Ich brauchte eine ganze Weile, bis ich den Draht zu Dylan gefunden hatte. Bis dahin gingen mir seine Cool-Jungen-Sprüche und Dialoge mit Amir oft gewaltig auf die Nerven, was auch am Ausdruck der beiden lag. Es klingt seltsam, aber die zwei waren mir manchmal zu authentisch, sodass der Stil des Romans gewaltig darunter zu leiden hatte.
Trotzdem, man kann nicht leugnen, dass das Buch eine tolle, komplexe Coming-of-Age-Story beinhaltet. Es ist nicht nur die einfache Geschichte eines 16jährigen, der zur Highschool geht, sondern die eines an Tourette leidenden Jugendlichen, der eine Förderschule besucht, seinen Vater vermisst, unter der Schikane "normaler" Jungs leidet und versucht, das Herz eines bestimmten Mädchens zu erobern. Also ist es, trotz diverser Probleme, irgendwie doch nur eine Story über einen ganz normalen 16jährigen, und genau so ist es auch gut, denn der Autor zeigt uns damit, dass Mitleid hier einfach nicht angebracht ist. Dylan hat ein Handicap, aber er ist nicht dumm, sondern lebt damit.
Eine Sache am Roman fand ich nur leider wieder ziemlich durchschaubar, und zwar Dylans Vater betreffend. Dafür gab es eine andere Aufklärung, die ich so nicht erwartet hätte und mich sogar ein wenig überraschen konnte. Mehr wird aber nicht verraten...