Kokosmilch ist ja bekannt. Daraus lassen sich wunderbar Puddings und andere Süßspeisen machen, veganen, sojafreien Joghurt kann man auch damit ansetzen, und tolle asiatische Gerichte kann man damit kochen. Aber was kann man sich unter Kokosmus vorstellen? Wer vegan unterwegs ist, kennt ja bereits andere Nussmuse wie Mandel- oder Cashewmus. Die Muse bestehen aus ganzen Mandeln oder Cashews und nicht nur aus deren Fettanteil. So ist es auch beim Kokosnussmus, abgekürzt von mir einfach Kokosmus genannt ;). Kokosmus ist die gänzlich zermahlene Form des Kokosfleisches, das man in Deutschland zumeist in Form von Kokosraspeln oder Kokosflocken im Handel findet. Kokosöl hingegen bezeichnet den reinen Fettanteil der Kokosnuss.
Kokosmus verwende ich im Grunde wie ein Kokos-Konzentrat. Will ich zum Beispiel eine Kürbis-Kokos-Ingwersuppe kochen, gebe ich ca. 2 bis 4 EL Kokosmus auf einen ganzen, recht großen Topf Kürbissuppe statt einer halben Dose Kokosmilch. Will ich ein Kokoscurry machen, kommt 1 EL an den Inhalt einer Pfanne. Will ich Haferflocken mit Kokosmilch haben, weil ich Haferflocken mit selbstgemachter Hafermilch irgendwie geschmacklich unausgeglichen finde ;), so kommt auch ca. 1 EL an die Haferflocken, bevor ich sie erwärme. Will ich Kokosmilch haben, gebe ich 5 bis 10 g Kokosmus pro 100 ml Wasser in einen Mixer und habe danach Kokosmilch. Diese Kokosmilch ist dann aber natürlich nicht so dickflüssig, wie die Kokoscreme, die sich in einer Dose Kokosmilch häufig oben absetzt. Dafür kann man aber den Anteil des Kokosmuses auf bis zu 50-100g auf 100 ml Wasser erhöhen.
Reduziert Verpackungsmüll
Ich koche ja viel mit Kokosmilch und liebe den Geschmack von Kokosnuss! Wer meinem Blog schon ein bisschen länger folgt, der weiß, dass wir unseren Haushalt seit September 2014 auf einen Zero-Waste-Lifestyle umstellen. Seitdem kommt Kokosmilch uns aufgrund der ganzen Verpackung (meist in Dosen, manchmal gibt es Kokosmilch auch im Tetrapack) nicht mehr ins Haus. Auch andere Pflanzenmilch – ich hatte vorher immer vorrangig Hafermilch gekauft – kaufen wir nicht mehr. Pflanzenmilch mache ich seitdem selbst. Einfach 10 g Hafer oder eingeweichte Mandeln auf 100 ml Wasser, ab in den Mixer und auf höchster Stufe ungefähr eine Minute mixen, danach durch ein Küchentuch passieren. So mache ich mir auch nur so viel, ich ich gerade brauche und finde das ziemlich praktisch. So fällt auch nur eine Papierpackung (für die Haferflocken) auf 4 Liter Hafermilch statt vier 1 Liter Tetrapackungen. Mandeln bzw. Aprikosenkerne (eng verwandt mit Mandeln, schmecken meines Erachtens genau gleich und sehen auch wie etwas kleinere Mandeln aus) kaufe ich lose im türkischen persischen Supermarkt (am Bochumer Rathaus auf der Ecke), da fällt also gar kein Verpackungsmüll an.
Auf Kokosmilch habe allerdings verzichtet, was ich schon schade fand. Dann ist mir eingefallen, dass ich doch vor einigen Monaten über diesen Artikel gestolpert bin, der zeigt, wie man aus Sägespänen Kokosraspeln selbst Kokosmilch, Kokosmus und sogar Kokosmehl macht. Da war doch im Küchenschrank auch noch diese ungeöffnete 1kg-Großpackung mit Kokosraspeln (irgendwann mal zufällig im Asia-Shop für nur 4 oder 5 € entdeckt), die ich sowieso mal endlich aufbrauchen wollte. Gut, das ist immer noch Plastikmüll, der anfällt, aber so eine Großpackung ist dennoch ein bisschen besser als fünf 200g-Packungen. Das beste daran ist aber, dass man daraus auch entweder 1kg Kokosmus gewinnt, oder 10 bis 20 Liter Kokosmilch!
Wenn meine 1kg-Tüte aufgebraucht ist, werde ich mir aber dennoch mal Alternativen überlegen, wo ich ganz ohne Verpackung an Kokosraspeln dran komme, ohne dafür nach Bonn, Berlin oder Kiel in die verpackungsfreien Supermärkte fahren zu müssen. Wenn ihr also einen Tipp für mich habt, würde ich mich darüber sehr sehr freuen!!!
Kokosmus machen
So, nach dem ganzen Vorgeplenkel nun mal Butter bei die Fische. Ihr braucht Kokosflocken, einen Standmixer und ein Glas, in das ihr das Kokosmus dann abfüllen könnt.
Man starte mit einer großzügigen Menge Kokosflocken. Ich habe 800 ml (nicht Gramm!) genommen. Denkt dran, mehr ist besser, weil dann die Messer vom Mixer die Masse besser greifen können.
Die Kokosflocken auf mittlerer Stufe mixen.
Dazwischen die Masse immer wieder mit einem Teigschaber vom Rand in die Mitte schieben. Natürlich nicht, während der Mixer läuft. Ich hoffe, das versteht sich von selbst ;).
Irgendwann tritt dann langsam das Kokosöl aus und die Masse wird flüssiger.
Ich lasse den Mixer dann einige Minuten (so 3 bis 5 Minuten) ruhen, damit die Masse etwas auskühlen kann und das Öl weiter austritt. Danach mixe ich die Masse auf höchster Stufe, bis alles schön cremig erscheint. Spätestens wenn die Masse heiß wird, den Mixer ausmachen,
Die warme, aber nicht heiße Masse in ein Glas füllen und zur Seite stellen.
Die Masse wird auskühlen und dann fest werden. Die Masse hält sich locker 3 Monate. Bestimmt auch länger, aber das müsste ich erst noch testen ;).
Da man nie alle Kokosmus-Reste aus dem Mixer bekommt, kann man noch etwas Wasser (ca. 200 ml, ich hab 400 ml genommen und das war zu viel) in den Mixer geben und ca. 20 Sekunden auf höchster Stufe mixen.
Danach habt ihr Kokosmilch :).
Kokosmilch machen
Wie oben schon geschrieben, mache ich Kokosmilch aus Kokosmus.
Ich fahre eigentlich immer gut mit 10 g auf 100 ml Wasser, egal ob wie jetzt bei Kokosmilch oder bei anderer Pflanzenmilch. Wer es intensiver mag, kann natürlich mehr nehmen. Wenn ihr einen guten Mixer habt, könnt ihr statt Kokosmus natürlich auch direkt Kokosraspeln nehmen. Dann müsst ihr aber danach die Flüssigkeit noch absieben. Das müsst ihr nicht, wenn ihr Kokosmus nehmt.
Ich mag an dieser Methode vor allem, dass ich genau die Menge machen kann, die ich brauche :).
Am häufigsten mache ich Kokosmilch für meine Haferflocken übrigens ;). Probiert’s für euch aus und lasst mich wissen, was ihr von dieser Art Kokosmilch haltet oder wie ihr das selbstgemachte Kokosmus findet!