kakapipipupu – die große Höhlensuche

Wir verbrachten so schöne Tage mit Caro und Tim in Nelson, dass es uns schwer viel, erneut loszureisen. Die beiden ließen uns vor ihrem Haus im Van schlafen, so dass wir die Campingplatzgebühren sparen konnten. Stattdessen machten wir lieber wieder ausgedehnte Mahlzeiten und ein großes BBQ zusammen mit Katja auf der Insel Rabbit Island. Das Fleisch hierfür bekamen wir zu einem unschlagbaren Preis von René, dem Chef des Waimea Restaurants, in dem wir schon so lecker essen waren! Außerdem hatten Caro und Tim wieder zu unseren Ehren ein Tiramisu vorbereitet.
Am Montag ging es dann weiter in die Golden Bay. Wir überlegten einige Zeit, ob wir erst den Abel Tasman Nationalpark machen sollten. Alles hing letztendlich daran, ob Dougal (Wwoofing-Dad) uns die kostenlosen Kajaks aus seiner Firma besorgen konnte. Leider ging das wegen der Versicherung nicht und so machen wir die Kajaktour mit Tims Anbieter auf der Rückreise aus der Golden Bay. Über den großen, steilen und kurvigen Takaka Hill ging es nach Takaka, der Hippie-Stadt. Hier bleiben angeblich einige Backpacker und Alt-Hippies hängen. Die ganze Gegend strotzt schon vor Organic-food und alternativer Lebensweise. Das Dorf an sich ist bunt, locker und lustig. Überall siehte man Menschen mit Kleidung in erdfarben, knallbunten Haaren, Schlabberhosen, Dreadlocks, Tatoos, etc. An den Cafés wird mit „Organic“ und gesundem Essen geworben. Das Café, in dem wir uns ein Frühstück gönnten, hieß auch dem Thema entsprechend „Wholemeal“. Das Café steht auch als Tipp im Lonely Planet. Hier finden nämlich auch Konzerte und Ausstellungen statt. Auf der kleinen Terasse fühlten wir uns wie im Paradies, denn gleich nebenan ist ein Pflanzengeschäft, so dass wir wie in einem Garten aßen. Am lustigsten fanden wir die Aushänge an der Informationstafel der „Stadt“: Einsteigerkurs für Facebook, aus Wolle einen Faden spinnen, Erwecke die Energie in dir und so weiter.

Die Atmosphäre hat mir dort aber sehr gut gefallen und während die Landschaft bis dahin vergleichgbar langweilig war, kann ich verstehen, wieso einige die Golden Bay als einen der schönsten Abschnitte der Südinsel empfinden. Nach einer Nacht auf einem kostenlosen Campingplatz kurz hinter Takaka und dem Frühstück im „Wholemeal“ ging es dann jedoch in den landschaftlich beeindruckenden Teil der Golden Bay und jede Bemerkung wie „langweilig“ nahmen wir nun zurück. Erste Station waren die PUPU (Te Waikoropupu) Springs, die größten Quellen der südlichen Hämisphäre. Die Quellen fand ich sehr beeindruckend. Es sieht aus, wie ein Teich, in dessen Mitte das Wasser nach oben blubbert, nur dass der Teich sehr tief, das Wasser unglaublich klar und blau und das ganze ein heiliger Ort der Maori ist. Hier wurden früher Rituale abgehalten und den Maori ist der Ort immernoch ein „Treasure“ (Wichtiger Teil ihrer Welt). Es ist absolut verboten, das Wasser zu berühren, zum einen wegen der Heiligkeit und zum anderen, weil es in Neuseeland eine bestimmte Algenplage gibt, die auf keinen Fall dorthin übertragen werden soll. Am liebsten mag man aber direkt in das klare blubbernde Wasser springen oder zumindest einmal dieses reinste Wasser der Erde (neben dem Wasser aus der Antarktis) probieren. Wir fassten aber nichts an, sondern guckten und staunten. Danach ging es weiter zur nächsten Sehenswürdigkeit: dem Wharariki Beach. Wieder ein kleiner Parkplatz mitten im Grün, eine Toilette und DOC-Schilder, die einen sicher über die Schafsweiden (mit süßen kleinen Lämmchen), über Hügel, durch ein kleines Wäldchen und dann noch durch rutschige Sanddühnen zum Strand führen.

An dieser Stelle wollen wir einmal die Arbeit des DOC (Department of Conservation) hervorheben. Wir kommen ja nun durch die preiswerten Campingplätze (ca. 6 Dollar pro Person pro Nacht) und die ganzen für Touristen erschlossenen Sehenswürdigkeiten mehrmals am Tag damit in Berührung und sind überrascht, wie das DOC mit seinen niedrigen Preisen alles aufrecht erhält. Die Anlagen sind immer in sehr gutem Zustand, die Beschilderung sieht aus, als ob sie erst seit diesem Jahr dort steht und viele Campingplätze werden gerade durch neue Anlagen aufgewertet. Die müssen entweder viele freiwillige Helfer haben oder eine gute Förderung durch die Regierung.

Nach einem sehr abwechslungsreichen und interessanten Spaziergang kamen wir dann also am Wharariki Beach an („wh“ wird von den Maori wie „f“ ausgesprochen), der mit seinen großen Felsen und zwei Löchern drin auf vielen Neuseelandpostkarten abgebildet ist. Der Strand war wirklich sehenswert. Am besten gefallen mir ja so Kleinigkeiten, wie der Sand: Es war gerade Ebbe und an einer Stelle des Strandes war eine Fläche getrockneter Sand, der sich unter den Füßen angefühlt hat, wie eine Kuchenkruste, durch die man durchbricht und auf den weichen Kuchen (Sand) darunter kommt. Ihr könnt euch also vorstellen, wie wir es genossen haben, dort barfuß die Kruste zu brechen. Ebenfalls beeindruckend waren die Höhlen, die den Strand zum Festland hin abgrenzen.

Nach unserem Krustenerlebnis ging es den Weg durch die Lämmchen wieder zurück und weiter in den Norden der Südinsel. Und zwar bis ganz oben. Der nördlichste Teil ist nicht etwa das Farewell Spit, eine Halbmondförmige Landzunge, die weit ins Meer reinragt und nur mit gebuchten Führungen zu erkunden ist, sondern das Cape Farewell, das auch noch durch eine Gesteinsformation wie der Bug eines Schiffes aussieht (mit meiner Einbildungskraft). Jaja, manchmal glauben wir, das kann nicht alles natürlich sein hier, da MUSS einer was geplant haben! Am nördlichsten Punkt sind wir dann noch ein wenig an der Klippe entlanggelaufen, die aussieht, als ob einer mit einem Messer entlang geschnitten hätte. Auch die Grasschicht und die Sandschicht sind vom Meer her zu sehen.

Auf dem Rückweg wollten wir noch in eine Höhle, die über einen Feldweg zu erreichen ist, doch irgendwann führte uns der Feldweg wieder auf eine richtige Straße und schon waren wir in Collingwood, ohne die Höhle gefunden zu haben. Da wir dort eh danach hin wollten, suchten wir uns einen Campingplatz. Collingwood ist winzig! Dort gibt es auch nichts und alle Geschäfte waren zu, mit Ausnahme des einzigen Restaurants. Der Campingplatz (16 Dollar pro Person) war dafür um so größer und mit sehr guten Duschen ausgestattet. Am Abend wanderten wir am Strand entlang und trafen noch auf eine große Vogelkollonie, die wir ohne Absicht zu Tode erschraken.

Am nächsten Tag ging es (und jetzt genau aufpassen, das ist keine Baby-Pupu-Sprache) durch Onekaka über Takaka und Motupipi nach Pohara. Pohara soll so etwas wie die Yuppi-Stadt der Hippie-Gold-Coast sein. Hier stehen die größeren Häuser und die teureren Schiffe. Im Hafen steht ein Schiff, dass früher dem Meeresforscher (und Ingenieur, Regisseur etc. mit roter Wollmütze als Markenzeichen) Jaque Cousteau gehörte und treffend „Jaque Cousteau’s“ heißt. Das Schiff ist nun ein Café und wir genossen auf dem türkisen Wasser der Golden Bay unser Heißgetränk.

Auf dem Weg zurück nach Takaka bogen wir links ab zum The Grove Scenic Reserve, wieder eines von vielen Schildern, hinter denen man nicht viel vermutet. Umso erstaunter sind wir dann doch jedesmal, wenn sich wieder eine interessante und völlig andere Lanschaft darbietet. In Deutschland wären die Felsen auf dem Berg, die aussehen, als ob sie am Wasser ständen, weil sie so ausgewaschen und löchrig sind, eine große Attraktion. Hier in Neuseeland findet man sie kaum und nur ein kleiner Rasenparkplatz und ein Hinweisschild lassen erahnen, dass sich hier etwas sehenswertes befindet. Ohne Erwartungen liefen wir in den Wald hinein und den Hügel hinauf und waren wieder einmal begeistert. Enge Felsspalten, große Löcher und Felsen, eigenartige Palmen und Bäume, die auf den Felsen wachsen, ihre Wurzeln (oder Äste oder was auch immer) hinunterwachsen lassen und dort in der Erde versenken.

Nach diesem tollen Erlebnis wollten wir dann auch noch endlich eine der Höhlen hier sehen und fuhren wieder Schildern nach, über Schotterpisten und Privatgelände. Manchmal hört die Straßenbeschilderung auch einfach auf, als ob es ganz offensichtlich wäre, wo es lang geht und plötzlich fährt man einen Weg entlang, an dem 100 Meter nach der letzten Kreuzung ein Privatgrundstück anfängt (die könnten das Schild ja auch an die Kreuzung stellen). An einer steilen Schotterpistenstraße kam uns ein Opa in seinem Cabrio entgegen und wir mussten anhalten, um ihn vorbei zu lassen. Beim wieder anfahren drehten die Räder durch und letztendlich würgte Jere den Motor ab. Jaha und dann sprang das Auto nicht mehr an. Keine Ahnung, warum die Batterie auf einmal wieder schwächelte. Die einzige Lösung war also, den Van per Hand umzudrehen. Rückwärts runterfahren ging nicht, weil der Bremskraftverstärker ohne den Motor nicht funktioniert und der Hang wirklich steil war. Beim Umdrehen auf dem engen Weg kam der Van dann auch noch mit einem Sandhaufen in Kontakt, so dass sich die Stoßstange etwas einbeulte. Mit gemeinsamer Kraft schaften wir es. Und den Berg runter das Auto anspringen lassen, das haben wir ja schon geübt. Die Stoßstange ließ sich auch wieder rausziehen, so dass man kaum noch etwas von dem Vorfall sieht. Die Höhlensuche gaben wir auf und fuhren erst mal wieder nach Takaka, wo wir uns ein Mittagessen im Wholemealcafe gönnten.

Wir entschlossen uns dann, dass wir die Golden Bay ausführlich genug erkundet hatten und fuhren über den Takaka Hill zurück. Auf dem Berg versuchten wir uns dann doch noch mal an einer Höhlensuche. Diesmal wollten wir zur größten vertikalen Höhle Neuseelands (357 Meter tief), der Harwood Hole. Auf der Canaan-Street, einer steilen Kiespiste, ging es durch das Gebiet, in dem Dreharbeiten zu Herr der Ringe stattfanden: Hier wurden die Chet-Wald-Scenen gedreht (wir haben uns informiert: Das ist der Wald nach dem Gasthaus „Zum Tänzelnden Pony“). Am Straßeneingang stand deutlich, dass die Straße nicht für Campervans geeignet ist und wir hatten bei ein paar Anstiegen und Abfahrten Angst, den Rückweg nicht mehr zu schaffen. Ein Campervan, der uns auf der engen Straße entgegen kan, gab uns jedoch Mut und am Ende erreichten wir den Parkplatz nach einer Fahrt durch beeindruckende Wälder und grünen Wiesen mit den so genannten „Sinkholes“, steilen trichterförmigen Absenkungen in der Erde. Der Parkplatz war gleichzeitig ein Campingplatz des DOC, wobei der witzig gelegen ist, wenn die Straße nicht für Campervans geeignet ist.

Nach einem 45-Minuten-Walk durch einen gruseligen Wald mit vielen abgebrochenen, dünnen hohen Bäumen und durch ein Flussbett, an dessen Rändern weitere Sinkholes in die Erde verschwanden, erreichten wir die Höhle! Die Ränder dieses scheinbar bodenlosen Riesenkraters sind unbefestigt, so dass wir uns vorsichtig über die großen Steine an den Rand heran tasteten. Über das Flußbett ist man auf der einen Seite quasi schon in einer gewissen Tiefe der Höhle. Also befindet sich die andere Seite des Schachtes viel weiter oben. Wir versuchten, einen Blick in die Höhle zu bekommen. Man kann bis zu einer gewissen Tiefe hinunter sehen, aber man sieht auch, dass es noch tiefer geht und kein Boden zu erkennen ist.

Wir wollten dann auch das Schicksal nicht groß herausfordern und kehrten nach einer Weile zurück zum Auto. Die Straße mit den steilen Anstiegen zurück ging einfacher als gedacht und wir fuhren den Takakahill in Richtung Marahau mit viel Spaß am fahren (Serpentinen und Jere) herunter.

Auf kostenloser-Campingplatz-Suche durchquerten wir Kaiteriteri und Marahau, doch kehrten ohne Erfolg nach Motueka zurück, wo wir uns zwischen Golfplatz und Meer auf einen Rasenstreifen stellten und übernachteten. Nach einer Nacht mit tatsächlichen Schüssen (ja wirklich! Jere sagt auch, es waren Schüsse! Wahrscheinlich haben sie die Hasen auf dem Golfplatz gejagt) und wilden Träumen fuhren wir nach Marahau, wo wir uns nun auf unser nächstes großes, feuchtes Abendteuer vorbereiten.

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(Video zu diesem Artikel wird nachgereicht!)


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