Oh Mann, diese Advents-Weihnachts-Silvester-Neujahrsmixtur bringt mich noch um im Kopf. Alle singen Jingle Bells, haben überteuerte Weihnachtsbäume auf dem Dach und leuchtende Kerzenglanz-Augen im Gesicht, feiern ihre letztjährigen Erfolge und planen die nächsten Großtaten.
Und ich? Ich versinke in brütendes Schweigen, spucke Feuer, denke über all die Dinge nach, die ich wieder auf den Sankt-Nimmerleinstag verschoben habe und die Vorsätze, die ich inzwischen aufgehört habe zu fassen, weil das ja irgendwie noch nie was wurde.
Festtagsteufel im Leib und Christmas-Blues in der Seele. Bah!
So ab dem 3. Januar wurde es dieses Jahr wieder besser. Der Lärm um mich und in mir klingt langsam ab und ich hör wieder meine eigene Stimme. Liegt vielleicht an dem neuen Mindfulness-Programm, das ich angefangen habe. Am 2. Januar, ein Schelm, wer Böses dabei denkt!
Und da war ich also gestern mit meinen zwei Freundinnen im Kino und wir waren ein bisschen lächerlich drauf, die Mädels fanden den Film Scheiße (mir hat er gefallen, obwohl George kein netter Kerl war) und ich fand mich lächelnd (obwohl ich keinen Alkohol getrunken hatte, ein Schelm, wer Böses dabei denkt) wieder. Hoppsa.
Und die eine Freundin lacht über jeden zweiten Satz der anderen Freundin und sagt „Wir machen uns lustig, …“ und den Rest hab ich vergessen. Weil dieser Satz „WIR MACHEN UNS LUSTIG“ …
Genau. Das ist doch mal ein geniales Wortspiel der deutschen Sprache: ICH MACH MICH LUSTIG!
Weil wer soll es sonst tun, in Gottes Namen? Keiner! Weil MICH außer mir auch keiner LUSTIG MACHEN kann. Weil es nur an mir liegt, ob ich über einen Witz lache oder nicht. Oder in einer vielleicht komplett unwitzigen Situation über den Irrsinn dieses kostbaren Lebens schmunzel oder nicht.
ICH MACH MICH LUSTIG!
Und an ICH MACH MICH LUSTIG hängt gar kein ÜBER dran, weil es vollkommen egal ist, über was ich mich lustig mache, amüsiere.
Und sich über JEMANDEN lustig machen geht ja gar nicht. Naja, also zumindest nur selten. Bevorzugt dann, wenn derjenige sich gut ÜBER SICH SELBST LUSTIG MACHEN kann. Und das können meistens die, die sich immer LUSTIG MACHEN können, egal über was.
Also, denkt dran: NICHT über Politiker LUSTIG machen, die den Unterschied zwischen SICH LUSTIG MACHEN und „sich lächerlich machen“ noch nicht verstanden haben.
Liebe Leute, MACHT EUCH MAL LUSTIG! Darüber, dass Politiker unglaublicherweise immer noch unglaubwürdiger werden können oder darüber, wie ERNST man das nehmen kann. Über den ausbleibenden Schnee oder den kommenden Frühling. Über gehaltene oder gebrochene Vorsätze. Über euch selbst oder andere, über das Leben – und zur Not den Tod.
Okay, ich hab das jetzt verstanden, können wir nochmal mit dem 20. Dezember anfangen? Und dem Zettel am Christbaum: „In Georgien per Hand geerntet, in bis zu 20 Metern Höhe.“ Das ist sicher nicht nachhaltig, aber ich hab so gelacht! Warum hab ich das nicht fotografiert, sondern mein Abendessen?
(Und wie zum Geier kam das in die Titelzeile von meinem Blog?)
Ihr Lieben, ich wünsch euch ein tolles neues Jahr, werdet glücklich oder versucht es wenigstens mit einem Lächeln. Freut euch zu früh oder zu spät, aber freut euch. Ihr habt allen Grund dazu.
Und wenn ihr mal nach einem Grund sucht: www.happyplace.org