Heult doch, ihr Deppen

Hören Sie es? Nein? Ich auch nicht. Das beredte Schweigen Washingtons zum geplatzten Southstream- Deal verrät die komplette Ratlosigkeit amerikanischer Denkpanzer darüber, dass der Kreml mit einer energiepolitischen Volte das europäische Establishment zum Narren hält

Zu jdem Depp sei nett. Er könnte morgen Dein Chef sein.

Zu jedem Depp sei nett. Er könnte morgen Dein Chef sein.

Die Verhandlungen zur Southstream- Pipeline waren bereits in der Schublade, da intervenierte Washington – wieder einmal. Da es schon immer das erklärte Ziel amerikanischer Energiepolitik war, die Energieströme von Ost nach West zu kontrollieren, wurde im Anschluss an die Europäisch- Russischen Vereinbarungen zu dem Projekt noch schnell ein neues Gesetz verabschiedet. Bauen darf Russland die Pipeline und auch Europa mit Gas beliefern. Die Betreiber der Pipeline jedoch dürfen nur Firmen sein, die sich dem Diktat Washingtons unterordnen. Soweit der Gedanke, mit dem der arrogante Westen nun gegen die Wand gefahren ist. Der Wand geht es übrigens gut.

„Das Projekt ist vom Tisch, das war’s“, so die Aussage von Gazprom- Chef Alexei Miller und Putin setzte gleich noch einen drauf: „Wenn sie nicht gewollt wird, dann wird sie eben nicht gebaut.“ Was heißt dies nun für uns Europäer?

1.Russland hatte bereits mehr als eine Milliarde Dollar in das Projekt investiert. Wer jetzt noch glaubt, dass Russland uns jemals wieder einen vergleichbaren Deal anbieten wird, ist schlichtweg naiv.

2.Die Abwendung von Europa und die Hinwendung zur Türkei besagt deutlich, dass die Stiefellecker Washingtons künftig abgemeldet sind. Wie Putin in seiner letzten Rede sinngemäß bemerkte, sind die USA zu destruktiv und die Europäer zu feige, als dass man mit ihnen Geschäfte machen könnte. Die Einstellung der Southstream bedeutet eine klare Absage an künftige Deals mit dem Euroatlantischen Raum. Davon abgesehen spart die neue Route über die Türkei Gazprom etwa 1000 km an Wegstrecke.

3.Dass Erdogan das russische Angebot mit weit geöffneten Armen empfängt, bedeutet im Grunde dasselbe, wie in Punkt zwei. Mittlerweile ist die Türkei an einem Punkt angelangt, an der sie auf die EU pfeift. Über Jahrzehnte hinweg haben sich die Türken abgemüht, EU- gerechte NATO- Standards in der Türkei zu implementieren. Zum Dank gab’s statt einer Mitgliedschaft eine ‘privilegierte Partnerschaft’ mit ungewissem Status. Nun wendet Erdogan ganz offen und demonstrativ dem Westen den Rücken zu, während sich sein Blick gen Osten richtet. Während hinter ihm die EU wie ein morscher Zwieback erodiert, geht im Osten die Sonne auf.

4.Wenn die Türkei nun russisches Gas in die südliche Peripherie Europas liefert, ist Erdogan nicht länger auf Gas aus Katar angewiesen. Damit gibt es für ihn auch keinen vernünftigen Grund, weiterhin an der Zerstörung Syriens mitzuwirken, denn jene Gaspipelines, die von den Golfstaaten durch Syrisches Gebiet nach Griechenland verlaufen sollten, sind nun überflüssig.

5.Die EU wird nun die steigenden Kosten mitzutragen haben, welche Osteuropäischen Staaten wie Bulgarien, Rumänien und Serbien durch den geplatzten Deal entstehen werden. Der Preis von nichtrussischem Gas für diese Länder liegt etwa 30 Prozent höher.

6.Der Graben zwischen Washington und Brüssel wird dadurch vertieft. Zwar signalisiert Brüssel jetzt auf einmal doch die Bereitschaft, der alten Version des Deals zuzustimmen, aber mittlerweile nimmt niemand diese Lachbacken noch wirklich ernst. Wer die Hand beißt, die ihn füttert, muss eben hungern.

Ach, da kommt der Meister!
Herr, die Not ist groß!
Die Chancen, die sich boten,
sind wir nun wohl los.



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