Inspiration für die Cupcakes kam von diesem BBC-Rezept - und die Kombination von Walnuss und Kaffee hat sich als absolut genial herausgestellt! Ich backe ja nur sehr selten mit Kaffee. Zum einen trinke ich sehr ungern Instant-Kaffee (der meistens zum Backen verwendet wird) und zum anderen hatte ich bisher keine Kaffeemaschine (kein Witz!) und bei meiner Bodum-Kanne brauche ich unter einem halben Liter nicht ansetzen :D.
Meine neue Nespresso-Kapselmaschine mit Senseo-Kapseln
Neuerdings bin ich aber in den Besitz einer Kaffeemaschine, genauer gesagt eine Nespresso-Kapselmaschine und dazu passende Kaffee-Kapseln von Senseo, gekommen, und habe mich das erste Mal mit solchen Kapseln auseinander gesetzt. (Ich wusste ja nicht mal, dass es so was wie Kapselmaschinen gibt!) Wie ich herausgefunden habe, setzt Nespresso hautsächlich auf Exklusivität und ein Gefühl von Luxus. Also ganz viel versnobte Arroganz. Die Original-Kapseln gibt es auch nur im Internet bei Nespresso zu kaufen und da kann man die auch nur in 50-er Einheiten bestellen – angeblich aus versandtechnischen Gründen, wo ich mich frage, ob sie die Kapseln dann auch noch mit der Reichspostkutsche verschicken. Erleichtert stellte ich dann fest, dass man bei uns im Saturn eine ganze Reihe an Nespresso-kompatiblen Kapseln erwerben kann, davon eben auch diese Reihe von Senseo (3 Espresso- und 5 Lungo-Varianten) und von einer mir gänzlich unbekannten Marke. Im REWE in meiner Straße gibt es an Nespresso-kompatiblen Kapseln nur eine Sorte, und die ist auch von Senseo. Mit jeweils 3,30 EUR pro Packung (10 Kapseln) nicht wirklich sehr viel günstiger als das Original (3,50 bis 4,20 pro 10 Kapseln), aber dafür kann ich mir auch nach Bedarf auch einfach eine einzelne Packung mitnehmen (und wenn bei irgendwem die Küchenschränke überquellen, dann bei mir!) und zahle nicht auch noch Versand. Wobei 33 Cent pro Kaffee natürlich auch nicht sooo günstig ist.
Die Kapsel ist aus Hartplastik und jede Kapsel ist noch mal einzeln eingepackt.
Jede Kapsel ergibt entweder einen Espresso (40 ml) oder einen Lungo (110 ml). Ein Lungo ist im Grunde ein gestreckter Espresso. Ich mag vom Geschmack her Espresso (oder wie sich jetzt herausstellte Lungo) auch viel lieber als Filterkaffee und vom Geschmack war ich wirklich mehr als sehr angetan. Dank der Kaffeemühle, die ich als Dauerleihgabe von einer Freundin habe (und die auch schon mehrfach auf meinem Blog als Nussmühle ihren Auftritt hatte ;)), habe ich auch vorher schon meinen Kaffee selbst gemahlen (vorzugsweise aus Espresso-Bohnen), weil er einfach so viel aromatischer ist. Dann habe ich ihn in einer Bodum-Kanne aufgegossen.
Dieser Kapsel-Kaffee steht dem tatsächlich in nichts hinterher – im Gegenteil, ich finde ihn sogar viel leckerer! Und da ist tatsächlich Crema drauf, Wahnsinn! Besser als ein Großteil des Kaffees, den ich irgendwo in Cafés bekomme! Das hat mich in der Tat sehr positiv überrascht und meine Erwartungen übertroffen.
Ja, der Schaum darauf ist Crema!
Da fängt dann allerdings mein innerer Kampf mit mir selbst an. Denn ich bin ja eigentlich eine Öko-Tussi. Der ganze Müll, der dadurch entsteht, stört mich wirklich. Und dass es die Senseo-Kapseln nicht in Fairtrade und BIO gibt, ebenfalls. Denn eigentlich kaufe ich meine Kaffee-Bohnen im BIO-Laden und lege wirklich sehr viel Wert drauf, dass zumindest der Fairtrade und BIO ist. Ich sehe allerdings auch ein, dass es nicht viel bringt, mir jedes Mal einen halben Liter Kaffee zu kochen, den ich dann ja auch nur in den seltensten Fällen austrinken kann. Da es mir jedes Mal weh tat, den übrig gebliebenen Kaffee wegzukippen, habe ich zu Hause nur noch Kaffee aufgesetzt, wenn wir Gäste hatten, was ja eigentlich auch schade ist.
Wenn dann Freunde bei uns zu Hause waren, habe ich dann gleich eine ganze Kanne (einen Liter) aufgesetzt und mitgetrunken, denn so viele Kannen, dass ich für jeden jetzt was anderes aufsetzen kann, habe ich nun auch nicht. Da muss ich auch zugeben, haben diese Kapseln schon gute Dienste geleistet. Jeder hat einen Kaffee nach seinem Geschmack bekommen können, ohne dass es ein Aufwand war – ich hatte meinen entkofeinierten Lungo, mein Mann seinen mittelstarken Espresso, die Freundin von mir ihren starken Lungo. Einfach die jeweilige Kapsel rein und das Knöpfchen drücken.
Fazit
Ein ganz, ganz großes Plus ist der Geschmack! Viele Freunde von mir haben Senseo-Pad-Maschinen, und ich muss sagen, dass der Kapsel-Kaffee von Senseo mir da deutlich besser schmeckt und da auch deutlich mehr Crema drauf ist. Aber gut, das eine ist Filterkaffee und das andere ist ja Espresso. Auch meinen in der Bodum-Kanne aufgegossenen Kaffee steckt dieser Kaffee locker in die Tasche. Was mich weniger überrascht hat, war, dass so eine “Knopf-drücken-und-Kaffee-kommt-raus”-Maschine tatsächlich schnell (superschnell in diesem Fall) und praktisch ist.
Ein weiterer Pluspunkt ist für mich persönlich die Menge. Wir kommen ja nicht wirklich dazu, zu Hause große Mengen Kaffee zu trinken, und wenn, dann in den seltensten Fällen gleichzeitig. Da finde ich es schon toll, mir auch einfach eine kleine Tasse Kaffee machen zu können. Mein Mann ist glücklich, weil er gerne Espresso trinkt und es den bei uns vorher einfach nicht gab.
Noch ein Pluspunkt ist die Tatsache, dass man mehrere Tassen passend zu den Vorlieben der verschiedenen anwesenden Personen machen kann. Dazu gibt es tatsächlich genug Variationen von Senseo. Mein persönliches Thumbs-Up gilt dem entkoffeinierten Kapseln, einfach, weil es sie gibt und sie lecker schmecken.
Ein für mich persönlich nicht ganz so relevanter Minuspunkt ist der Preis. 33 Cent pro Tasse Kaffee ist nicht günstig. Da fährt man auch mit den Pad-Maschinen deutlich günstiger, von Filterkaffee wollen wir gar nicht erst anfangen. Wer wie ich seinen Kaffee normalerweise auswärts trinkt (auf der Arbeit und in Cafés) und lieber gar keinen als wässrigen Kaffee trinkt, der kann da vielleicht eher mal ein Auge zudrücken und freut sich, zu Hause nun auch mal richtig guten Kaffee zu haben. Und bei den kleinen Mengen, die ich zu Hause trinke, kann ich mit 33 Cent pro Tasse auch echt gut leben. Natürlich ist ein Kaffee aus einem Vollautomaten sicherlich noch mal eine Ecke besser, aber erstens kann ich so ein Ding nicht bedienen, und zweitens kommt man bei so fünf Kaffees zu Hause pro Woche sicherlich selbst ohne Anschaffungs- und Wartungskosten auf mehr als 33 Cent pro Tasse.
Ein deutlich größeres Manko ist für mich die Tatsache, dass es wie so oft trotz großer Vielfalt dennoch keine Fairtrade-Variante (wichtiger für mich als BIO) gibt. Corporate Social Responsibility ist ja gerade in der Kaffee-Branche ein wichtiges Thema, und da würde ich mir wünschen, dass auch Senseo als große Marke da ein Zeichen setzt. Und bitte mehr als dieses Pseude-Rainforst-Alliance-Siegel (gibt es z.B. bei Tchibo, Starbucks und McDonald’s), wo erst beim näheren Hinsehen das “zu 30%” erkennbar ist.
Einen weiteren Minuspunkt gibt es von mir für den Verpackungsmüll. Zuerst einmal die Kapseln an sich, und dann auch die Verpackung um jede Kapsel drumrum. Das hat mich wirklich beschäftigt, und so habe ich auch mit vielen Kollegen darüber gesprochen. Für einige Kollegen von mir war es ein eindeutiger Grund, sich keine Kapselmaschine zu kaufen. Andere Kollegen haben zu Hause selbst eine Kapselmaschine und sagen aber, dass sie seitdem aber gar keinen Kaffee mehr wegkippen und auch ihr Kaffeepulver nicht mehr abläuft, weil sie ja nur noch die Menge kaufen, die sie auch trinken (statt gleich ein ganzes Pfund) und der Kaffee durch die einzelne Verpackung auch nach einer längeren Lagerung noch frisch schmeckt. Letzten Endes ist es also wohl doch eine Frage, ob es zu den eigenen Gewohnheiten passt. Wer viel Kaffee trinkt, der wird sowieso allein aus preislichen Gründen wohl eher nicht zu einer Kapselmaschine tendieren (die erwähnten 33 bis 42 Cent pro Tasse) und entweder zu einer klassischen Kaffeemaschine oder einer Pad-Maschine tendieren, oder eben noch mal mehr Geld drauf legen und sich einen Vollautomaten zulegen. Kapselmaschinen scheinen sowieso eher für die Leute attraktiv zu sein, die ohnehin wenig Kaffee trinken und so kleine abgepackte Portionen den großen vorziehen, weil sie die großen gar nicht rechtzeitig aufbrauchen können. Also, wie ihr merkt, bin ich bei diesem Punkt schon etwas hin und her gerissen.
Mein persönliches Fazit: Ich lieeeebe den Kaffee und finde das Ganze wirklich unglaublich praktisch (und ich bin ja echt ein Sucker for convenience). Der Müllsache stehe ich noch gespalten gegenüber, denn da sehe ich einfach nicht, wie ich es besser machen kann, außer eben ganz auf Kaffee zu Hause zu verzichten. Denn ich gehöre definitiv zu den Wenigtrinkern, die entweder Kaffee wegkippen müssen, oder denen auch die angebrochene 250-g Packung an Bohnen irgendwann schal wird, oder die eben Kapselmüll produzieren. Was ich mir definitiv wünsche ist eine Fairtrade-Alternative. Für den Preis sollte das meines Erachtens machbar sein, und gerade die Zielgruppe, die damit angesprochen werden soll, kann und wird es sich auch leisten. Fürs Backen finde ich es klasse, denn ich backe nun mal hauptsächlich abends, und nun kann ich auch einfach einen Espresso “ziehen” und muss nicht gleich einen halben Liter Kaffee aufsetzen, den ich abends gar nicht mehr trinken will. Und ich muss mir auch nicht ein ganzes Glas Instant-Kaffee kaufen, den ich ebenfalls nicht trinke und den ich mir bisher teelöffelweise von Freunden zum Backen geschnorrt habe. Es ist nun mal so, dass man zum Backen nur sehr kleine Mengen Kaffee benötigt, weswegen in fast allen Rezepten ausschließlich Instant-Kaffee verwendet wird (außer natürlich in dem Rezept, das ich euch jetzt vorstelle ;)).
Rezept für 12 Cupcakes
Zutaten:
30 g Walnüsse
220 g Mehl
1/2 Packung Backpulver
90 g Zucker
1 Pck. bzw. 1 1/2 EL Vanillezucker
20 g Rohrzucker
110 ml Kaffee (muss nicht mal abgekühlt sein)
110 ml Walnussöl (oder alternativ geschmacksneutrales Öl)
Creme:
120 g weiche Pflanzenmargarine
120 g Puderzucker
1 EL Espresso
50 g Zartbitter-Schokolade
Deko:
12 Wallnuss-Hälften
Equipment:
Küchenwaage
Messbecher
Messlöffel
Schneidebrett
Küchenmesser
Rührschüssel
Schneebesen
Handrührgerät mit Rühraufsatz oder Küchenmaschine mit Rühraufsatz
Muffinförmchen
Evtl. Papierförmchen
Rost zum Auskühlen (entweder Kuchenrost oder Rost vom Backofen)
Evtl. kleine Palette oder ein Butterbrotmesser
Sieb
- Muffinförmchen bzw. Muffinblech mit Papierförmchen auslegen.
- Ofen auf 175ºC Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Walnüsse kleinhacken.
- Walnüsse, Mehl, Backpulver, Zucker, Vanillezucker und Rohrzucker in eine Rührschüssel geben und mit einem Schneebesen verrühren.
- Nun den Kaffee und das Walnussöl dazu geben und nur so lange verrühren, bis alle Zutaten feucht sind.
- Den Teig gleichmäßig auf alle 12 Förmchen verteilen.
- Im Ofen auf mittlerer Schiene nun 20 bis 25 Minuten backen. 5 bis 10 Minuten im Blech/ in den Backförmchen auskühlen lassen, danach auf einem Rost komplett auskühlen lassen.
- Nun wird die Buttercreme gemacht. Dazu die Margarine in eine Rührschüssel geben und mit dem Handrührgerät bzw. Küchenmaschine mit Rühraufsatz schaumig schlagen.
- Den Puderzucker dazu sieben.
- Die Schokolade schmelzen (entweder in der Mikrowelle oder im Wasserbad) und mit dem Espresso dazu geben. Mit dem Handrührgerät oder der Küchenmaschine weiter auf mittlerer Stufe schlagen, bis alles sich verbunden hat.
- Nun die Creme mit einer kleinen Palette oder auch einfach einem Butterbrotmesser auf die Cupcakes streichen.
- Auf jeden Cupcake eine Wallnusshälfte setzen und fertig :).
Nährwerte pro Cupcake:
345 kcal
2.9 g Eiweiß
35.5 g Kohlenhydrate
- davon 22 g Zucker
21.1 g Fett
- davon 6.2 g gesättigt
0.3 g Natrium