Kommentar zu den Haftungsregeln für Offshore-Windenergie

Eins vorweg. Wir sind Deutsche und verwenden daher einen deutschsprachigen Begriff, sofern es diesen gibt. Nicht jeder versteht Offshore-Windenergie. Daher sagen wir Meereswindenergie oder Meereswindparks dazu.

Erfolgreiche Lobbyarbeit

Aufgrund Lobbyarbeit versuchen die großen Energieversorger ihr Existenzrecht in die neue Zeit zu retten. Da sie bisher die neuen Energien von zaghaft umgesetzt bis sabotiert (z.B. Niedermachen der BHKW-Szene im November 2010 unter Zuhilfenahme von Staatsanwaltschaften und BaFin) haben, versuchen Sie sich nun ein Stück vom großen Kuchen abzuschneiden.

So ist die Förderung der Meereswindparks doppelt so hoch wie der zulande. Einerseits liegen die Kosten auch bei einem Vielfachen. Andererseits sind noch gar nicht alle Probleme bekannt und gelöst. Aber wer bei der Energiewende voranschreiten, der muss auch etwas riskieren und subventionieren — also sich das Ganze etwas kosten lassen. Eine höhere Förderung ist daher auch vertretbar.

Zwei große Herausforderungen der Energiewende

Probleme sind zum Lösen da:

  1. Früher wurde Strom produziert, wenn er gebraucht wurde. Mit den neuen Energien wird Strom erzeugt, wenn der anfällt. Eine große Herausforderung besteht also darin, nur den Strom zu erzeugen, der gebraucht wird. Das ist aufgrund der Unzuverlässigkeit von Sonnenschein, Wind und Wasser nicht möglich. Es können zwar Vorhersagen gemacht werden. Aber es müssen zuverlässigere Energiequellen angezapft werden. Das sind bisher Kohle, Öl/Gas oder Atomkraft. Letztere will außer den AKW-Betreibern niemand mehr. Kohle, Öl und Gas gelten auch als Umweltverschmutzer. Das Bereithalten derartiger Kraftwerke scheint aber zunächst erforderlich, zumindest kurz- und mittelfristig. Eine Wärmekraftwerk bereitzuhalten, damit es binnen weniger Minuten oder Stunden ans Netz gehen kann, kostet aber viel Geld, da es ständig auf Temperatur gehalten werden muss. Dafür kann der Betreiber gerechterweise auch eine Entschädigung verlangen. Langfristig baut man aber so doppelte Kapazitäten auf. was volkswirtschaftlich auch nicht wünschenswert ist.
  2. Ergo müssen Erzeugung und Verbrauch entkoppelt werden. Dazu bedarf es Energiespeichern. Diese Herausforderung wurde auch erkannt. Forscher, Ingenieure und Tüftler suchen intensiv nach Lösungen und verfolgen jeden Lösungsansatz. (Siehe Kategorie Energiespeicher) Herkömmliche Energiespeicher wie Pumpspeicherkraftwerke sind zwar im Energiespeichermix gut. Aber neue Standorte scheitern an vielen Gründen. Abgesehen sind die Wirkungsgrade auch nicht berauschend. Letztlich kommt aus einem solchen Kraftwerk nur ein Bruchteil der ehemals investierten elektrischen Energie wieder heraus. Andere Energiespeicher verlieren während der Speicherung Energie. Also auch hier ist es nicht einfach, das optimale Konzept, die optimale Technik zu finden.

Hintergrund

Zurück zum Gesetz und den Meereswindparks. Die meisten Atomkraftwerke wurden in Süddeutschland abgeschaltet, wo auch die meiste Energie verbraucht wird. Windparks wurden aber aufgrund guter Windverhältnisse oder einfacher Errichtungsmöglichkeiten im Norden errichtet und in Mitteldeutschland errichtet. Nun muss die Energie in den Süden transportiert werden. Darauf war aber das alte zentralistische Stromnetz nicht ausgelegt.

Neue Leitungen zu bauen ist zwar als Aufgabe bekannt. Aber die Wirklichkeit hinkt dem Plan hinterher und wird es auch immer bleiben.

In diesem Umfeld werden noch mehr Energieerzeugungsanlagen gebaut. Die Folge ist, dass immer öfters Anlagen wegen Netzüberlastung abgeschaltet werden müssen. Auch dies ist ein Erfolg der Lobbyarbeit der Energiekonzerne, die auf dem ersten Blick gerechtfertigt ist, da der viele Strom im Netz keinen Abnehmer findet oder einzelne Leitungen überlastet werden würden. Dies wiederum könnte zum Ausfall der Netzstrecke führen.

Für die Zwangsabschaltung erhalten die Betreiber allerdings laut EEG eine Entschädigung. Sie werden so gestellt, als wenn Sie den Strom geliefert hätten. D.h. Sie erhalten Geld, obwohl sie nichts geliefert werden. Das erinnert an sozialistische Verhältnisse. Begründet wird dies, dass der Netzbetreiber den möglichen Strom nicht abtransportieren konnte. Der wiederum argumentiert, dass er keinen Verbraucher hatte. Das Angebot lag also über dem Verbrauch.

Anders ausgedrückt. In Ihrer Straße macht ein dritter Gemüsehändler auf. Aufgrund des Überangebotes wird nun für die gleiche Anzahl Leute noch mehr Gemüse angeboten, so dass die Händler zunehmend altes, verdorbenes Gemüse haben. Sie erhalten aber das gewünschte Geld für Ihr komplettes Gemüse, weil sie hätten es ja verkaufen können.

In diesem Umfeld werden noch weitere Windräder aufgestellt. Allerdings anders als bei Landwindrädern gibt es bei Meereswindrädern keine elektrischen Leitungen in der Nähe.

Nun übertrug man den Leitungsbau ein Unternehmen, welches sich damit auskennen sollte. Dummerweise ist es Staatsunternehmen. Noch dümmer: kein deutsches Staatsunterhmen, nämlich ein niederländisches. Netzausbau kostet Geld, viel Geld. Der Netzbetreiber fragte beim niederländischen Staat nach mehreren Milliarden Euro nach. Dieser winkte aber. Warum soll er auch die deutsche Energiewende finanzieren?

Dieses Dilemma

.. ist schon länger bekannt. Nun werden die Kosten für schlafmützige Entscheidungen, für falsche Beauftragung und für zu schnelles Aufstellen der Windräder auf die übertragen, die nichts damit zu tun haben.

Das Aufstellen der Meereswindräder erfolgte in Gewinnerzielungsabsicht, also unternehmerisches Risiko. Also wo bleibt das Risiko, wenn ich einen Gemüsestand in der Wüste aufmache, niemand vorbeikommt, ich aber vom Staat für mein Gemüseangebot entschädigt werde?

Nach unserem Verständnis von Kapitalismus ist der Netzbetreiber verantwortlich. Er hat seine vertragliche Leistung nicht erbracht. Gab es einen solchen Vertrag überhaupt?

Offenbar sind die Politiker ein wenig überlastet. Warum gibt es keinen Energieminister, der weder Arzt, noch Volkswirtschaftler oder Rechtsanwalt ist, sondern sich mit der Technik und den Problemen auskennt und diese kompetent löst?

Wo bleibt der Energieminister, die einer starken Energielobby widerstehen kann und mit gesundem Sachverstand entscheidet???


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