Als Hausmannskost (Bildung aus dem 16. Jahrhundert zu mittelhochdeutsch husman, „Hausherr, Hausbewohner, Mietmann, Burgwart“) werden deftige, nahrhafte und traditionell zubereitete Gerichte bezeichnet. Im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm ist der Begriff bereits enthalten und wird definiert als „Nahrung wie sie ein Hausvater gewöhnlich für sich und die Seinigen bereiten läszt“.
Das sagt Wikipedia (sofern es die Hausmeister nicht schon gelöscht haben), ich sage Hausmannskost ist das Essen mit dem man aufgewachsen ist. Nahrhaft, schnörkellos und preiswert. Wenn man also einmal spontan von jugendlicher Sehnsucht gepackt wird, dann ist es gut wen man weiss, wo man jetzt Hackbraten und Kartoffelstock bekommt. Manchmal hat man auch nur den ganzen Tag Schienen verlegt und möchte jetzt die verbrannten Kalorien ersetzten (Fleischkäse mit Spiegelei und Rösti, dazu ein grosses Bier). Da früher alles Besser war, sind die Lokalitäten die Solches noch bieten leider am aussterben, es gibt sie aber noch.
Zentral gelegen mit schönem Garten ist das Restaurant Gessnerallee. Nein, nicht der Zuchtstall für Theaterheinis, sondern die richtige Gessnerallee. Gleich hinter dem Hauptbahnhof. Hier gibt es altbewährtes Währschaftes zu Essen, dazu ein Glas Klevner (leicht gekühlt). Ein idealer Ort um sich wieder einmal Jung zu fühlen. Mit schönem Garten für den Sommer.
Ebenfalls eine gute Adresse, mitten im Niederdorf, ist das Restaurant Rheinfelder Bierhaus. Nicht zu verwechslen mit der Rheinfelder Bierhalle. In letzterer kann man auch Speisen, einfach ein wenig ruppiger. Erstere kennt man eigentlich nur unter dem Namen „De bluetig Duume“. Die Lage und das Essen machen es zu einer guten Adresse, wenn wieder einmal ausländischer Besuch anklopft. Schnelles Essen und schnoddrige Kellner gehören ebenso dazu, wie die schonende Behandlung des Portemonnaies. Ich bin ein grosse Fan des Rindspfeffers mit Spätzli.
Wenn man schon bei Touristen ist, dann darf natürlich der Johanniter nicht vergessen gehen. Schön eingerichtet und mit allen Klischees behaftet bietet er deftige Küche. Die grossen Tische und das Salvator Bier machen ihn Ideal um seinen Stammtisch hier abzuhalten. Schwierig da nüchtern raus zukommen.
Bahnhöfe scheinen die gutbürgerliche Küche anzuziehen, so dass auch das einstige Aussenquartier Wiedikon ein Abstecher Wert ist. Gleich beim Bahnhof steht das Restaurant Bahnhof Wiedikon. Hier kann man noch preiswert Essen in rustikaler Umgebung. In kürze sogar verkehrsberuhigt.
Da kommen mir doch gleich noch fünf weitere Lokale in den Sinn. So schlecht geht es uns heute also doch nicht, oder?