Das Grundeinkommen (Anm. d. Red.: Bedingungsloses Grundeinkommen) ist ein aktuelles Thema. In der Schweiz gibt es bald eine Volksabstimmung dazu, in Deutschland scheint das Thema politisch in weite Ferne gerückt, denn die Piraten haben es nicht in den Bundestag geschafft und die Linken werden ignoriert.
Europaweit ist es aber im Bewusstsein der Menschen. Es gibt viele Initiativen und Befürworter aber auch viele Gegner die jedes Argument in den Wind schießen.
Das Grundeinkommen ist eine gesetzlich festgelegte, gleiche finanzielle Zuwendung, für die keine Gegenleistung erbracht werden muss.
In unserer Gesellschaft wird nur ein Teil aller Tätigkeiten als Arbeit definiert, die entlohnt wird. Die meisten sozialen Tätigkeiten werden gering oder gar nicht entlohnt, was zu einer Stigmatisierung, Herabsetzung und Ausbeutung bestimmter gesellschaftlicher Gruppierungen führt, und die Bildungs- und Entwicklungschancen finanziell schlechter gestellter Menschen einschränkt.
Wie soll sich also eine Gesellschaft weiterentwickeln, wachsen, wenn ein großer Teil ausgeschlossen wird?
Auf der Basis des Grundeinkommens würde die Selbstständigkeit, das persönliche Engagement und die Flexibilität gefördert, und soziale Ausgrenzung, wie existenziell bedrohliche Armut verringert. Der Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft wäre ein Ende gesetzt, da niemand mehr gezwungen wäre für Dumping-Löhne zu arbeiten.
Der gigantische Verwaltungsapparat unseres Sozialsystems wäre reduziert und das Steuersystem vereinfacht. Gelder und Kapazitäten könnten also produktiver und gerechter eingesetzt werden, um hier nur einige Aspekte zu nennen.
Entwicklung und Wachstum brauchen persönliches Engagement und Flexibilität.
Wenn ein großer Teil der Gesellschaft mit maximalem aufwand nur den Kopf über Wasser halten kann, führt jede Krise in den Abgrund.
Ein gutes negativ Beispiel ist das deutsche Hartz-IV System:
„Die Zahl der erwerbsfähigen Hartz-IV-Empfänger sinkt stetig, die der Aufstocker bleibt jedoch nahezu unverändert. So gab es im vergangenen Jahr rund 1,33 Millionen Menschen, deren Arbeitseinkommen nicht für den Lebensunterhalt reicht oder die Hartz IV beziehen und etwas dazuverdienen.“ (SPIEGEL 15.04.13)
Wenn ich solche Nachrichten lese, frage ich mich, warum solche Dinge eigentlich schweigend geduldet werden, vielleicht sogar fast als normal hingenommen werden.
Einige Menschen arbeiten sogar Vollzeit und müssen zum Aufstocken Hartz-IV beziehen.
Ein full-time job reicht also, in nicht wenigen Fällen, nicht mehr zum leben.
Was gewährleistet denn eigentlich noch die Existenz? Denn im Prinzip kann das, früher oder später, jeden treffen, abhängig von Beruf und Wirtschaftlage. Da kommt die Frage nach sozialer Gerechtigkeit und Menschenwürde auf.
Wer kümmert sich um die Kinder, um die alten Menschen, um die Natur, wenn alles nur noch um die nackte Existenz geht?
Unsere sogenannte Wirtschafts-Krise ist hausgemacht, durch starres, egoistisches, materialistisches Denken. Und die Menschen, die zur Zeit noch im Wohlstand leben, werden es erst verstehen, wenn sie selber vor am Abgrund stehen. Dem ökologischen und ökonomischen Abgrund.
Darum:
GRUNDEINKOMMEN, sobald wie möglich ! Ich hoffe, dass die Schweiz mit gutem Beispiel voran geht und die politischen Krusten in Europa aufgebrochen werden. Zum Wohle aller!
Bea Badet