Wie die Marine mitteilte, handelt es sich um die Operation EUNAVFOR Med, auch bekannt unter der Bezeichnung Sophia. Wie mitgeteilt wurde, handelt es sich um die erste operative Mission eines U-Boots der portugiesischen Marine.
Das Jagd-U-Boot Tridente hat auch eine Frau an Bord
Die Tridente hat 36 Besatzungsmitglieder an Bord, darunter erstmals auch eine Frau: Noemie Rodrigues Freire. Die 30-Jährige aus Pombal ist die erste Soldatin, die in der 105-jährigen U-Boot-Geschichte Portugals Dienst unter Wasser tut. Im Mittelmeer wird sie mit ihren männlichen Kollegen Informationen über mit Migranten überfüllte Schiffe zu sammeln. Das soll es erleichtern, die genauen Seerouten zu ermitteln, die von geheimen Schleuser-Netzwerken für illegale Migration genutzt werden. Das Operationsgebiet liegt zwischen der italienischen und der rund 1.700 Kilometer langen libyschen Küste. Die Größe des Seegebiets entspricht ungefähr der Fläche Deutschlands.
"Routen der Menschenschmuggler neutralisieren"
Damit werde das Risiko verringert, dass Menschen in dieser Region sterben, heißt es in einem Kommuniqué. Die Routen der kriminellen Menschenschmuggler sollten damit „neutralisiert" werden, so steht es in einer Bildunterschrift zur Tridente. Das portugiesische Jagd-U-Boot hatte vor drei Jahren für Aufsehen gesorgt, als es kurz nach der Fußball-Europameisterschaft französischen Fischern vor der britischen Küste ins Netz ging.
Die Operation Sophia darf seit Beginn der jetzigen Phase des am 7. Oktober 2015 begonnenen Einsatzes auf hoher See mit Gewalt gegen Boote vorgehen, die von Schleppern genutzt werden. Die Soldaten haben bislang mehr als 49.000 Menschen aus Seenot gerettet. Auch zum Aufbau der libyschen Küstenwache und Marine soll Sophia beitragen und Libyen so in die Lage versetzen, den Menschenschmuggel auf der zentralen Mittelmeerroute zu unterbinden. Ferner geht es um die Durchsetzung des UN-Waffenembargos.
Portugals Jagd-U-Boot soll zudem NATO-Operation unterstützen
Das portugiesische Jagd-U-Boot soll nach Angaben der Marine in Lissabon zusätzlich die NATO-Operation Sea Guardian unterstützen. Diese sammelt Informationen zur Beurteilung der maritimen Lage im Mittelmeerraum und teilt sie mit der Kommandostruktur des nordatlantischen Verteidigungsbündnisses.
Der Name der EU-Mission Sophia geht auf ein Baby zurück, das am 24. August 2015 um 4:15 Uhr an Bord der deutschen Fregatte „Schleswig-Holstein" geboren wurde. Diese kreuzte im mittleren Mittelmeer als Teil der EUNAVFOR Med Task Force. Mutter war eine Somalierin, die zusammen mit anderen 453 Migranten gerettet und am Abend desselben Tages in den Hafen von Tarent gebracht wurde. Den Taufnamen Sophia trug auch das deutsche Schiff, das der preußischen Prinzessin Sophia von Schleswig-Holstein (8. April 1866 bis 28. April 1952) gewidmet war.
Deutschland setzte Schiffs-Beteiligung aus
Das Mandat der EUNAVFOR Med-Mission, an der 25 Staaten beteiligt sind, läuft offiziell Ende März 2019 aus. Wie die portugiesische Marine aber auf Anfrage mitteilte, gibt es derzeit "politische Gespräche auf hoher Ebene" mit dem Ziel, die Mission fortzusetzen. Seit dem 7. Februar ist die deutsche Beteiligung mit einem Schiff ausgesetzt. Hintergrund ist der Streit in der Europäischen Union um die Verteilung von Flüchtlingen. Deutschland stellt aber unter anderem Personal für das Hauptquartier in Rom.
Hier informieren die Bundeswehr und das Bundesverteidigungsministerium über den Anteil Deutschlands an der EUNAVFOR Med-Mission.
Jagd-U-Boot in Kiel gebaut und gewartet
Das portugiesische Jagd-U-Boot Tridente der Klasse 214 war von Januar 2017 bis Juli 2018 auf der Kieler Werft von ThyssenKrupp Marine Systems überholt worden. Durch den Werftaufenthalt soll das konventionelle Jagd-Boot mit außenluftunabhängigen Antriebssystemen nun für weitere sieben Jahre im Einsatz bleiben können. Es gilt mit seiner diesel-elektrischen Antriebsanlage als eines der leisesten seiner Art. Es kann auch mit Brennstoffzellen betrieben werden. Bei einer Länge von 65 Metern und einer Breite von 6,3 Metern erreicht das Jagd-U-Boot eine Tauchtiefe von 400 Metern. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 20 Knoten (37 Stundenkilometer) unter und bei 12 Knoten (22 Stundenkilometer) über Wasser. Das Jagd-U-Boot ist mit acht Torpedorohren ausgestattet. Neben der „Tridente" besitzt Portugal das typgleiche Jagd-U-Boot „Arpão", das ebenfalls in Kiel gebaut wurde. Die Anschaffung beider Boote kostete laut Medienberichten etwa eine Milliarde Euro. Im Rahmen einer strategischen Vereinbarung mit ThyssenKrupp Marine Systems ist eine im November 2018 notwendig gewordene Reparatur eines Lecks an einem Torpedorohr der Arpão erstmals nicht mehr in Kiel, sondern in der heimischen portugiesischen Werft Arsenal do Alfeite in Almada (Kreis Setúbal) ausgeführt worden.