Ich bin „Mozart in the Jungle“. Naja, ich wäre gerne „Mozart in the Jungle“. Also nicht wirklich der Herr Mozart im Dschungel. Aber halt so, wie man vielleicht nicht erwarten würde. Bzw. möchte ich meinen Blick auf Dingen halten, die man vielleicht erst auf den zweiten als „schön“ bezeichnen würde.
Ach so… Was „Mozart in the Jungle“ ist?
Eine Serie, die ich – auf Empfehlung von Michelle – derzeit auf dem Weg zur und von der Arbeit anschaue. Wikipedia erklärt die Serie so:
Mozart in the Jungle ist eine US-amerikanische Fernsehserie. Sie wurde von Picrow.com für die Amazon Studios produziert und ist über den Streaminganbieter Amazon Instant Video zu empfangen. Es handelt sich hierbei um eine sogenannte Amazon Original Serie.
Die Serie basiert auf den Memoiren Mozart in the Jungle: Sex, Drugs, and Classical Music von der US-amerikanischen Oboistin Blair Tindall, in denen die Autorin ihre Erfahrungen bei den New Yorker Philharmonikern niedergeschrieben hat.
Ich glaube, es gibt da ein Buch, das ich unbedingt noch lesen muss 😛
Was ich nun so toll an der Serie finde, dass ich sogar darüber schreibe? Sie regt mich nicht nur dazu an, wieder Musik im Leben zu hören, sondern vor allem – darüber nachzudenken. Versuchen zu schätzen, was ich habe und darüber hinweg zu sehen, was ich gerade nicht haben kann.
In der Serie gibt es viele verschiedene Charaktere. Und jeder versucht auf seine Weise durchs Leben zu gehen. Der eine still und leise, der nächste immer laut und mega präsent. Aber wehe, die Fassade bröckelt. Und es gibt – endlich mal – einen Grund zum Nachdenken. Dann wird es erst kritisch und dann – wenn man es schafft, einige Dinge zu ändern – meist viel viel schöner, als vorher.
Der neue, etwas andere durchgeknallte Dirigent schafft es auf jeden Fall, nicht nur sein Orchester zu begeistern, sondern auch mich. Viele Dinge, die im Nachhinein zum Nachdenken anregen sind in witzige Sprüche verpackt und ab und an ernte ich dafür in der Bahn fragende Blicke. Wenn etwas lustig ist, muss ich nun mal lachen.
Es erging mir in den letzten Tagen immer so, dass ich vor dem Aussteigen meinen Kopf hob, ein Lächeln auf den Lippen und die anderen Fahrgäste etwas fragend anschaute. Fragend, weil ich nicht wirklich verstand, warum sie so hektisch und verdammt ernst unterwegs sind. Bisher habe ich noch niemanden gefragt, aber vielleicht mache ich das ja eines Tages.
Irgendwie sieht niemand glücklich aus, dass er zur Arbeit fahren kann. Oder dass er bei dem Shitwetter warme Klamotten anhaben kann. Oder dass die Stadt bei Nebel ein ganz besonderes Flair hat. Nun ja. Ich weiß… der Mensch ist nun mal so… Aber muss er das?
Mir nimmt die Serie jedenfalls ein großes Stück Schwermut von der Seele. Davon hab ich derzeit mehr als genug. Sie zeigt mir, dass das Leben schön ist – wenn ich nur genau hinschaue. Und darum mag ich sie.