Hund frisst Gras und erbricht

Hunde legen manchmal ein sehr seltsames Verhalten an den Tag. So etwa wenn der Vierbeiner wie eine Kuh auf einer Wiese steht und beginnt Gras zu fressen. Hunde sind doch keine Wiederkäuer.

Als Hundebesitzer wundern Sie sich vielleicht nicht nur, warum ausgerechnet mein Hund schon wieder so viel Gras gefressen hat.

Mich hat das am Anfang sehr verunsichert, weil ich nicht wusste, ob das gefressene Gras ungesund oder gar gefährlich sein kann.

Was fehlt dem Hund, wenn er Gras frisst?

Vorweg kann ich Sie beruhigen: Gras zu fressen ist ein völlig normales Hundeverhalten, das vorerst keinen Anlass zur Sorge gibt.

Frisst Ihr Hunde jedoch Unmengen an Gras und leidet unter Verdauungsproblemen, dann sollten Sie der Angelegenheit auf den Grund gehen.

Achten Sie darauf, dass der Hund nur dort Gras frisst, wo keine Insektizide oder Herbizide gespritzt werden. Vermeiden Sie es also, dass Ihr Hund Gras an Feldrändern frisst.

Warum fressen meine Hunde Gras?

Meine drei Jungs fressen Gras aus sehr unterschiedlichen Gründen:

  • Maui frisst Gras immer auf längeren Spaziergängen. Zumeist weil ihm einfach langweilig ist oder er Durst hat.
  • Alonso frisst Gras, um es kurz danach wieder zu erbrechen. Kurze Zeit später ist alles wieder wie immer.
  • Wenn unser Tequila Gras frisst, dann ist es für mich ein Zeichen, dass er Bauchschmerzen hat. Er will dann nichts fressen und ist lustlos.

Ich gebe ihm Käsepappeltee zu trinken und mache ihm Schonkost. Dazu koche ich Rundkornreis ganz weich und gebe Hühnerfleisch oder mageren Fisch dazu. Meistens ist die Sache nach einem Tag wieder erledigt.

Hund isst Gras als Knabberei

Die Gründe, warum Hund "zum Grashalm greift" sind sehr unterschiedlich.

Zum einen schmeckt frisches und junges Gras offensichtlich. Es ist nährstoffreich und die Ballaststoffe sind gut für die Verdauung.

Die enthaltenen zuckerartigen Stoffe helfen dem Hund, Stress abzubauen. Wenn ein Hund überfordert oder besonders aufgeregt ist, sinkt der Blutzuckerspiegel. Durch das Fressen von Gras steigt der Blutzuckerspiegel schnell wieder an.

Somit hat Gras für den Hund also eine ähnliche Wirkung für die Konzentrationsfähigkeit, wie ein Snickers das ich gerne zwischendurch bei längeren Autofahrten esse.

Daneben entspannt das Kauen der Grashalme, ähnlich wie Knabbereien beim Menschen. Die Bewegung der Kieferknochen setzt Endorphine frei. Wir fühlen uns glücklich und zufrieden.

Nasenarbeit und Wasserverlust

Grasfressen kann auch bei durstigen Hunden beobachtet werden. Gerade Hunde, die viel Nasenarbeit leisten und beim Spaziergang viel Schnüffeln benötigen mehr Wasser als andere Tiere.

Durch das Riechen trocknen die Schleimhäute aus. Das Gras versorgt den Hund rasch mit Flüssigkeit.

Erbrechen, um schnell den Magen zu leeren

Zu guter Letzt dienen die grünen Halme dem Hund auch als Erste Hilfe bei Magen- oder Darmproblemen. Hat der Hund etwas Unverdauliches oder gar Giftiges gefressen, so versucht er diesen Stoff so rasch wie möglich wieder auszuscheiden.

Er frisst Gras, um erbrechen zu können. Durch die Aufnahme von Gras lösen die Hunde ihren Brechreiz mechanisch aus. Der Mageninhalt kommt sofort wieder zurück, meist in Schleim gehüllt.

Dieser Mechanismus setzt auch beim Herauswürgen von Haar-Ansammlungen im Magen ein. Gras dient also zur Reinigung des Magen-Darm-Traktes.

Bei Katzen ist dieses Verhalten bekannt, weil sie viele eigenen Haare durch das Putzen aufnehmen. Nur Hundegras ist mir noch nicht bekannt, wohingegen Katzengras in jedem Baumarkt angeboten wird.

Hilfe bei Verdauungsproblemen

Daneben kann Grasfressen ein Anzeichen für einen Parasitenbefall im Darmbereich sein. Eine Gastritis, also zu viel Magensäure oder organische Probleme wie eine Leber- oder Nierenschwäche können ein Grund dafür sein, dass der Hund Gras frisst.

Wird das Gras nicht sofort wieder heraus gewürgt, wandert es durch den Verdauungstrakt und wird unverdaut mit dem Kot wieder ausgeschieden.

Manchmal beobachten Sie vielleicht, dass Grashalme aus dem After des Hundes herausragen. Ziehen Sie auf keinen Fall mit Gewalt daran. Die scharfkantigen Grashalme können zu Schnittverletzungen im Darmbereich führen.

Frisst der Hund regelmäßig Gras, beobachten Sie gut warum und wie häufig er dies tut.

Wenn Sie merken, dass der Hund versucht Stress abzubauen, vermeiden Sie derartige Situationen.

Wann zum Tierarzt?

Frisst der Hund ungewöhnlich viel Gras, besprechen Sie dies mit Ihrer Tierärztin. Diesen sollten Sie auch bei diesen Symptomen aufsuchen,

  • wenn das Erbrechen nach dem Grasfressen nicht aufhört,
  • wenn Blut im Erbrochenen oder im Stuhlgang zu sehen ist
  • oder der Kot mit Schleim überzogen ist.

Hier könnte eine Darmentzündung vorliegen. Alarmsignale sind auch andere Krankheitszeichen wie Abgeschlagenheit und Fieber.

Wenn der Hund keinen Kot mehr absetzen kann, sollten Sie sofort zum Tierarzt gehen.

Gerade dann, wenn der Hund sehr viel Gras frisst, kann es vorkommen, dass er das gefressene Gras nicht ausscheiden kann. Es droht ein lebensgefährlicher Darmverschluss.

Deshalb sind Hunde doch keine Kühe

Wie ganz zu Beginn erwähnt, sind die Gründe für das seltsame Weide-Verhalten sehr vielfältig und meist völlig harmlos. Lassen Sie Ihr Tier also nach Lust und Laune gewähren.

Beobachten Sie einfach, ob Sie den genauen Grund herausfinden können, warum Ihr Hunde Gras frisst:

  • Als Snack
  • Zur Flüssigkeitsaufnahme
  • Erste Hilfe bei Verdauungsproblemen

So erkennen Sie rasch, wenn es sich um ein gesundheitliches Problem handelt, das einen Besuch beim Tierarzt erfordert.

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