«Katastrophen-Susi» ist Zwegats schwerster Fall

«Katastrophen-Susi» ist Zwegats schwerster Fall

«Tiefer kann man schon gar nicht mehr fallen», umschreibt Peter Zwegat die Umstände seiner neuesten Großbaustelle. Da ahnt er allerdings noch nicht, dass der Fall von Susanne Hinze ihn wirklich an die Grenzen seiner Tätigkeit als Schuldnerberater bringen wird. Mit unbefriedigendem Ausgang. Doch der Reihe nach.

Obdachlos, pleite und krank lebt die 38-jährige Susanne Hinze seit Monaten hauptsächlich in ihrem Auto. Die Berlinerin ist weder arbeitslos gemeldet noch verfügt sie über eine Krankenversicherung oder einen festen Wohnsitz. Ihre Schulden, entstanden aus den Kosten für den Umbau des Elternhauses, sind ihr längst über den Kopf gewachsen. Mindestens 80.000 Euro stehen auf der Sollseite. Resultat: massive psychische Probleme. Ein Teufelskreis, dem sich Susanne alleine nicht mehr entziehen kann.

Ihre Hoffnung beim Ausbruch aus der Schulden- und Lebensfalle heißt Peter Zwegat. Der hat zum Glück auch Erfahrungen als Sozialarbeiter, denn schnell erkennt er, dass er es hier mit einem besonders schweren Fall zu tun hat und in erster Linie als Psychologe gefordert ist. Trotz der aussichtslosen Lage verbreitet er Hoffnung: «Ab jetzt kann es eigentlich nur noch bergauf gehen», verspricht er Susanne.

Zurück in ein normales Leben

Gesagt, getan. Sein erster Schritt: Auf zum Arbeitsamt. Nach längerem Verhandeln ist Susanne endlich wieder krankenversichert. Und sie bekommt wieder Geld. Auch wenn es nur vom Amt ist, auch wenn es sich nur um 395 Euro Grundsicherung handelt: Es steht wieder etwas auf de Habenseite des Kontos. Auch das musste Zwegat bei der Sparkasse zuvor mühsam wieder freikämpfen.

Die nächste Maßnahme auf der Agenda zurück in ein normales Leben: Wohnung- und Jobsuche. Dass Susanne Hinze ausgerechnet jetzt für Wochen spurlos verschwindet, macht die Sache nicht einfacher. Peter Zwegat steht der 38-Jährigen trotzdem weiterhin zur Seite.

Allerdings ist die Situation deutlich angespannter als zuvor, Susanne Hinze hatte einen psychischen Rückschlag. Sie reagiert zunehmend aggressiv und hat kein Vertrauen mehr zu dem Schuldnerberater. Zwegat verschafft ihr dennoch eine 43-Quadratmeter Bleibe in Berlin und versucht im Familienstreit mit ihrem Vater zu vermitteln. Mit diesem liegt Susanne über Kreuz, muss aber weiterhin die Raten für den Umbau ihres Hauses zahlen, in dem der Vater lebenslanges Wohnrecht hat.

Dieser gibt sich kompromissbereit und erklärt, die Kreditraten für ein halbes Jahr zu tilgen – wenn Susanne zur Therapie geht. Mit Erfolg. Die 38-Jährige begibt sich in ärztliche Behandlung und verhindert damit vorerst den finanziellen Supergau. Ein großer Erfolg für Zwegat. Der Schuldnerberater hat wieder einmal einen Menschen zurück auf einen soliden Lebensweg geführt – allerdings nur vorläufig. Denn trotz der vielen positiven Schritte bricht Susanne Hinze den Kontakt zu Zwegat erneut ab. Wie ihren Freunden bleibt dem Schuldenberater letztendlich nur zu hoffen, dass «Katastrophen-Susi» ihr Leben trotzdem im Griff behält.

Bestes Zitat: «Frau Hinze liegt eigentlich im Moment bäuchlings auf dem Boden.» Peter Zwegat nach einer ersten Bestandsaufnahme.

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Raus aus den Schulden – «Katastrophen-Susi» ist Zwegats schwerster Fall

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