jedenfalls für den Geheimdienst :-)
Um die NSA und deren Ausspäherei und Sammelwut geht es im heutigen Webmasterfriday.
Nachdem unser Bundesinnenminister ja so lapidar gesagt hat, jeder Bürger müsse selber auf seine Daten aufpassen, da könne der Staat gar nichts machen, habe ich mal ein bisschen nachgedacht und festgestellt, dass ich auf der einen Seite ein recht unergiebiges Objekt für die fleißigen Geheimdienste bin.
- Ich schreibe so gut wie nie Emails – und wenn dann geht es nur um Nebensächlichkeiten. Ich bespreche nach wie vor die wirklich wichtige Dinge Auge in Auge. Ich bin eben schrecklich altmodisch.
- Ich besitze immer noch kein Smartphone, sondern ein ziemlich altmodisches Mobiltelefon. Nicht, weil ich Angst habe abgehört zu werden, sondern weil ich nicht rund um die Uhr wissen muss, was irgenjemand gerade isst oder was es sonst weltbewegendes bei Facebook gibt. Wenn ich meinen PC ausschalte bin ich eben einfach offline – fertig.
- Ich zahle nie irgendwo mir Kredit – oder Kontokarte. Ich finde Bargeld in jedem Fall besser und habe meine Finanzen so viel besser im Griff. Auch das habe ich schon lange vor 9/11 so gemacht, ganz ohne Sorge, dass jemand ein Bewegungsprofil von mir erstellt.
- Ich kann Skype,Clouds und Chats einfach nicht leiden – auch wenn mir ständig irgendwelche Firmen versuchen das aufs Auge zu drücken. Ich finde Webcams gräßlich, deswegen liegen sie auch nicht angeschlossen neben dem PC.
- Ich benutze ein Anti-Viren-Programm – aber das verursacht bei den richtigen Leuten vermutlich höchstens einen Lachanfall.
Auf der anderen Seite lebe ich ja nicht alleine. Mein Sohn hat sich im letzten Jahr z.B. recht fleißig beworben. 98% der Arbeitgeber weisen darauf hin, das Bewerbungen per Email erwünscht sind. Also hat er fleißig Lebensläufe, Zeugnisse und was alles so dazu gehört durchs WWW geschickt. Jubelpost für die Leute vom NSA – ein komplettes Leben in 1 Sekunde gespeichert.
Was gut und richtig ist
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Natürlich ärgert es mich, dass quasi die komplette Weltbevölkerung als Terrorverdächtige behandelt wird, denn es betrifft mich ja auch. Dazu habe ich aber hier schon ausreichend Stellung genommen. Was mich viel mehr ärgert, als die Tatsache, dass irgendsoein Hirsel in den Staaten liest, was ich so treibe ist, die Haltung unserer Regierung.
Da kann man gar nichts machen, schließlich will man Obama ja nicht verärgern, denn der weiß sicherlich was gut und richtig ist. Sorry, wenn ich gerne US-Bürger wäre und Obama als Präsidenten möchte, hätte ich versucht, dahin auszuwandern. Man kennt zwar PRISM nicht, ist sich aber ganz sicher, das es mehrere Programme gleichen Namens gibt, die nichts miteinander zu tun haben. Aha – und woher wissen sie das jetzt auf einmal? Gestern kannten sie das Proramm noch nicht mal.
Neuland
Die markige Forderung der Kanzlerin deutsches Recht auf deutschem Boden einzuhalten zeigt eigentlich nur, dass das Internet für sie wohl wirklich Neuland ist. Alle großen und beliebten Dienste wie Google, Facebook und Microsoft sind amerikanische Firmen und alle speichern ihre umfangreichen Daten in Amerika ab. Europäische oder gar deutsche Firmen haben gar keine Chance gegen diese Riesen – woran das wohl liegen mag?
Entscheidend ist das Suchwort
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Ich habe früher mit, im Vergleich zur NSA mikroskopisch kleinen, Datenbanken gearbeitet. Im Prinzip kann man mit genügend Daten alles abfragen. Man kann nach den Stichworten Terror oder Bombe suchen (macht aber fürchte ich wenig Sinn), man kann aber auch nach den Stichworten Jude, Afrikaner oder Kommunist suchen – entscheidend ist nur, wer in diesen Datenbanken wonach sucht. Vielleicht hat ja der nächste amerikanische Präsident eine Phobie gegen Jazz-Musik? Wer weiß schon wer als nächstes an der Macht ist und diese gesammelten Daten mißbraucht?
Was sagen die anderen?
- Sebastian vom iJournal
- K4rl von K4rl.eu
- Juna von Juna im Netz
- Henry von Henry
- Amuno vom Literaturasyl
- Sabienes von Sabienes Traumbilder