Nach einer kurzen Abwärtskorrektur im gestrigen Handel steuern die Ölpreise erneut ihre Mehrjahreshochs an. Den Abwärtsschlenker im Heizöl-Preischart nutzten Verbraucher, um ihre Ölbestellung auszulösen. Die kräftigen Abschläge von bis zu 1,3 Cent bzw. Rappen pro Liter lassen die Nachfrage deutlich ansteigen.
Die Woche startete mit dominanter Bullenpräsenz, die die Rohölsorten Brent und WTI auf Mehrjahreshochs trieben. Vor dem Hintergrund der derzeitigen Energiekrise bleiben die Notierungen an den Ölbörsen gestützt. Dabei meint Energiekrise eine globale Angebotsknappheit von Gas bei gleichzeitig wachsender Nachfrage. Der vergangene lange und kalte Winter zerrte einerseits an den landeseigenen Gasvorräten, andererseits drosselt Russland als größter Gaslieferant Europas die Lieferungen ins Ausland. Ob aus strategischen Gründen sei dahingestellt. Im Sommer konnten aufgrund des fehlenden Gases die Vorräte für den Herbst und Winter nicht aufgefüllt werden, sodass die starke Nachfrage die Gaspreise anfeuerten. Um dem Preiseffekt entgegenzuwirken, wuchs der Anteil an Kohle zur Stromproduktion. Inzwischen sind auch hier die Preise stark angezogen. In Anbetracht bereits winterlicher Temperaturen im Norden Chinas werden Kohle und Gas stark nachgefragt. Die steigenden Preise wirken sich jedoch auch auf das chinesische Wirtschaftswachstum aus, das den niedrigsten Stand seit einem Jahr markiert. Zudem sank die tägliche Rohölverarbeitungsrate im letzten Monat auf den niedrigsten Stand seit knapp 1,5 Jahren. Die schwachen Wirtschaftszahlen aus China belasteten die Rohöl-Notierungen an den Börsen, weshalb es im gestrigen Handelsverlauf immer wieder zu Gewinnmitnahmen kam. Am Dienstag haben sich die Ölpreise allerdings wieder aufgerappelt und sich von ihren gestrigen Verlusten erholt. Ein Barrel Brent kostet aktuell ca. 85,10 US-Dollar, das Fass der Sorte WTI ca. 83,60 US-Dollar.
Bereits gestern zeichneten sich im Inland leichte Preisabschläge in Deutschland, Österreich und der Schweiz ab, die sich auch gleich auf die Nachfrage auswirkten. Das Bestellvolumen zog kräftig an und wird auch heute hoch erwartet. In Anbetracht starker Preisnachlässe, die regional unterschiedlich hoch ausfallen, bieten sich Ölheizern immer wieder mal Chancen über den Heizölkauf nachzudenken. Zum Beispiel heute. Dass sich eine Abwärtsbewegung im Preischart durchsetzt, ist allerdings unwahrscheinlich. Bereits an den Börsen richten sich die Ölpreise wieder nordwärts aus. Umso wichtiger ist die Beobachtungsphase. Auch kommen die milden Temperaturen Verbrauchern zugute, die ihre Heizungen noch im moderaten Modus laufen lassen können. Wer zeitnah Öl ordert und in 2021 geliefert bekommt, spart sich zumindest noch die erhöhte CO2-Gebühr. Diese beträgt aktuell rund acht Cent pro Liter und wird ab 2022 9,6 Cent pro Liter betragen.
HeizOel24-Tipp: Wer die Heizölpreise genau im Blick behalten möchte, sollte das Intraday-Chart für Heizöl nutzen. Auf der Seite Heizölpreise finden Sie dieses im Chart Heizöl Durchschnittspreis und wählen dann die Option „heute“. Hier erkennen Sie frühzeitig, wie sich der Preis verhält und können rechtzeitig reagieren . HeizOel24. 19.10.2021
Börsendaten: Dienstag
19.10.2021 – 14:39 Uhr
Schluss Vortag
18.10.2021
Veränderung
zum Vortag
Rohöl
Brent Crude84,72 $
pro Barrel84,16 $
pro Barrel+0,67%
Gasöl
734,25 $
pro Tonne730,50 $
pro Tonne+0,51%
Euro/Dollar
1,1648 $
1,1610 $
+0,33%
(etwas fester)USD/CHF
0,9197 CHF
0,9238 CHF
-0,44%
(etwas schwächer)Deutschland
89,62 €
90,36 €
-0,81%
Österreich
89,27 €
89,57 €
-0,34%
Schweiz
100,00 CHF
102,55 CHF
-2,48%
4-Wochen-Prognose
Rohöl
leicht steigend
Heizöl
leicht steigend