Im Zweifel für das Unbehagen

Nachdem staatliche Organe jahrelang mit den Rechten rumgekumpelt haben, ohne dabei auf die Idee zu kommen, zehn Morde an Nicht-Deutschen vernünftig aufzuklären, wird nun aus dem Gedenken an die Opfer der Rechtsterroristen ein Staatsakt gemacht. Da überkommt mich das kalte Grausen.

Nicht, dass ich gegen eine Schweigeminute hätte – man könnte jeden Tag eine einlegen, Gründe dafür gibt es mehr als genug. Und ich finde es mehr als geboten, sich bei den Hinterbliebenen der Opfer zu entschuldigen für so viel Dummheit und Schlamperei. Aber mit diesem Gedenk-Gewese und der ganzen völlig unproduktiven Betroffenheit zeigen unsere Staatslenker ja nur, wie schlimm sie das alles finden, weil es dem deutschen Ansehen schadet – und gehen dann wieder zur Tagesordnung über.

Ohne irgendetwas daran zu ändern, dass Rassismus von Staats wegen nicht nur alltäglich, sondern auch völlig in Ordnung ist. Der deutsche Staat sortiert Menschen in Deutsche und Ausländer, das ist ganz normal. Um die einen muss man sich kümmern, weil sie für die Nation nützlich sind, die anderen schiebt man ab und überlässt sie ihrem Schicksal oder man lässt sie besser erst gar nicht in den heiligen Nationalkörper rein. Da braucht man sich nicht zu wundern, dass rechtes Gedankengut so trefflich gedeiht – es kommt nämlich nicht vom Rand, sondern aus der Mitte der Gesellschaft.



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