5. IT-Gipfel: Kaum Verbindung zum Basislager

Gestern fand in Dresden der 5. nationale IT-Gipfel statt. Vom Vortagesprogramm wurde auf diesem Blog ja bereits berichtet. Merkwürdigerweise war das Presseinteresse vor dem IT-Gipfel größer als danach. Lediglich der Brüderle-Lapsus zu Wikileaks fand seinen Weg in die Top Ten der Meldungen, aber sicher nicht wegen des IT-Gipfels, sondern wegen Wikileaks.

Das geringe Presseinteresse hängt natürlich damit zusammen, dass das Spektakuläre fehlt. Es fehlen die „Digital Natives“, die Blogger und all jene Communities, die außerhalb von Politik- und Verbandsarbeit Themen setzen und diskutieren. „Der Gipfel könnte die Veränderung der Gesellschaft durch das Internet mit gestalten. Das Netz hat die Gesellschaft schon verändert. Dennoch spielt es auf dem Gipfel eine verschwindend geringe Rolle.“ So Ex-Gipfel-Teilnehmer Oliver Überholzer im ZDF Online. Wer sich das Gipfel-Blog anschaut, wird nicht widersprechen.

Es ist schade, dass ein wichtiger Teil der Netzwelt fehlt, denn die diskutierten Themen werden von Gipfel zu Gipfel immer vielfältiger. Dazu muss man wissen, dass der Gipfel nur der öffentliche Schlusspunkt von Diskussionen in Arbeitsgruppen ist, die im Vorfeld mehr oder weniger intensiv geführt wurden.

Es bleibt zu hoffen, dass sich der IT-Gipfel in Zukunft nicht auf ein Treffen von Politik-, Firmen- und Verbandsvertretern reduziert. Der Begriff IT-Gipfel bekäme dann eine andere Konnotation. Wer sich mit Gipfeln auskennt, weiß: Ohne solide Verbindung zum Basislager ist jede Gipfeltour riskant.


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