Im Gefolge des 100. Weltfrauentages stellen wir Ihnen hier auf dem Cirquent Blog Frauen vor, die bei Cirquent tätig sind und fragen sie nach ihrer Meinung zu den Themen weibliche Stärken, Kinder und Karriere und natürlich zur Frauenquote. Heute sprechen wir mit Martina Michaelis. Sie ist Projektmanagerin bei Cirquent.
Cirquent Blog: Stichwort Männerdomäne IT: Ist es heute noch immer so, dass Männern die IT-Welt gehört respektive Männer die Welt der IT-Beratung dominieren?
Martina Michaelis, Projektmanagerin bei Cirquent
Martina Michaelis: In den vergangenen fünf Jahren war ich im Service Test der Munich Re beschäftigt. Zuerst in der Funktion als Test Managerin und in den letzten 1,5 Jahren als operative Service Managerin. In diesem Projekt waren überwiegend Frauen beschäftigt – sowohl in Projektleitung und Teilprojektleitungsrollen als auch als Tester. Das war wirklich eine Ausnahme. Von anderen Projekten kenne ich es leider immer noch so, dass nur wenige Frauen Führungsrollen besetzen. Auch auf der Ebene der Teamleitung oder Abteilungsleitung kenne ich persönlich wenig Frauen. Mein Fazit: es sind nach wie vor Männer, die die IT dominieren.
Cirquent Blog: Gibt es besondere weibliche Kompetenzen, die bei der Arbeit in der Beratung/ IT-Projekten zum Tragen kommen, oder zählen allein Erfahrung und Fach-Know-how?
Martina Michaelis: Aus meiner Sicht ist eine der weiblichen Stärken, dass Frauen mehrere Dinge gleichzeitig erledigen, verfolgen und im Auge behalten können. Das ist aus meiner Erfahrung eine der wichtigen Fähigkeiten in einer professionellen Projektleitung. Zudem erlebe ich das Einfühlungsvermögen bei Frauen wesentlich ausgeprägter als bei Männern. Allerdings reichen diese Eigenschaften nicht aus, um erfolgreich im Projekt zu arbeiten oder auch Projekte zu leiten. Es zählen natürlich auch die fachliche Kompetenz und die Erfahrung.
Cirquent Blog: Gesetzliche Frauenquote – pro oder kontra?
Martina Michaelis: Grundsätzlich bin ich gegen jede Art von Quote! Da ich andererseits nicht nachvollziehen kann, warum ausgerechnet so viele Männer im Gegensatz zu Frauen Karriere machen, würde ich eine Frauenquote befürworten, um eine Chancengleichheit herzustellen. Schließlich bringen doch gerade Frauen die so essentiell wichtigen Skills für Führungsaufgaben mit. Das nächste Thema, das eng damit verknüpft ist, sind die unterschiedlichen Gehaltsniveaus bei Frauen und Männern. Auch hier gibt es noch einiges zu tun.
Cirquent Blog: Männer, die Elternzeit nehmen, galten noch vor ein paar Jahren als Exoten. Ist da ein Änderung in Sicht?
Martina Michaelis: Insbesondere im vergangenen Jahr habe ich die Erfahrung gemacht, dass fast alle Kollegen, deren Frauen Kinder bekommen haben, auch Elternzeit genommen haben. Das erstreckt sich auch auf Führungspositionen, was ich sehr positiv finde.