Vor 2000 Jahren war Teotihuacán die wichtigste Metropole der Hochkulturen in Mittelamerika. Seit Jahrzehnten suchen Forscher nach Hinterlassenschaften der damaligen Bewohner. Im berühmten Herzstück der Stadt werden sie fündig.
Mexikanische Archäologen haben in der berühmten Sonnenpyramide von Teotihuacán Opfergaben aus der Bauzeit des Monuments entdeckt. Das berichtete das mexikanische Institut für Anthropologie und Geschichte INAH. Bei den Weihegaben, die vermutlich aus dem ersten Jahrhundert nach Christus stammen, handele es sich um Gegenstände aus Keramik und Obsidian, einem vulkanischen Gesteinsglas. Gefunden wurden auch drei menschliche Figuren aus Jade sowie Überreste von Tieren.
Unter den Jadefiguren ist eine fein geschnitzte Maske. Die Archäologen des Instituts meinen, es könne sich um ein Porträt handeln. "Wahrscheinlich wurden die Weihegaben bei einer Zeremonie zu Baubeginn vor mehr als 1900 Jahren dort hinterlegt", sagte der Archäologe Enrique Pérez Cortés.
Seit 2008 grub ein Forscherteam auf der Suche nach Opfergaben und Grabstätten in den Fundamenten der 65 Meter hohen Pyramide. Es nutzte einen in den 1930er Jahren von Archäologen gegrabenen Tunnel. Von diesem aus wurden dann kurze Seitentunnel gegraben.
Die mächtige Sonnenpyramide bildet das Herzstück der ungefähr 45 Kilometer von Mexiko-Stadt entfernten Anlage Teotihuacán. Zur Blütezeit im 5. und 6. Jahrhundert war Teotihuacán die wichtigste Metropole Mesoamerikas und eine der größten Städte der Welt. Noch ist unklar, wer die Metropole errichten ließ und warum sie von ihren Bewohnern später verlassen wurde.
Quelle: Financial Times Deutschland