Ist Kritik erlaubt?

Ich habe nachfolgenden Kommentar erhalten und die Kritik ist mir wichtig genug ihn direkt in einem Artikel, mit nachfolgender Antwort, wiederzugeben.

»Sehr geehrter Herr Wäger,

sollen wir Sie nun bemitleiden oder wollen Sie uns veräppeln? Diese Frage stelle ich mir beim Lesen Ihrer letzten Blogbeiträge.

Sie meckern hier über Adobe und heißen aber Apple gut. Nur weil für Sie kein passendes Angebot an Softwarepacket von Adobe mehr bereitsteht, ist alles schlecht und die gesamte Firma gleich die ganz ganz böse Marktmacht.

Auf der andere Seite haben Sie, mit jeder neuen Version von Photoshop, ein Buch auf den Markt gebracht und gehofft, dass es fleißig gekauft wird. Nun sagen Sie aber, dass seit CS4 keine herausragende neue Funktion mehr in Photoshop enthalten ist und das Adobe aus der Hölle kommt. Dies erscheint doch sehr scheinheilig.

Und nicht zuletzt, sticheln Sie auch noch in die Richtung, dass Ihre bisherigen Leser/Kunden doch nur Lemminge und Dodos wären. Sehr professionell.

Ich wünsche Ihnen noch einen schönen verregneten Sonntag und stampfen Sie ruhig weiter wie ein Kleinkind, mich, als bisher treuen Leser Ihrer Bücher, haben Sie verloren.

Mit freundlichen Grüßen

Steffen Günther«

»Sehr geehrter Herr Günther,

ich bedaure, dass Sie das so sehen. Mir war aber auch bewusst, dass meine Artikel kontroverser sind, als ich sie bisher zu schreiben pflegte.

Für mich ist nicht nachvollziehbar, weshalb meine Kritik an Adobe und meine bisherigen Werke über Photoshop im Gegensatz stehen sollen. Ich übe seit Jahren Kritik an Adobes Produktpolitik einerseits, und halte die Produkte selbst aktuell noch immer für konkurrenzlos, andererseits (von meiner Abneigung Lightroom gegenüber abgesehen). Ich vertrete allerdings die Auffassung, dass Kritik am Unternehmen nicht in ein Begleitbuch zum Produkt gehört. Ob ich nach Adobes Schritt zur Cloud weiterhin über Photoshop schreiben werde, steht für mich allerdings tatsächlich in den Sternen.

Es kommt für mich nicht unerwartet, dass ich selbst Kritik für meine harsche Kritik an Adobe einfahre. Natürlich spricht aus meinen Artikeln viel Frust – auch der Frust eines ehemaligen Adobe-Fans. Ich glaube aber sehr viele sachliche Argumente und Bedenken, die für mich GEGEN ein Mietmodell sprechen, aufgelistet zu haben. Ich habe bislang noch von keiner Seite ein Argument vernommen, das FÜR ein Mietmodell spricht, einmal abgesehen davon, dass ein Teil der Anwender derzeit tatsächlich von der Art, wie das Bundle geschnürt ist (es gibt ja außer Einzelversionen nur mehr ein Paket) profitiert.

Ich bin hin und her gerissen, die Sache mit den Dodos und Lemmingen wieder aus meinem Blog zu löschen, denn es liegt mir grundsätzlich fern jemanden damit persönlich zu beleidigen. Auf der anderen Seite frage ich mich ob es nicht manchmal auch angebracht ist ein bisschen provokant zu sein. Außerdem: Wenn wir nicht mehr darüber nachdenken ob eine Richtung, die wir einschlagen gut für uns ist, und ob sie nicht vielleicht in einem Abgrund enden könnte – wären wir dann nicht echt Lemminge?

Ich habe sachliche Argumente gegen Mietmodelle präsentiert. Ich warte noch auf Argumente dafür.

Mit freundlichen Grüßen

Markus Wäger«


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