Gastbeitrag von Stefan Fürkus
sanierungsreifes Haus
Laut KfW wird heute jede zweite neu gebaute Wohnung gefördert und damit nach besserem Standard errichtet, als es die Energieeinsparverordnung (EnEV) vorschreibt. Diese Erfolgsmeldung verblasst jedoch vor dem Hintergrund, dass Einfamilien- und Reihenhäuser ca. 80 % des Wohngebäudebestands in Deutschland ausmachen. Zwei Drittel dieser Häuser wurden vor 1978 gebaut und sind damit 35 Jahre und älter.
Einsparpotential liegt im Gebäudebestand verborgen
Wenn man bedenkt, dass Gebäude in Deutschland für 40 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs verantwortlich sind und damit für rd. 20 Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes, liegt es auf der Hand, dass hier ein Einsparpotential verborgen liegt, dass gegenüber dem Neubau um ein Vielfaches größer ist und die tatsächlichen Sanierungsquoten bei diesen Gebäudetypen sind je nach Definition mit knapp 1% verschwindend gering.
Das Problem: Die Eigentümerstruktur und deren individuelle Ausgangssituationen sind sehr divers und damit von der Politik schwer zu adressieren. Verschärfend kommt hinzu, dass in älteren Gebäuden in denen der Sanierungsbedarf tendenziell höher ist, das durchschnittliche Haushaltseinkommen jedoch geringer ist und damit auch der finanzielle Spielraum für Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen.
Einladung zur Diskussion bei den Wildauer Energiegesprächen
Das Netzwerk Energie & Baukultur widmet sich diesem Problemfeld am 13. November 2014 in der Auftaktveranstaltung der Wildauer Energiegespräche, die es zusammen mit der Technischen Hochschule Wildau veranstaltet. Unter dem Titel „Hemmnisse bei der energetischen Gebäudesanierung – was können wir dagegen tun?“ werden Akteure aus den Bereichen Medien, Finanzen, Handwerk, Planung, Politik und Immobilienwirtschaft zu Wort kommen und mögliche Lösungsansätze miteinander diskutieren.
Der Ausgangspunkt der Diskussion soll dabei die konkrete Situation der Hausbesitzer sein. Ziel ist es das Bewusstsein für die Situation der Ein-/Zweifamilienhausbesitzer zu schärfen und ein aktuelles Stimmungsbild einzuholen, um eine Grundlage für Lösungsansätze zu schaffen. Die Veranstaltung richtet sich vor allem Planer, Architekten, Gebäudeeigentümer und Handwerker. Um Voranmeldung wird gebeten.
Konferenz „Hemmnisse bei der energetischen Gebäudesanierung – was können wir dagegen tun?“
- Details: Konferenz „Hemmnisse bei der energetischen Gebäudesanierung – was können wir dagegen tun?“ im Rahmen der Wildauer Energiegespräche
- Datum: Donnerstag, 13.11. von 13:30 – 19:00 Uhr
- Ort: Technische Hochschule Wildau bei Berlin, Hochschulring 1, 15745 Wildau, Halle 17, Raum 0030;
- ÖPNV: S-Bahnhof Wildau, Linie S46
- Programm & Anmeldemöglichkeit
- Veranstalter: Netzwerk Energie & Baukultur, TH Wildau, Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS), ÖKOtech e.V.
Über Andreas Kühl
Energieblogger aus Leidenschaft mit großem Faible vor allem für effiziente Energienutzung im Strom- und Wärmebereich. Aber auch die kostenlose Energie, die uns die Natur zur Verfügung stellt ist faszinierend und Herausforderung zugleich.