Hoch lebe die Bürokratie!

Wie gut, dass die Bürokratie im deutschsprachigen Europa läuft wie geschmiert. Worüber sollte ich denn sonst bloggen? Als wir im Februar in Österreich waren, war “Meiner” eines Morgens mit dem Auto zu schnell unterwegs. Nicht viel zu schnell, aber schnell genug, um eine Busse von 35€ zu kassieren. Ach was, es war keine Busse, sondern eine “Strafverfügung” für eine “Verwaltungsübertretung”, die wir per Post zugestellt bekamen. “Meiner” – in solchen Dingen ganz Südländer – schmiss den Brief ins Altpapier, obschon es darin hiess, dass “im Falle der Uneinbringlichkeit der Geldstrafe an deren Stelle die Ersatzfreiheitsstrafe” tritt. Weniger gewunden würde man wohl von 12 Stunden Gefängnis reden.

Die Österreicher liessen sich diese Gleichgültigkeit natürlich nicht bieten und beauftragten die Kantonspolizei Solothurn, uns den Brief beim zweiten Mal persönlich zu übergeben. “Meiner” wurde brieflich dazu aufgefordert, an einem bestimmten Datum in Olten zu erscheinen, um die “Strafverfügung” aus dem Nachbarland abzuholen. Zu dumm, dass wir gerade unser verlängertes Wochenende genossen, als wir eigentlich in Olten hätten antraben müssen. “Meiner” war aber immerhin freundlich genug, die Polizisten über unsere Abwesenheit zu informieren und hoch und heilig zu versprechen, dass er den Brief nach dem Auffahrtswochenende abholen würde.

Nun ist es aber leider so, dass “Meiner” den ganzen Montag keine Zeit hatte, nach Olten zu fahren und auch heute früh vor der Arbeit hätte er es nicht geschafft, wenn er denn daran gedacht hätte. Irgendwann zwischen Schichtbeginn und Znünipause platzte den Polizisten offenbar der Kragen und so schickten sie einen Beamten los, um dem renitenten Herrn Venditti den Brief persönlich zu überreichen.

Zum Glück stand Frau Venditti nicht mehr unter der Dusche, als der Beamte an die Tür klopfte. Und zum Glück schaut Frau Venditti keine Krimis, sonst wäre sie wohl vor Schreck in Ohnmacht gefallen, als sie den Polizisten in voller Montur vor der Türe stehen sah. So aber konnte sie dem Beamten ganz ruhig sagen, dass er ihr Leid tue, wenn er seine Arbeitszeit damit verbringen müsse, 35€-Bussen aus Österreich zu überbringen, anstatt Verbrecher zu jagen.

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