INCI-Check: Verbannt vom Badewannenrand!

Hallo Beauties!

Vielleicht habt ihr es auf Facebook schon gesehen, denn mich hat dieser Artikel von Jettie auf Give The Bitch Her Chocolate sehr zum Nachdenken gebracht.

Nachdem Jettie auf ihrem Blog über ihre negativen Erfahrungen mit dem Aussie Shampoo schrieb, erhielt sie tonnenweise Kommentare von Mädchen, die auf die Aussie-Produkte allergisch reagiert haben. Vom Jucken der Kopfhaut bis zu teilweise blutigen Ausschlägen und Haarsausfall war die Rede, die Mädels packten wirklich Horrorgeschichten aus, die mir die Haare zu Berge stehen ließen. Ausserdem las man vermehrt, dass die Aussie-Produkte in Deutschland andere Inhaltsstoffe hätten. Und mit “anderen” Inhaltsstoffen ist hier die Rede von minderwertigen Inhaltsstoffen.

facebook inci

Die logische Konsequenz war für Jettie, die in ihrem Artikel auf ehrliche Art und Weise ihr bisheriges Desinteresse an Inhaltsstoffen von Kosmetik darlegte, sich einmal schlau zu machen was da eigentlich los ist. Sie lud die Codecheck.info App auf ihr Smartphone und begann, die Kosmetik im Bad einmal damit unter die Lupe zu nehmen – und ich tat es ihr gleich. Angesteckt von Jetties Motivation sich mit der Thematik zu befassen und der Sache auf den Grund zu gehen, habe auch ich die App geladen und einmal wild in meinem Badezimmer umhergescannt und ich kam zu interessanten Ergebnissen.

Wie ihr bereits oben im Facebook Screenshot lesen könnt muss auch ich zugeben, dass ich mich bisher zu den vermeintlichen Weltverbesserern zählte. Ich achte sehr auf meine Ernährung und verzichte auf Fleisch und leiste so meinen Beitrag, sowohl ethisch als auch unter umweltbedingten Aspekten. Gleichzeitig aber war es mir bisher egal, was ich mir ins Geischt schmiere, womit ich meinen Körper einreibe und womit ich mich einsprühe. Zugegebenermaßen bin ich ein recht unempfindlicher Mensch. Ich habe keinerlei Allergien und meine Haut ist ziemlich unproblematisch und reagiert auf absolut keinen mir bekannten Inhaltsstoff irgendwie gereizt. Bisher hatte ich also keinen besonderen Grund mich mit den Inhaltsstoffen von Kosmetika zu beschäftigen und Produkte mit unverträglichen Inhaltsstoffen zu vermeiden.

Als ich mich aber mit der Codecheck App auf Inhaltsstoff-Jagd begabt kam ich zu 2 verschiedenen Ergebnissen.

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Ergebnis #1: Produkte die mir nicht mehr ins Haus kommen

Klar, mein erster Griff nach dem INCI-Artikel von Jettie war natürlich der zu dem einzigen Aussie-Produkt in meinem Bad. Wie ihr vielleicht wisst, habe ich den 3-Minute-Miracle-Reconstructor nicht selbst gekauft, sondern habe die Haarkur damals durch eine meiner DM-Boxen erhalten. Das ist nun ungefähr ein halbes Jahr her und das Produkt verweilt immer noch halbvoll am Badewannenrand.

Was ist drin?

Aqua, Cetyl Alcohol, Stearamidopropyl Dimethylamine, Stearyl Alcohol,Quaternium-18, Bis-Aminopropyl Dimethicone, Benzyl Alcohol, Cetearyl Alcohol, Hydroxypropyl Guar, Oleyl Alcohol, Glyceryl Stearate, Parfum, Propylene Glycol, Citric Acid, Polysorbate 60, EDTA, Magnesium Nitrate, Melissa Officinalis Leaf Extract, Aloe Barbadensis Leaf Juice, Phenoxyethanol, CI 19140, Methylchloroisothiazolinone, Methylparaben, Magnesium Chloride, CI 17200, Methylisothiazolinone, Propylparaben, Isobutylparaben, Ethylparaben, Butylparaben, Ascorbic Acid, Sodium Benzoate, Sodium Sulfite, Potassium Sorbate

Puh, erstmal ist man von der Liste der Inhaltsstoffe schon ziemlich erschlagen. Normalerweise müssten bei mir bei solch einer langen Liste schon die Alarmglocken schrillen, denn durch meine Ernährung nach dem Clean-Eating-Konzept weiß ich bereits, dass man Produkte eher meiden soll, je länger die Liste der Inhaltsstoffe ist. Das gilt wohl nicht nur für Nahrung, sondern auch für Kosmetik. Warum ich das bisher allerdings nicht bemerkt habe? Weil es mir schlichtweg egal war.

Laut Codecheck.info enthält der 3-Minute-Miracle-Reconstructor gleich 5 nicht empfehlenswerte Inhaltsstoffe und 3 eingeschränkt empfehlenswerte. Dem gegenüber stehen allerdings 21 grüne und somit empfehlenswerte Inhaltsstoffe. Ausserdem sind noch 4 weniger, bzw. eingeschränkt empfehlenswerte Stoffe enthalten und einer, bei dem nur eine Einzelfallbewertung möglich ist. Ferner ist das Produkt auch noch mit dem Verweis gekennzeichnet, dass Palmöl enthalten sein kann.

Auf den ersten Blick klingen 21 empfehlenswerte Inhaltsstoffe vielleicht gar nicht so schlecht im Gegensatz zu den 5 nicht empfehlenswerten, aber wenn man sich die 5 nicht empfehlenswerten einmal ansieht, stehen einem schon leicht die Haare zu Berge. Ich beleuchte in diesem Artikel zunächst nur kurz die nicht empfehlenswerten Inhaltsstoffe, da der Artikel sonst den Rahmen sprengen würde. Um dich über die übrigen Inhaltsstoffe zu informieren würde ich dich bitten, diesem Link zu folgen.

Zum Einen ist Magnesium Nitrate enthalten, welches als Konservierungsmittel dient und krebserregende Nitrosamine bilden kann, die von Kosmetika über die Haut aufgenommen werden können und zu den am stärksten krebserregenden Substanzen gehören. Zum Anderen sind  CI 19140 und C17200 enthalten, beides aromatische Amine, welches allergiesierend sein können. Aromatische Amine sind Azo-Farbstoffe, die sich im Tierversuch außerdem als krebserregend erwiesen haben. Ci17200 kann ausserdem die Leber angreifen und kann Anilin abspalten, welches ebenfalls in Verdacht steht Krebs auszulösen Neben diesen beiden Inhaltsstoffen ist auch Methylchloroisothiazolinone enthalten, ebenfalls ein Konservierungsmittel und eine halogenorganische Substanz, die eiweißverändernd und ebenfalls stark allergisierend sein kann. Halogenorganische Substanzen können ebenfalls krebserregend sein und sie lagern sich nachweislich in der Umwelt ab. Der fünfte und letzte rote und somit nicht empfehlenswerte Inhaltsstoff ist Methylisothiazolinone, ebenfalls ein Konservierungsmittel, welches allergiesierend und eiweißverändernd wirken kann. *

Ich weiss nicht wie es euch geht, aber als ich dies las, drehte sich mir persönlich ein wenig der Magen um und auch, wenn ich sonst nicht unter Paranoia leide, muss ich zugeben, dass mir angesichts dieses neu erlangten Wissens ein wenig bang zu Mute wurde und dann plötzlich auch die 21 grünen und somit empfehlenswerten Inhaltsstoffe nicht mehr so gewichtig waren.

Nachtrag: Jettie hat übrigens bei Aussie höchstpersönlich einmal nachgehakt, was es mit den Inhaltsstoffen so auf sich hat und hat in meinen Augen wirklich unbefriedigende Antworten erhalten. Aussie weicht in klassischer PR-Manier den Fragen aus und erzählt ein bisschen was von “Magie”. Am besten lest ihr die Stellungnahme einmal selbst und bildet euch auch hier eure eigene Meinung.

Das zweite Produkt, welches mir nicht mehr ins Haus kommt sind die Treaclemoon Duschgele, welche ich bis dato eigentlich ganz gerne benutzt habe.

Was ist drin?

Aqua, Sodium Laureth Sulfate, Cocamidopropyl betaine, Cocamide DEA, Glycerin, Sodium chloride, Parfum(Fragrance), Linalool, Xanthan gum, Styrene/Acrylates copolymer, Polyquaternium-7, Denatonium Benzoate, Citric acid, Magnesium nitrate, Magnesium chloride, Benzyl alcohol, Methylchloroisothiazolinone, Methylparaben, Propylparaben, CI 14700(Red 4), CI 17200 (Red 33), CI 42090(Blue 1)

Die Liste der Inhaltsstoffe beim Treaclemoon Duschgel liest sich schon ein wenig besser, da kürzer, aber laut Codecheck.info  stehen auch hier wieder 3 nicht empfehlenswerte Stoffe und 4 weniger empfehlenswerte Stoffe insgesamt 12 empfehlenswerten Stoffen gegenüber. Auch jetzt werde ich kurz auf die 3 nicht empfehlenswerten Stoffe eingehen und verweise für weitere Recherchen auch zunächst einmal auf diesen Link.

Die drei nicht empfehlenswerten Inhaltsstoffe decken sich mit denen aus dem Aussie-Produkt. Enthalten sind Magnesium Nitrate, Ci 17200 und Methylchloroisothiazolinone. Wieder sind stark allergiesierende Substanzen enthalten, die allesamt im Verdacht stehen Krebs zu erregen oder krebserregende Stoffe abzuspalten.*

* Ich möchte an dieser Stelle erwähnen, dass ich selbst keine Chemikerin bin und dieses Wissen lediglich meiner eigenen Recherchen entstammt. Ausserdem ist anzumerken, dass alle genannten Stoffe grundsätzlich für den Einsatz in Kosmetika zugelassen sind, die Hersteller also keine Inhaltsstoffe verwenden, die in irgendeiner Art und Weise in Deutschland verboten wären. Man darf nicht vergessen, dass alle verwendeten Inhaltsstoffe im Produkt auch eine bestimmte Funktion erfüllen, andere Hersteller verwenden nur weniger bedenkliche Stoffe zu eben diesen Zwecken. Dass ich diese Produkte von nun an meiden werde, ist meine ganz persönliche Entscheidung und das ganze soll auch keine Hetzjagd auf die Hersteller lostreten. Ich möchte lediglich informieren und zum Nachdenken anregen. Wie letztendlich jeder selbst handelt ist ihm selbst überlassen, aber ich habe für mich persönlich beschlossen, keine Produkte dieser Marken mehr zu kaufen.

Meine Konsequenz aus den Recherchen?

Nachdem ich mich also  nun informiert habe werde ich weder Aussie noch Treaclemoon (nach)kaufen. Auch wenn die Betonung im Konjunktiv  (“kann krebserregend/allergiesierend sein”) liegt, muss ich für mich persönlich sagen, dass es mir das einfach nicht wert ist. Ich war zwar sowohl mit dem Aussie Produkt als auch mit dem Treaclemoon Produkt weitestgehend zufrieden, aber ich habe mich dazu entschlossen, diese Marken nicht mehr zu unterstützen. Zum Einen sind die Produkte beide relativ teuer und siedeln sich über bis weit über dem preislichen Durchschnitt in der Drogerie an und zum Anderen sind die Inhaltsstoffe bedenklicher als bei vergleichsweise günstigeren Produkten mit ähnlicher Wirkung (Siehe Ergebnis #2) und somit den Hype in meinen Augen einfach nicht wert. Die logische Konsequenz daraus ist also für mich: Warum soll ich mehr Geld für Produkte bezahlen und möglicherweise noch ein gesundheitliches Risiko eingehen, wenn ich mit einem günstigeren Produkt kein Risiko eingehe und auch noch Geld spare.

Wie bereits erwähnt, ich habe keinerlei Probleme mit den Produkten gehabt und könnte sie im Prinzip wohl auch weiterverwenden ohne Probleme zu haben und habe mich nur auf Grund meiner Recherchen nun dazu entschlossen sie nicht mehr zu nachzukaufen. Diejenigen unter euch, die vielleicht Probleme mit den Produkten haben kommen vielleicht aus ganz anderen Gründen zu dem Entschluss Aussie und Treaclemoon nicht mehr zu verwenden, aber letztlich ist jeder von uns für sich selbst verantwortlich und muss nach eigenem Wissen und Gewissen handeln.

Ich jedenfalls werde von nun an besonders bei der pflegenden Kosmetik verstärkt darauf achten, welche Stoffe enthalten sind, was sie bewirken und ob sie als bedenklich einzustufen sind und dann ganz persönlich für mich entscheiden ob ich diese kaufen und verwenden werde. Codecheck.info ist sicherlich nicht der allmächtige Gott des INCI-Wissens, aber die App funktioniert wirklich einwandfrei und kann durch ein schnelles Scannen des Codes einen hilfreichen ersten Überblick bereits vor dem Kauf geben.

Ergebnis #2: Günstig ist nicht immer schlecht, teuer ist nicht unbedingt immer besser

So, nachdem ich mich nun ausreichend über die Produkte in meinem Bad ausgelassen habe, die mit Abstand am meisten rote Inhaltsstoffe zu verzeichnen hatten, möchte ich nun über erfreulicheres berichten. Mein erster für mich logischer Gedanke nachdem ich Treaclemoon und Aussie gescannt hatte war nämlich zunächst dieser:

Wenn bereits die teuren Produkte solch bedenkliche Inhaltsstoffe enthalten, wie sieht es dann erst bei den günstigeren aus?

Logisch war dieser Gedanke für mich, weil man ja doch immer zu hören bekommt, dass teuer oft besser ist. Denn wenn das Produkt teuer verkauft wird, dann ist es wohl auch in der Produktion teuer, was ergo bedeutet, dass die Inhaltsstoffe hochwertiger und somit teurer sind. Zugegeben, auch ich verfalle nur all zu oft diesem Denkschema und hatte wirklich ein wenig Angst, als ich zum ersten günstigen Balea Produkt griff, doch ich sollte eines besseren belehrt werden. Die meisten meiner günstigeren Balea Produkte schnitten bei Codecheck wesentlich besser ab. Sicherlich gab es dort ab und an auch den ein oder anderen einzelnen roten Inhaltsstoff, aber nirgendwo in dem Ausmaße wie bei Treaclemoon oder Aussie. Das hat mich wirklich beeindruckt und gleichzeitig auch gefreut. Hier sieht man, dass der Preis sich eben nicht nur aus den Kosten für Inhaltsstoffe und Produktion berechnet, sondern eben doch vor allem Marketingaktionen den Preis immens beeinflussen können, wie im Falle Aussie exemplarisch aufgezeigt wurde.

Ebenfalls gefreut habe ich mich, dass auch meine Nivea Gesichtspflege nicht all zu schlecht abschnitt, obwohl sich da auch noch Verbesserungspotential zeigte. Ich werde also trotzdem beim nächsten DM-Einkauf mehr Zeit einplanen und mit der Codecheck-App nach Alternativen suchen und mich Durchtesten.

Gut und wer bis hier hin durchgehalten hat, an den möchte ich noch ein paar kurze Fragen richten:

Wie geht ihr mit Inhaltsstoffen um? Seid ihr da bereits sensibilisiert oder seid ihr eher so wie ich bisher eher desinteressiert an die Sache herangegangen? Welche Inhaltsstoffe meidet ihr bereits und warum?

Ausserdem interessiert es mich generell ob euch der Artikel gefallen hat und ob ihr euch in Zukunft öfter einen kleinen Einblick in Inhaltsstoffe von mir wünschen würdet oder nicht.

Ich bedanke mich jedenfalls für eure Aufmerksamkeit für diesen Monster-Artikel, denn das hier ist eine Sache, die mir persönlich sehr am Herzen lag.



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