Kurzkritik – Super 8

Jeder kennt die Filme eines Stephen Spielberg wie beispielsweise Jurassic Park, Schindlers Liste, E.T. oder Unheimliche Begegnung der dritten Art. Als Regisseur schrieb er Filmgeschichte und arbeitete an knapp 50 Projekten mit.
Wirklich filmhistorische Relevanz hat aber eine andere Statistik rund um den König der Blockbuster: als Produzent arbeitete Spielberg an insgesamt 129 Projekten mit! Selbst neuere Hits wie Transformers, True Grit oder Shrek durften sich seiner Mittäterschaft versichern. Und auch in den nächsten Monaten und Jahren wird uns ein wahrer Schwarm an potenziellen Oscar-Kandidaten unterm Produzenten Spielberg auf den Leinwänden präsentiert, so beispielsweise Real Steel (mit Hugh Jackman), Lincoln (hier ist er auch Regisseur) oder Men in Black III (okay, dieser ist weniger Oscarverdächtig…). Und ein Ende ist sicherlich nicht in Sicht bei diesem filmischen Workaholic.

Jüngst fand ebenfalls ein Film Einzug in die heiligen Kinohallen, an dem auch Spielberg unter den Köchen war:

Super 8.

Super 8 ist die Geschichte einer Gruppe von Kindern am Ende der 70er Jahre, deren Traum es ist einen Zombiefilm zu drehen. Dazu treffen sie sich heimlich an einem abgelegenen Bahnhof, um einen Teil der Szenen zu drehen. Doch wie das Schicksal so spielt ereignet sich eben dort ein Unglück: ein Truck rast auf die Schienen frontal auf einen Güterzug zu und bringt ihn zum Entgleisen. Und die Kinder sind mitten in der Katastrophe.
Aber der wahre Schrecken kommt erst noch, den in den folgenden Tagen ereignen sich weitere rätselhafte Zwischenfälle in der Kleinstadt und das US-Militär riegelt die gesamte Gegend ab.

Mehr kann und will ich nicht sagen. Der Film hat per se eine durchschnittliche Story, aber wie so oft ist der Weg das Ziel. Für diesen Weg ist vor allem Regisseur J.J.Abrams verantwortlich, der bereits bei Star Trek (als Regisseur), Cloverfield (als Produzent) oder als Schöpfer der Serie Lost bewiesen hat, welches Talent in ihm schlummert.

Der Weg von Super 8 führt über mysteriöse Militäraktivitäten und ein ebenso gefährliches Wesen hin zu Problematiken der Freundschaft, des Erwachsenwerdens und des Vaterseins. Der Film verbeugt sich vor den großen Filmklassikern wie E.T. , Die Goonies oder Unheimliche Begegnung der dritten Art und schafft es dennoch dem modernen Vorlieben des Kinogängers zu entsprechen. So sind die Actionszenen wirklich genial, aber dennoch sind sie nur Stilmittel. Gerade in der finalen Sequenz zeigt sich, wie viel Augenmerk auf die Charaktere und ihre Geschichte gelegt wird und nicht mit Effekthascherei, wie viele moderne Blockbuster wie 2012 oder Transformers. Man könnte somit sagen, letztere sind lediglich für die niederen Instinkte in uns gemacht, rein auf Unterhaltung aus. Aber Unterhaltung mit Storytelling zu verbinden und dabei auch was fürs Herz zu bieten, fällt heutzutage vielen Filmemachern schwer. Super 8 schafft dies und könnte ähnlichen Status in der Zukunft erhalten, wie exemplarisch E.T.

Man merkt dem Film an, wie sehr die Arbeit von J.J. Abrams durch die „Klassiker“ der 80er Jahre inspiriert wurde. Dadurch gehört Super 8 zu den wenigen Filmen, die ihre Zeit Kurzkritik – Super 8überdauern können. Dies schaffen heute nur Filme, die Filmgeschichte schreiben, sei es durch Innovationen oder Boxofficerekorden (hier wären Avatar, Inception oder auch der neuste Harry-Potter modernere Vertreter). Aber Super 8 ist der Film, der Film ist. Dafür wurde Kino gemacht, da bezahl ich gerne eine Eintrittskarte.


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