Zunächst einmal hatte ich bis vor 4 Wochen keine Ahnung, was Ramen sein soll. Dann hat mich eine Netflix-Doku quasi darüber aufgeklärt: In mehreren Folgen „The Mind of a Chef“ geht es nur um diese japanische Nudelsuppe, die es in zig Variationen rund um den Erdball zu essen gibt.
Eigentlich ist „Ramen“ nur eine bestimmte Sorte japanischer Nudeln. Dennoch wird dieser Begriff in den meisten Fällen auch für die ganze Suppe verwendet.
Nun haben wir das Glück in Nürnberg im japanischen Restaurant KomeKome ebenfalls dieses Ramen zu finden. Das Komekome gibt es seit circa einem Jahr im Stadtteil Johannis, wird von einem Japaner geführt und lässt daher authentische Küche vermuten.
Die Einrichtung ist schlicht gehalten und das etwas zu helle Licht lässt leider nur wenig Gemütlichkeit aufkommen. Das war wohl einer der Gründe, warum wir bis zuletzt einen Bogen um das Restaurant gemacht haben. Doch das war ein Fehler.
Die Begrüßung und Bedienung der Kellners war sehr freundlich, aber zurückhaltend und eine große Gruppe Japaner saß versammelt an einem Tisch, was immer ein Zeichen für mich ist, dass das Essen hier super sein muss, da sogar Landsleute dort vorbeischauen .
Ramen gilt nicht als Vorspeise, sondern wird in einer großen Schüssel serviert, die durchaus den normalen Esser satt macht. Im KomeKome gibt es mehrere Variationen. Außer den Basics können noch weitere Zutaten gegen einen Aufpreis hinzugenommen werden. Neben der Suppe bietet das Lokal natürlich auch Sushi und Bentoboxen an (preislich relativ teuer im Vergleich zu anderen Restaurants in Nürnberg) sowie weitere typisch japanische Reisgerichte, z.B. Donburi.
Aus Neugier bestellte ich dieses Mal aber eben kein Sushi, sondern Ramen Tantanmen: Eine Suppe mit Hackfleisch, Sesam und Chili mit verschiedenen Einlagen, wie einem hart gekochten Ei, Lauch und Pak Choi sowie natürlich den Ramennudeln. Da ich Hackfleisch liebe, es salzig mag und sowieso ein Suppenkind bin, war dies die perfekte Wahl.
Trotzdem habe ich neidisch zu meinem Freund rüber geschaut, der sich für ein Tonkotsu Ramen entschieden hatte. Dies ist sicherlich die traditionellere Variante und war dank des Schweinefleischs am Stück hübscher anzusehen, als mein Hackgemetzel. Seine Suppe schmeckte ganz anders als meine und dennoch genauso gut. Neben dem Schwein (und den Nudeln) gab es als Einlage wieder ein Ei, Surimi, Algenblätter, Sprossen, Lauch, Morcheln und extra dazu bestellter Kimchi. Kimchi gibt es verschiedenen Ausführungen und besteht aus Kohl, der eingelegt und so haltbar gemacht wird. Es ist vergleichbar mit dem deutschen Sauerkraut, nur eben auf japanische (oder original koreanische) Art.
Beide Suppen haben mich geschmacklich begeistert, da sie sich überhaupt nicht glichen und sich mir somit ein ganz neues Geschmackerlebnis geboten hat.
Zum Nachtisch teilten wir uns noch ein Sesameis, welches eine gräulich-grüne Farbe aufwies und mir nicht ganz so gut gefiel, da es doch recht herb war. Mein Freund hingegen fand es super und hat dann auch meinen Teil aufgegessen.
Fazit:
Für die Suppe gibt es 5 Sterne. Abziehen muss ich leider etwas am Ambiente (andere Glühbirnen mit weniger kaltem Licht würden schon helfen) und am Preis, der doch im Vergleich zu anderen, nicht weniger guten Japanern, recht hoch ist.
Dennoch habe ich bisher nirgendwo sonst in Nürnberg Ramensuppe gesehen und somit behält das KomeKome vorerst diesen Vorteil der authentischen japanischen Küche.
Öffnungszeiten:
Di – So 11:30 bis 14:30 und 17:30 – 23:00
Kirchenweg 22
90419 Nürnberg
Tel.: 0911/3784 4615
Mail: [email protected]