Gestern fand am Rande des IT-Gipfels in Dresden eine interessante Podiumsdiskussion statt, in der Politik, Start-Up-Vertreter und Vertreter des Bitkom darüber diskutierten, wie aus den vielen IT-Neugründungen in Deutschland mehr Global Champions entstehen können. Natürlich kam auch die Frage auf: “Wieviel Politik braucht die Branche?” Sie wurde von Jimmy Schulz, MdB und IT-Unternehmer mit “Mehr Fördern und Fordern” beantwortet. Dem hielten die Unternehmer entgegen, dass nicht Förderung, sondern das Schaffen von Rahmenbedingungen im Vordergrund stehen sollte. Dem schließe ich mich an. Was nützen mir verschiedenste Fördertöpfe, wenn nur Insider und (teure) Berater wissen, wie ich an sie herankomme? Außerdem lösen Fördertöpfe nicht eine der wichtigsten Herausforderungen für das Wachstum in unserer Branche: Personalaufbau. Selbst wenn es mir gelingen sollte, qualifiziertes Personal zu finden, fangen die Sorgen eigentlich erst an.
Denn die verschiedensten Gesetze verlangen schon bei relativ geringen Mitarbeiterzahlen intensive juristische, steuerliche und damit teure Betreuung. Alle Unternehmer betonten gestern in der Diskussion die zentrale Rolle und Wertschätzung für ihre Mitarbeiter. Wovor schützen die vielen Rahmenregelungen die Mitarbeiter in Zeiten des “War for Talent”, in denen die “Verhandlungsmacht” doch eigentlich beim Mitarbeiter liegt? Unternehmen mit der Größe von Cirquent verfügen über Mechanismen und Strukturen, um mit diesen Rahmenbedingungen umzugehen. Aber gerade Unternehmen mit der für die Wachtsumsphase kritischen Größe von 50 bis 200 Mitarbeitern sind hier mit Herausforderungen konfrontiert. Wäre das nicht eine lohnendes Feld für ein Engagement der Politik?
