Mit „Witches of the Mist“ endet die Dathomir Trilogie und sie findet ein würdiges Ende. Dabei ist der Titel etwas missverständlich, denn tatsächlich spielen die Hexen in dieser Folge nur eine recht kleine Rolle.
Die eigentliche Hauptfigur ist jemand, der nur ganz kurz und auch dann nicht zur Gänze zu sehen ist. Aber dazu kommen wir noch.
Diese Folge erlebt die Premiere des Delta Squad der Republic Commandos. Das mag nun Karen Traviss Fans erfreuen, mir persönlich ist es relativ egal. Wobei ich schon zugeben muss, dass die beleuchteten Visors in den Helmen durchaus cool aussehen.
Daneben bringt uns diese Folge den ersten Auftritt von Jedi Meister Saesee Tiin in der Serie, der meiner Meinung nach extrem gut getroffen wurde. Schließlich kehrt auch Adi Gallia wieder zurück.
Zwei Jedi und ein Commando
Und wir erfahren wie ein Sith Training so abläuft. Wenig überraschend geht es dabei primär darum, seinen Schüler zu quälen, zu erniedrigen und den Zorn in ihm zu schüren. Spätestens seit „The Force Unleashed“ ist das wohl keine große Neuigkeit mehr. Das eigentlich Interessante an der Lehrer-Schüler Beziehung zwischen Dooku und Savage Opress ist jedoch, dass Dooku’s Training und sein Verhalten immer noch etliche Aspekte einer Jedi Ausbildung enthält, auch wenn ihm das vielleicht gar nicht bewusst ist und er es auch sicher nicht so will. Den Schatten seines eigenen Lehrmeisters Yoda kann er jedoch nicht ganz abschütteln.
Und wie Luke etwa 20 Jahre später, so reagiert auch Opress nach seinem Scheitern mit den Worten: „Ihr verlangt das Unmögliche!“
Sith Training
Diese Folge zeigt auch den wesentlichen Nachteil, wenn zwei Personen, noch dazu mit insgesamt 4 Laserklingen, gegen eine Person mit nur einem Laserschwert kämpft: man seht sich gegenseitig fast immer irgendwie im Weg und muss ständig aufpassen, dass man nicht von seinem „eigenen Mann“ aufgespießt oder eines Körperteils beraubt wird.
Wie viel Opress noch lernen muss, sieht man an seiner „Taktik“ im Kampf gegen Dooku und dessen immer gleicher Reaktion: der Zabrak stürmt los, wird von Dooku mit Machtblitzen eingedeckt und gegen irgendeine Wand geschleudert, woraufhin das Ganze wieder von Vorne beginnt. Irgendwann tut einem Opress dann fast schon leid, so ungeschickt stellt er sich an.
Falsche Taktik
Dabei zeigt er durchaus welches Potential in ihm steckt, als er, fast ohnmächtig vor Wut, sowohl Ventress als auch Dooku mit der Macht packt und beide würgt, oder als er – TFU gleich – eine ganze Horde Droiden mit einem Machtschub hinwegfegt.
Vom Hass übermannt
Schließlich enthält diese Folge noch eine nette Referenz auf einen sehr frühen Drehbuchentwurf zu ESB: in diesem findet Luke in seinem Lichtschwert einen Talismann, der sich als eine Art Kompass entpuppt und ihn nach Dagobah führt. Hier bekommt Opress einen solchen Talismann/Kompass von Mutter Talzin und auch dieser soll ihn an einen weit entfernten Ort bringen.
Und damit kommen wir schon zur wichtigsten Passage diese Folge: Mutter Talzin sagt wörtlich, dass Darth Maul, Opress’ Bruder im Outer Rim „lebt“.
Lebt? Der Kerl wurde in zwei Hälften geteilt, stürzte in einen bodenlosen Schacht, aber er lebt?
Natürlich ließe sich Mauls Überleben erklären. Immerhin ist er ein Sith. Er könnte seinen Sturz mit der Macht abgefangen haben und dann auf Händen und Armen bis zu einem Schiff gekrochen sein und Naboo verlassen haben. Immerhin war seine „Wunde“ ja kauterisiert, verblutet wird er also nicht sein und sind wir uns ehrlich: der Typ lebt für den Schmerz, er ernährt sich quasi davon.
Weiters könnte ihn Palpatine, als er am Ende von TPM nach Naboo kam aus dem Schacht geholt, ihn wieder zusammengeflickt (buchstäblich!) und quasi als eine Art Ersatzspieler in die äußeren Regionen geschickt haben, falls das mit Dooku oder Anakin nichts werden sollte.
Maul könnte sich sogar künstliche Beinprothesen machen haben lassen wie in der Geschichte „Old Wounds„…
Ja, das alles könnte sein, aber ehrlich gesagt gefällt es mir nicht. Irgendwie wäre es „zu einfach“, zu unkreativ, wenn Maul das Ende von Ep I irgendwie überlebt hätte.
Ich würde es besser finden, wenn der Sith es geschafft hätte, seinen Geist irgendwie aus der „Netherworld“ (stenggenommen aus dem Chaos) der Macht zurückzubringen und auf diese Weise der neue Lehrer von Opress werden würde. Oder er hat vor seinem Tod ein Holocron mit seinem Wissen erstellt und es irgendwo im Outer Rim versteckt, vielleicht in der Hoffnung damit irgendwann Sidious besiegen zu können („The Sith always betrayed one another.“, wie es Shaak Ti so schön ausdrückte).
Was auch dafür sprechen würde, dass Maul nicht einfach so „lebt“ ist, dass Mutter Talzins Kristallkugel sonst immer bewegte Bilder gezeigt hat; am Ende der Folge sieht man jedoch nur Mauls Gesicht, so als wäre es ein Foto… Aber vielleicht interpretiere ich da jetzt zu viel hinein.
Der verlorene Bruder
Wie immer es auch sein mag, ich bin sicher, wir werden noch von Savage Opress (und wohl auch von seinem Bruder) hören. Immerhin sagt Talzin zu Opress: „You have an important destiny to fulfill – you and your brother!“
Was es sonst noch zu berichten gibt:
- An einer Stelle sagt Anakin: „I tend to be popular with the ladies!“, woraufhin Obi-Wan antwortet: „Too popular.“ Einfach köstlich! Ich frage mich, ob dies so im Drehbuch stand.
- Ventress wehrt Dookus Klinge mit der Macht ab – ein bisschen wie im „Hope Trailer“ zu „The Old Republic“.
- Einmal mehr ist die Musik von Kevin Kiner wirklich großartig.
- Es wird erklärt, warum bisher alle geglaubt haben, dass Maul von Iridonia stammt, wo er doch nun auf Dathomir geboren wurde. Hier retcont sich George Lucas selbst.
Die obigen Bilder und noch viele mehr gibt es wie immer auf meiner Flickr Seite.