Mit dem Essen ist es ein wenig wie mit der Mode. Ist der eine Hype vorbei, wird quasi schon der nächste gejagt. Ich habe leider absolut keine Idee was der nächste Hype ist, ein heißer Kandidat wurde mir beim Salt & the City aber zugetragen: Kuba.
Deswegen will ich mich glatt mal als Trendsetter versuchen, denn die Auswahl an kubanischen Rezepten in der deutschen Blogossphäre und in Kochbüchern ist milde gesagt noch ein wenig mau. Daher habe ich mich in den vergangenen Tagen und Wochen mal etwas intensiver mit der kubanischen Küche auseinander gesetzt.
Die kubanische Küche ist dabei eine sehr bunte Mischung der verschiedensten Einflüsse aus Spanien, Afrika, der Karibik, Asien und Italien. Wie man aus dieser Mischung bereits ahnen kann: „Die" kubanische Küche gibt es nicht, verschiedenste Aromen, Kombinationen und Geschmacksnuancen sind in ihr beheimatet. Landestypisch sind, aufgrund der geographischen Lage, zwar Meerestiere aller Art, aber auch Lamm, Rind, Schwein oder Huhn sind oft in den Gerichten vertreten.
Ähnlich verhält es sich bei den verfügbaren Gemüsesorten. Kartoffeln, Bananen, Reis, Kürbisse, Tomaten, Kohl oder Rettich, alles mehr oder weniger bekannte und beliebte Klassiker die auf der ganzen Welt gegessen werden. Fast ein wenig langweilig?
Ja und nein. Die Zutaten sind langweiliger als man von einem Land, das jahrzehntelang unter einem Handelsembargo stand sehr gewöhnlich, die Rezepte sind es durch die verschiedenen Einflüsse aber nicht. Im Gegenteil, die verwendeten Gewürz und Geschmackskombinationen erscheinen ungewöhnlich, sind aber dennoch sehr lecker!
Daher will ich neben den weltweit bekannten Vertretern, Rum und Zigarren, eines der landestypischen Gerichte vorstellen. Die Ropa Vieja (was übersetzt so viel heißt wie „alte Kleidung"). Die Ropa Vieja ist dabei eine Speise die starke Anleihen an der spanischen Küche nimmt. Sie wird in vielen verschiedenen Variationen serviert, besteht jedoch immer aus Rindfleisch und Gemüse.
Die vorgestellte Variante ist dabei einem Eintopf sehr ähnlich. Lange gegartes Rindfleisch mit verschiedenen Gemüsesorten. Spannend daran ist vor allem der selbst angesetzte Rinderfond, der einerseits eine wichtige Basis des gesamten Gerichts ist, andererseits auch sehr gut eingefroren und für andere Gerichte verwendet werden kann. Beim Fond könnte man noch verschiedene andere Zutaten und Gewürze verwenden, Sellerie, Pastinaken, Schalotten oder auch Fenchel.
Was ich sehr spannend fand, in der Grundform war die Ropa Vieja langweilig um nicht zu sagen fad, gibt man dem Ganzen dann aber den Limettensaft zu explodiert der Geschmack. Die Aromen entwickeln sich so bombastisch, als wäre der Limettensaft ein Geschmackskatalysator.