Selbst wer die Medien nur mit einem halben Ohr verfolgt, der wird das HickHack um die Körperwelten- Ausstellung mitbekommen haben. Hierbei ging es um die angestrebte Eröffnung einer Körperwelten- Ausstellung in Berlin- Mitte und die damit zusammenhängende “Untersagungsverfügung” durch den Bezirk Mitte. Es ging sogar so weit das der Bezirk ein Zwangsgeld in Höhe von 10.000€ pro Öffnungstag angedroht habe. Dieses haben sich die Initiatoren der Ausstellung aber nicht gefallen lassen und es dem Verwaltungsgericht zur Prüfung vorgelegt.
Bildquelle (Pressematerial von www.memu.berlin)
Letztendlich wurde die Ausstellung heute (18.02.2015), gegen 9 Uhr eröffnet. Welche Konsequenzen eventuell noch auf den Betreiber zukommen, wird man sicher noch in den Medien verfolgen können, dass hält euch aber keineswegs davon ab die Ausstellung besuchen zu können.
Ich freue mich über das Durchsetzungsvermögen der Initiatoren und kann dieses Mal vielleicht selbst die Chance nutzen, mir ein Bild davon zu machen. Gerade in den vergangen Jahre gab es immer mal wieder eine Ausstellung zu der ich es leider nie geschafft habe. Mir ist aber auch klar, dass es nicht für jeden etwas ist, gerade weil es sich bei den Plastinaten um wirkliche Menschen handelt, die aktiv und freiwillig den Schritt gewagt haben, ihren Körper der Ausstellung zu widmen und uns so einen Einblick in den bzw. ihren Körper zu gewähren.
(Text und Bilder dem Pressematerial entnommen)
Über die KÖRPERWELTEN-Ausstellungen
Weltweit begeisterten die mit dem von Dr. von Hagens entwickelten Spezialverfahren konservierten Körper bereits 40 Millionen Besucher, darunter in London, New York, Chicago, Haifa und Wien. Auch die Fachwelt ist voll des Lobes: Neben Dankesschreiben verschiedener namhafter Museen erhielt Gunther von Hagens 2013 von der Association of Science-Technology Centers (ASTC), einer Vereinigung von 650 Wissenschaftsmuseen und Science Centers aus fast 50 Ländern, eine Auszeichnung für sein Lebenswerk und seinen herausragenden Beitrag zur Vermittlung von Wissenschaft an ein Laienpublikum. Dass das funktioniert, belegen die Zahlen des Psychologischen Instituts der Universität Kassel deutlich: 66 % der befragten KÖRPERWELTEN-Besucher gaben an, in Zukunft mehr auf ihre körperliche Gesundheit zu achten, 24 % der Befragten sind nach dem Rundgang eher zur Organspende bereit und rund ein Drittel raucht weniger. Für das Menschen Museum rechnen die Macher mit über 10.000 Besuchern im Monat.
Bildquelle (Pressematerial von www.memu.berlin)
Das Verfahren der Plastination
Der Wissenschaftler Dr. Gunther von Hagens hat das Konservierungsverfahren der Plastination bereits 1977 an der Universität Heidelberg erfunden und seitdem kontinuierlich weiter entwickelt. Die Grundlage der Plastination ist der Austausch von Körperwasser und -fett gegen einen Kunststoff. Dazu wird zunächst das Lösungsmittel Azeton im Vakuum verdampft und durch einen Reaktionskunststoff wie Silikonkautschuk ersetzt. Danach folgt die genaue Positionierung des Präparats und die Aushärtung des eingesetzten Kunststoffs. Insgesamt erfordert die Plastination eines menschlichen Körpers rund 1.500 Arbeitsstunden. Mittlerweile wird das Verfahren weltweit in über 400 Institutionen in 40 Ländern angewandt, Plastinate werden aufgrund ihrer Realitätsnähe und ihres hohen didaktischen Werts heute vor allem in der medizinische Ausbildung an vielen Universitäten eingesetzt.
Bildquelle (Pressematerial von www.memu.berlin)
Die Körperspende
Die im Menschen Museum gezeigten Plastinate stammen aus dem Körperspende-Programm des Instituts für Plastination in Heidelberg, in dem mittlerweile über 15.000 Spender registriert sind. Die Registrierung erfolgt freiwillig, auf eigenen Wunsch und ohne Vergütung. Nach Feststellung der Ethikkommission des California ScienCenter übertreffen die Registrierungsstandards in Deutschland deutlich die weltweit gesetzlich festgelegten Standards. In Nordamerika hatte 2004 das California ScienCenter in Los Angeles ein unabhängiges ethisches Gutachten zur Ausstellung in Auftrag gegeben.
Menschen Museum – Facetten des Lebens
Täglich geöffnet ab 18.2.2015, Mo. – Fr. 9 bis 19 Uhr
bzw. Sa. & So. von 10 bis 19 Uhr Letzter Einlass 1 Stunde vor SchließungEintritt: Erwachsene 14 EUR, Studenten, Senioren, reduziert 12 EUR Jugendliche, Schüler 9 EUR,
Familienticket 40 EUR Gruppen Tickets ab 10 Personen Erwachsene 12 EUR, Studenten,
Senioren, reduziert 10 EUR, Jugendliche, Schüler 7 EURMenschen Museum
Panoramastraße 1a, 10178 Berlin
www.MeMu.berlin