Bereits vor ein paar Jahren habe ich mit Henna herumexperimentiert. Ich wollte auch eine der Frauen mit einer natürlich gefärbten, gesunden Wallemähne sein und mit ihnen gemeinsam
- Dank dieses unfassbaren und unverwechselbaren Henna-Glanzes -
um die Wette strahlen.
Die Vorstellung verpuffte jedoch jäh nach mehreren gescheiterten Versuchen mit diversen Produkten, die mir einzig jene Erkenntnisse einbrachten:
- Ich sehe nichts von einer Farbe.
- Ich habe regelrechte Heubreiklumpen im Haar.
- Henna macht 1.347.918 mal mehr Arbeit im Vergleich zu einer chemischen Färbung oder Tönung und aus jedem Badezimmer einen Kuhstall – sowohl visuell als auch olfaktorisch.
(Musstest du das jetzt googeln? Ich auch )
http://www.purplesnaps.com/wp-content/uploads/1-19-Camino-De-La-Vida.m4aDennoch las ich weiterhin über die ach so vielen treuen und glücklichen Anhänger der indischen Haarfärbekunst und fragte mich:
Was hab ich damals nur falsch gemacht??
Ganz einfach:
- Meine Haare waren noch voller <<Silikon>> und anderer Filmbildner. Eine einzige Reinigungswäsche mit Lavaerde vor der Färbung vermochte diesen (Jahre lang und mit Hingabe angereicherten) Film schlicht nicht zu beseitigen.
- Ich griff zu den falschen Produkten.
Damit gehör ich nun endlich auch zum Henna-Club
Es ist weitaus feiner gemahlen als jedes andere, das ich probiert habe. Klumpt deshalb weniger, was wiederum das Auftragen sowie Auswaschen erleichtert. Außerdem sind es tolle, satt deckende Farben.
Packungsinhalt:
- 100 g des feinst gemahlenen Henna-Pulvers ever, ever, EVER! – reicht für etwa schulterlanges Haar (oder 2-3 Ansatzbehandlungen)
- Gebrauchsanweisung
- sexy Plastikhaube
- 1 Paar Handschuhe, von denen ich nun jedem lieb gemeint abraten möchte, da sie ganz simpel ausgedrückt nicht passen, während der Pantscherei von den Händen rutschen und im Hennabrei kleben bleiben.
Erhältlich in den Farben:
- reines Henna – färbt Kupferfarben
- Henna, Amla und Jatropha – färbt Rot
- Hellbraun – färbt mit Rotstich
- Natürliches Nussbraun – färbt mit Goldstich
- Dunkelbraun – „like a black cat“, soll heißen: nur im Sonnenlicht leuchtet es Braun
- Schwarz – ja nee, is klar, oder?
- Indigo – färbt mit bläulichem Stich
- Senna / Cassia = farbloses Henna – ohne Färbewirkung, wird einzig als Kur verwendet
<<Hier>> findest du eine ungefähre Farbtabelle für die Khadi Pflanzenhaarfarben.
Facts
- Henna kann nicht aufhellen
- es verändert die Haarstruktur nicht sondern legt sich nur um das Haar +
- die natürliche Haarfarbe und ggf Strähnen schimmern mitunter durch =
- das Ergebnis ist nicht nur von deiner Haarstruktur und Einwirkzeit abhängig sondern auch von deiner Ausgangsfarbe
- es färbt permanent, deckt graue Haare ab und macht sie griffig, füllig und glänzend
- man kann die Farben beliebig untereinander mischen – der Lust am Ausprobieren sind keine Grenzen gesetzt
- die Farbe entwickelt sich bis zu 48 h lang, das Endergebnis 2 Tage später ist somit meist etwas intensiver als das, was du direkt nach dem Färben im Spiegel siehst
- es müssen keine Zeitabstände zwischen den einzelnen Färbedurchgängen eingehalten werden
- öfter gefärbte Längen können mit der Zeit intensiver in der Farbe werden als der frische Ansatz – also zwischendurch einfach mal nur den Ansatz nachfärben
- für mich die beste Kur, die ich meinem Schopf gönnen kann
Wer noch mehr wissen möchte (zB über die 2-Schritt-Färbung bei komplett ergrautem Haar), der findet <<hier>> sämtliche Informationen darüber.
Jetzt gehts looos!
http://www.purplesnaps.com/wp-content/uploads/01-Cobrastyle.mp3Meine Ausrüstung:
- ausreichend große Plastikschüssel
- Haarfärbepinsel
- 1 TL Salz
- ggf eine Küchenwaage, wenn ich ein bestimmtes Mischverhältnis möchte
- Bratenthermometer
(nein, das ist noch immer kein Kochkurs)
- Handtücher, deren künftige Farbgebung mir egal ist
- 1 Paar Handschuhe, die auch passen
1. Haare gründlich mit Shampoo waschen
und Handtuch drumrum wickeln.
2. Wasser aufsetzen
- um das Rot zu intensivieren: kochendes Wasser nötig
- um Rotschimmer zu unterdrücken: Wassertemperatur von max. 50° C
(-> Bratenthermometer)
3. Hennapulver und Salz (für bessere Haltbarkeit) in die Schüssel geben*
und mit soviel Wasser übergießen, sodass es zu einem geschmeidigen, aber nicht zu trockenen oder zu flüssigen Brei wird. Sprich: schwing den Färbepinsel, rühre und pantsche, was dein Handgelenk hergibt – oder nimm einen Mixer.
*Henna hat direkt nach der Färbung eine adstringierende Wirkung, wodurch gerade die Spitzen im ersten Moment trocken wirken können. Manche fügen daraufhin Kuren und Öle zur Farbmischung hinzu, was jedoch zum Verlust der Haltbarkeit und Farbintensität führen kann und völlig unnötig ist, da sich diese Poren zusammenziehende Wirkung mit der ersten richtigen Haarwäsche ohnehin von selbst erledigt.
Das „saure Ansetzen“ und längere Standzeiten bei Rottönen haben bei mir keinerlei Wirkung erzielt. Im Gegensatz dazu schwöre ich auf das Beimengen von 1 bis 2 EL vom Khadi Amla Pulver.
Somit kommt für mich nur das Henna-Pulver, ein Teelöffelchen Salz, Wasser und ggf Khadi Amla Pulver in die Schüssel.
4. Hennabrei auf angenehme Temperatur abkühlen lassen,
aber dennoch so warm wie möglich und am Ansatz beginnend auftragen. Dazu scheitle ich – zumindest vorne – die Haare. Hinten seh ich ja nix. Rest wird einfach draufgepampt und schön ordentlich einmassiert.
Hierbei gilt die Devise „mehr ist mehr“, jede Strähne soll gut und dick vom Brei bedeckt sein.
Wichtig: Henna färbt nur da, wo es feucht und warm ist. (Liebe Männer: I know what you are thinking right now, but please keep it to yourself )
Also: Plastikhaube drauf und für den ultimativen Wärme-Effekt gleich noch ein Handtuch drüber wickeln. (Ich leg noch ein extriges wie einen Schal um meinen Hals, damit das auf dem Kopf nicht verrutscht. Klingt nicht nur seltsam, sieht auch so aus. Hilft aber.
Anm. d. Red.: Foto ausschließlich auf persönliche Anfrage )
5. 2 – 3 h nicht die Haustüre öffnen, wenn es klingelt.
Stattdessen mein Vorschlag zur Güte: nutz die Einwirkzeit, um dich zu entspannen. Wie oft gönnst du dir das denn schon?
Ich leg mich meist auf meine Couch, mach die Augen zu und hör einfach ein wenig Musik……
http://www.purplesnaps.com/wp-content/uploads/03-Photograph.mp36. Nur mit lauwarmen Wasser auswaschen
bis es klar ist et voilà!
Naja, fast. In den kommenden 24 h muss sich die Farbe im Haar fixieren. Das heißt, Finger weg von Shampoo, Öl und Stylingmittel! Nichts soll an dein Haar und deine schöne, neue Farbe rausziehen.
Fühlt sich deine Kopfhaut nach ein paar Stunden an, als wäre sie die Behausung eines ganzen Termitenstaates? *kratz* *kratz*
Das kann schon mal vorkommen, da das Ausspülen nur mit Wasser das Henna vielleicht nicht vollständig entfernt. Doch auch das erledigt sich mit der ersten richtigen Haarwäsche.
7. Nämlich nach 24 h.
Jetzt kannst du erstmalig deine Haare shampoonieren, conditionieren, kuren, stylen,… was auch immer.
Ich persönlich massiere aber zuerst noch großzügig das Khadi Amla Öl in Kopfhaut, Längen und Spitzen und lasse es für mindestens 1 h – doch meist über Nacht – einwirken, bevor ich mir die Haare mit Shampoo wasche. Das ist einerseits eine zusätzliche Fixierung der Farbe, andererseits eine fantastische Pflege.
Mehr dazu in meinem Snap <<Ayurveda trifft Haar>>
Du findest, das ist ganz schön viel Aufwand für einmal färben?
Klingt nach mehr als es letztlich ist und das Resultat… aber hallo… rechtfertigt ihn allemal. Indianerehrenwort