Journey

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Journey

10Adventure

Man reist ja nicht um anzukommen, sondern um zu reisen.” So oder zumindest so ähnlich könnte man im Vorfeld auch Journey beschreiben. Abermals haben die kreativen Köpfe von Thatgamecompany ein phänomenal andersartiges Werk geschaffen, das seinesgleichen sucht. Schon flOw und Flower haben gezeigt, das Game-Design sich nicht immer auf bekannten, leicht modifizierten Konventionen irgendwelcher etablierter Genre-Schöpfungen berufen muss, um schlichtweg zu verblüffen.

Mit Journey wurde nochmals ein Schritt in Richtung gespieltes Erlebnis gewagt, der nicht nur von Skeptikern der durchgekauten Sind-Videospiele-Kunst-Theorie mit Staunen beäugt werden sollte. Ohne zuviel von der Handlung preiszugeben – oder vielmehr nicht zu viel davon im Vorfeld zu interpretieren: Journey schafft es, in unglaublich kurzer Spieldauer eine recht episch anmutende Handlung einer vergangenen Zivilisation und deren Schicksal zu erzählen. Als eine in rote Roben gehüllte Spielfigur bewegt sich der Spieler durch weitläufige Wüstenlandschaften, verlassene Ruinen und dergleichen mit einem Ziel vor Augen, nämlich eine gewaltige Lichtsäule in einem fernen Bergmassiv, welches (natürlich) ein Geheimnis in sich birgt. Um die individuelle Spielerfahrung in den Vordergrund zu rücken wurde zudem komplett auf Missionziele verzichtet.

Minimalistisches Design sowie zugleich atemberaubende Farbspektakel bestimmen den grandiosen Look von Journey und als schon fast unterhaltsam entschlackter Kontrast zu vollbelegten Gamepads kommt das Spiel neben einer Sprungfunktion nur mit einem einzigen Button für die Kontrolle der Figur aus. Mit diesem lassen sich sonderbare Laute und Schriftzeichen absondern, die u.a. für die Kommunikation mit dem Online-Mitspieler eingesetzt werden. Ohne Headset, Chat, Gesten oder sonstigen Mitteilungsarten werden wahllos zwei Spieler in eine Reise (eben: Journey) vereint – der Clou dabei: Ohne zu wissen, wer sein Gegenüber ist oder ob ein gemeinsamer Spielverlauf erwünscht ist, beruht der Multiplayer daher auf gegenseitigen Wunsch, ohne Zwang und Verpflichtung.

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Großartig fabrizierte Spiele mit duzenden Charakteren, komplizierten Storylines, bombastischen Zwischen- und halsbrecherischen Action-Sequenzen im betäubenden Stakkato-Takt erscheinen am laufenden Band – Erlebnisse, die abseits technischer Errungenschaften wirklich als solche zu bezeichnen sind, stellen hier doch die Ausnahme dar. Journey zeigt eindrucksvoll, das Konzepte abseits des Mainstreams mehr als nur reizvoll sein können – weswegen jeder PS3-Besitzer dieses Meisterwerk gespielt haben muss, ohne Wenn und Aber.


Die PS4-Version

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Langsam wird es mit den Veröffentlichungen und Versionen von Journey etwas kompliziert: Zunächst erschien der Titel ja als digitale Version und exklusiv für Playstation Plus-Mitglieder in Sonys Download-Store, eine Woche danach erst für die breite Öffentlichkeit. Monate später folgte schließlich ein Release auf einem physischen Trägermedium, praktischerweise gleich in Verbindung mit den beiden anderen Titeln der Entwickler, flOw und Flower. Nun erscheint Journey wieder im PSN-Store, diesmal als PS4-Neuauflage, wobei Besitzer der digitalen PS3-Version via Cross-Buy den Titel gratis runterladen können – und all das auch umgekehrt. Eine PS4-Variante der Collection in Disc-Version ist zudem auch in Planung. Alles klar?

Na egal, Hauptsache man erhält Journey irgendwie, auf welchem System auch immer. Die PS4-Version wurde natürlich nach gängigen (inoffziellen) Richtlinien auf 1080p und 60fps (Frames per Second, also Bildfrequenz) hochgeschraubt, die Präsentation erscheint nun (minimal) klarer und etwas präziser hinsichtlich einzelner Detaildarstellungen. Abseits davon können sich Käufer der PS4-Version über ein statisches Design für den Startscreen sowie einen 20%-Discount freuen (Fun Fact: Ein weiteres, dynamisches Design kostet extra).

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Anders als bei den meisten PS4-Neuauflagen kann man bei Journey als Besitzer der ursprüngliche (zumindest digitalen) Version gar nicht in Rage kommen und sich angesichts einer ausbeuterischen Aktion echauffieren, denn über Cross-Buy erhält man die Überarbeitung gratis. Für Nichtkenner des Titels und PS4-Besitzer gilt nun erneut die gleiche Empfehlung wie seinerzeit schon für die PS3-Nutzer: Journey sollte man erlebt haben und ist ein absolutes Videospielhighlight, das seinesgleichen sucht.


Plattform: PS4, PS3 (PSN, Version getestet), Altersfreigabe (PEGI): 7, Spieler: 1, 2 online, Erscheinungsdatum: 14.03.2012 (PS3), 21.07.2015 (PS4), http://journey.playstation.com


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Autor

Christoph Stachowetz

Aufgabenbereich selbst definiert als: Chief of Operations. Findet “Niemand ist so uninteressant wie ein Mensch ohne Interesse” (Browne) interessant.


 
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