Kugelrund und kunterbunt – oder – Gefilzte Bälle, mal klingend,mal sprunghaft.

Meine ersten Erfahrungen mit gefilzten Bällen habe ich vor Jahren auf dem sogenannten Flachsmarkt, einem Handwerkermarkt, der immer zu Pfingsten in Linn stattfindet, gemacht.
Dort gab es einen Stand, der verkaufte ungesponnene Schafwolle, ungefärbt in weiß oder in allen erdenklichen Farben gefärbt.
Hier konnten Kinder. sich um große Zinkwannen versammelt, selber einen Wollball filzen.
Es machte ihnen sichtlich Spaß und motivierte mich, mir auch Woll-Material mit nach Hause zu nehmen.
Seitdem habe ich schon häufig mit Kindern und auch mit Erwachsenen solche kugelrunden und kunterbunten Bälle gefilzt.

Da ich die jetzt mit den Teilnehmerinnen einer meiner Eltern/Kind-Gruppen auch mal wieder machen wollte, kam mir der Gedanke, euch das heute am Creadienstag hier im blog Schritt für Schritt zu zeigen und deswegen habe ich zwei Varianten ausprobiert.

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Material:

1 kleine Wanne

flüssige Schmierseife (alternativ Schmierseifen-oder Olivenseifenstücke)

Schafwolle (Filzvlies, am besten weiß)

bunte Schafwolle (sogenannte Kammzugqualität)

Handtuch

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Man kann verschieden Varianten dieser Filzbälle machen.
Mit Erwachsenen, die sie für ihre kleinen Kinder herstellen wollen, finde ich es sehr schön eine Kapsel von einem Ü-Ei mit einem Glöckchen oder mehreren Steinchen drin zu umfilzen.
Der klingende Ball lockt die Krabbelkinder doppelt ihm zu folgen.

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Einen Tennisball können auch schon Kinder gut umfilzen, gibt er doch schon die Form vor.

Eine weitere Möglichkeit ist es Schicht für Schicht selber einen Wollball ohne “Inhalt” zu formen.

Und so geht es:

So viel flüssige Schmierseife in die Schüssel geben, bis sich die Schmierseifenlauge, wenn man die Finger aneinanderreibt schmierig anfühlt. Je nach Härtegrad des möglichst warmen Wassers kann das variieren. Ich habe auf 5 Liter Wasser 8 Verschlußkappen der Seife genommen.
Nur bei der richtigen Konzentration und Temperatur des Wassers gelingt der (Ver-)Filzvorgang gut.
Die Reihenfolge der folgenden Collage ist reihenweise zu sehen.

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Sucht euch für die Schüssel einen Platz, an dem ihr bequem davorsitzen könnt und den Ball mit streichelnden Bewegungen filzen könnt.

Nun nehmt ihr die Kapsel, legt weiße Schafwolle drumherum, umschließt dies mit beiden Händen und taucht diese dann so lange unter Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
Mit streichelnden Bewegungen sorgt hier jetzt dafür das die feuchte Wolle verfilzt, taucht sie immer wieder in die Seifenlauge, bis ihr mit dem Ergebnis zufrieden seid.
Dann nehmt ihr euch mit trockenen Händen eine zweite Lage Vlies und geht weiter so vor, wie beschrieben.

Wenn ihr mit der Größe eures Filzballes zufrieden seid, kommt die farbige Wolle ins Spiel.
Dafür unbedingt mit trockenen Händen von dem bunten Kammvliesgarn Wolle zupfen.

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Wie das seht seht ihr hier noch mal größer, als auf der kleinen Collage:

Man reißt die Wolle nicht, sondern zupft. Dazu den Wollstrang (rechts) mit vier Fingern in die Handfläche drücken und mit der anderen Hand leicht ausenanderziehen. Am besten bereitet ihr euch einige Wollzupfer vor, sonst müsst ihr jedesmal die Hände wieder trocknen.

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Anfangs viel farbige Wolle auf die Filzkugel legen, um die weiße Wollschicht zu überdecken.
Diese mit den Händen leicht umschließen und wieder in die Seifenlauge tauchen und wieder drehen und “streicheln”.
Später kann man kleinere Wollzupfer nehmen und quasi nur ein Muster bilden.
Sollte sich eine Wollschicht mal nicht verfilzen lassen, also nicht auf dem Filzball haften, dann am besten diesen Wollzupfer abziehen und ein neues
Stück Wolle nehmen!

Wenn ihr mit der Farbenpracht eures Balls zufrieden seid, verfilzt ihn nach bewährter Art noch so lange, bis auch die oberste Schicht gut haftet und sich nicht mehr verschieben lässt.

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Wollt ihr einen Tennisball umfilzen, ist die Vorgehensweise ganz ähnlich, wie oben beschrieben und am Ende habt ihr dann einen springenden Filzball
Nach zwei weißen Schichten könnt ihr dann auch wieder farbige Akzente setzen. (Ich hatte ihn für die Fotos erst mal so schlicht weiß gelassen)

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Den Filzball könnt ihr dann unter fließendem Wasser etwas ausdrücken und dann zum Trocknen auf die Heizung (oder im Sommer auf die Fensterbank) legen.
Und dann brauchen eure Hände etwas Pflege!
Das gibt echte Schrumpelfinger!
Wer da empfindlich ist sollte entweder Einmalhandschuhe tragen, ist aber nicht so ein “sinnliches Erlebnis”, oder hochwertige Olivenseife, u.ä. verwenden.

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Ich liebe diese Filzbälle, sind sie doch auch wunderbar dekorativ und machen sich als kleine Kugeln gefilzt auch als Anhänger gut.
Ihr habt da sicher genug eigene Ideen!

Zur Materialbeschaffung schaut einfach mal im Netz nach. Eine gute Adresse hier am Niederrhein ist “Die Wollfabrik” in Mönchengladbach, die auch versendet. (Ich geb euch das nur mal so als Tipp, ich werde nicht gesponsert!!)
Meine bunten Wollvorräte stammen noch von einem Besuch des Handwerkermarktes und neues weißes Vlies habe ich mir auf einem Hofladen eines Gutshofes hier in der Nähe besorgt.

Jetzt wünsche ich euch viel Freude beim Filzen, genießt die fließenden Bewegungen, das Eintauchen ins warme Wasser, das Auswählen der “richtigen” Farben,…

Habt Spaß!

Dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen (außer, dass ich die Filzbälle zum Creadienstag und zu Kiddikram und zum Kopfkino schicke) deshalb sage ich nur noch:

Liebe Grüße, Monika


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