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„Do you know what I like about people? They stack so well.“Die Politik dieser Welt ist uns Bürgerinnen und Bürgern wohl immer noch einer der meist verschlossenen Orte auf diesem Planeten. So transparent und durchsichtig die Strippenzieher der Länder ihre Politik auch anpreisen, es ist dennoch nichts so wie es scheint. HOUSE OF CARDS wirft uns in ein Haifischbecken, in welchem gestandene Männer und Politiker von einem Moment auf den anderen zu einem Häufchen Elend mutieren. Ein Haifischbecken in dem gemachte Versprechungen in der nächsten Sekunde als eine waschechte Lüge entlarvt werden. In solch einer Welt spielt die erste Staffel HOUSE OF CARDS, die am Rande bemerkt die Serienlandschaft ordentlich auf den Kopf gestellt hat, stemmte doch zum ersten Mal ein Internet-Anbieter (NETFLIX) ein solches Mammutprojekt.
Inmitten des dauerhaften Stimm-Kampfes zwischen Demokraten und Republikanern, spielt Frank Underwood (Kevin Spacey) den Whip Man, sprich Fraktionsvorsitzenden der Demokraten. Als er den neuen Präsidenten erfolgreich auf dessen neuen Regierungssitz lüpft, wird ihm der Posten des Außenministers zugesichert, was sich im Nachhinein als Schwindel entpuppt. Fortan macht es sich Underwood zur Aufgabe, seine unzähligen Kontakte für eine Demontage des aktuellen Kabinetts zu nutzen und sich selbst wieder in aussichtsreiche Position zu befördern. Dafür nutzt er unter anderem die ambitionierte Journalistin Zoe Barnes (Kate Mara) und den demokratischen Abgeordneten Peter Russo (Corey Stoll) für seine Zwecke. Solange alles unter Kontrolle ist, ist alles gut. Doch was wenn sich etwas gegen den Willen Underwood´s entwickelt, wie weit ist er bereit zu gehen?
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HOUSE OF CARDS ist, um den ersten riesigen Pluspunkt von vornherein dingfest zu machen, nichts weniger als ein Mammut-Polit-Thriller, dessen Plot über die gewachsten Gänge des Weißen Hauses schlendert und unter den beeindruckenden Säulen des Regierungssitzes seine passende Aura verpasst bekommt. Intrigen, Twists, Wendungen, HOUSE OF CARDS lässt sein Publikum nie auch nur den Hauch einer Ahnung zukommen. So pendelt die Serie zwischen journalistischer Recherche in dunklen Seitengassen und guter Miene zum bösen Spiel in der edlen Bürolandschaft der Abgeordneten in Washington. Eigentlich typisch, aber Regie-Meister David Fincher weiß die Optik der schon so oft gesehenen Thematik in eine glänzende Optik zu versetzen, die in manchen Phasen tatsächlich genauso glänzend ist, in anderen Zeiten aber auch etwas verruchtes und graues an sich hat, was den Zuschauer ununterbrochen auf den Bildschirm linsen lässt. Eine geniale Inszenierung, die nicht nur mit dem ständigen Durchbrechen der vierten Wand eine interessante und auch viel persönlichere Note verliehen bekommt, sondern auch mit anderen Gimmicks wie beispielsweise der Anzeige des Nachrichtenverlaufs von Underwood eine moderne Art und Weise hat den doch sehr konservativen Arbeitsalltag im Weißen Haus, zu konfrontieren. David Fincher beweist also auch in der Serienlandschaft sein herausragendes Feeling für die richtige Inszenierung und ist ganz ganz wichtiger Baustein in dem großen Erfolg von HOUSE OF CARDS.Dennoch hat die erste Staffel seine besten Momente wenn der beeindruckende Frank Underwood zu Höchstform aufläuft, und Winkelzüge in einer Schnelle erdenkt, die für Normalsterbliche undenkbar wäre. Er ist die klare und pure Dominanz in diesem Netflix-Original und das wird auch zu keiner Zeit angezweifelt. Man ist stolz auf seinen Hauptcharakter und darf das genauso auch auf seinen Hauptdarsteller sein, denn Kevin Spacey spielt seine Kollegen dermaßen an die Wand. Für eine Serie im Prinzip unüblich, dennoch in HOUSE OF CARDS ist lediglich Kate Mara als Zoe Barnes in der Lage dem Strippenzieher für ein paar Augenblicke zu entfliehen und sich seiner Kontrolle zu entziehen. Kate Mara macht in dieser Staffel in jeglicher Hinsicht eine gute Figur.
Weitere interessante Nebencharaktere finden sich in Peter Russo, dem alkoholkranken Abgeordneten der Demokraten, welcher vom unbekannten Corey Stoll wirklich stark gemimt wird, hat die Figur des Peter Russo doch die meisten Tiefpunkte zu bewältigen. Ebenfalls als sehr facettenreich stellt sich die Ehefrau Underwood´s dar, Claire Underwood. Das Paar führt eine sehr ungewöhnliche aber passende und beeindruckende Ehe, wobei die Beiden sich wann immer es Nötig ist kompromisslos unterstützen. Claire Underwood, die als selbstständige, erfolgsorientierte und wenn nötig auch kalte Frau dargestellt wird, scheint somit das passende Pendant in Frank´s leben zu sein.
Die erste Staffel von HOUSE OF CARDS besticht demnach unterm Strich durch herausragendes Schauspiel, allen voran von Kevin Spacey. Einem durchweg spannenden Handlungsverlauf und einer grandiosen Optik. Eine Serie, die in ihren weiteren Staffeln ein ungeheures Potential hat, aber dennoch schon mit Season 1 einen gewaltigen Krater in der Serienwelt hinterlässt, sodass kein Serienliebhaber an diesem Format vorbeikommen wird.
„Time will kill us all one day.“
Bewertung: 8,5/10
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Genre: PolitthrillerOriginaltitel: House of Cards Regie: David FincherDarsteller: Kevin Spacey, Robin Wright, Kate Mara, Corey Stoll, Michael KellyErscheinungsjahr: 2013Produktionsland: USALaufzeit: ca. 13 x 50 MinutenOriginalsprache: Englisch