Aufgrund des seit Wochen andauernden Wetterphaenomaen „La Niña“
La Niña (spanisch für „das Mädchen“) ist ein Wetterereignis, das meist im Anschluss an ein El-Niño-Ereignis auftritt. Es ist sozusagen dessen Gegenteil. La Niña geht mit überdurchschnittlich hohen Luftdruckunterschieden zwischen Südamerika und Indonesien einher. Das führt zu stärkeren Passatwinden und einer allgemein verstärkten aber abgekühlten Walker-Zirkulation.
kam es in ganz Kolumbien zu Überschwemmungen und Erdrutschen. Bisher sind über 180 Todesopfer zu beklagen.
Heute morgen wurde ich dann vom Laerm mehrerer Militaerhubschrauber geweckt. Und als ich den Fernseher einschaltete traute ich meinen Augen nicht. Meine Laufstrecke war live im TV. Naja jedenfalls die Bäume die am Rand stehen von der Strecke selbst war nichts mehr zu sehen, da alles überschwemmt war. Das erschreckende ist, dass sich das ganze gut 400m von meinem Haus entfernt abspielt und nun sind hier alle in grosser Sorge, dass das Wasser auch in diese Richtung kommt und alles überschwemmt. Als ich dann später in den Kiosk von Monicas Mutter ging erfuhr ich immer mehr Details. Vieler ihrer Kunden sind Bewohner der Fincas, welche im überschwemmten Bereich liegen. Und fast alle haben in dieser Nacht alles verloren. Don Julio, ein Campesino, hatte bis 3 Uhr nachts noch nicht geglaubt, dass ihm etwas passieren wuerde. Nun sind 180 seiner 200 Kuehe tot, er hat seinen Traktor, sein Auto und sein Haus verloren! Ebenfalls ein sehr guter Kunde, mit welchem ich auch schon ein zwei Bierchen getrunken habe, ist fast ertrunken, da er nicht schwimmen kann.
Noch immer kommen immer mehr Lastwagen mit geretteten Kuehen, wobei ich mich frage wo die alle hin sollen. Da es pro Finca mind. 200 Kuehe sind und es an die 10-15 Fincas gibt. Und auch immer mehr Menschen, die ihr letztes Hab und Gut in Plastiksäcken mit sich tragen. Ist schon alles ziemlich krass, weil man es ja sonst nur im Fernseh sieht und es nicht direkt vor deiner Haustuer statt findet. Bleibt nur zu hoffen, dass es uns erspart bleibt und wir verschont bleiben.
saludos de Fontibon, Bogotá
Andrés
PS: Bilder folgen später