Lino schreckt vor nichts zurück, auch nicht vor den reißenden Stromschnellen, die sich kreuz und quer durch diesen Dschungel schlängeln. Gerade (in diesem Augenblick des zweiten Satzes, Sie können es erblicken, wenn Sie der Richtung folgen, die mein Zeigefinger Ihnen weist) tritt er aus einer durch das Häusermeer geschlagenen Schneise ans Ufer jenes Flusses, der von den Einheimischen Bahnhofstraße genannt wird. Ein riesiger weißer Bus treibt gemächlich an ihm vorüber, den Bauch gefüllt mit kleinen Fischen, die ihn zum Transport hin zu den Korallenbänken nutzen. Die Blicke der Fische haften auf den Händen, in denen etwas liegen muss, was Lino nicht sehen kann. Man sitzt oder steht, die eine Flosse von einer Schlaufe umspannt, einer Gräte, die lose von der Decke baumelt. Delphine, auch Haie, rahmen den Bus, schwimmen aufgeregt um seinen geblähten Körper, der sich um diese Uhrzeit an Fischen überfressen hat, die er, Rast machend an Bojen, ausspeit, aber stets nur, um sich wieder frisches Futter einzuverleiben. Ein Kreislauf, der ihn dereinst, Lino ahnt dies, an die Grenzen seiner körperlichen Belastbarkeit bringen wird. Ein Herzinfarkt scheint Lino bei einem solchen Lebenswandel unumgänglich und so blickt er dem Koloss traurig nach.
Und durch diesen Fluss, man mag es kaum glauben, will Lino nun waten. Unschlüssig steht er an der Böschung, die sich in Form flaumigen Mooses durch die Narben der Asphalthaut gefressen hat, der Sonne entgegen, die in diesem Sommer besonders grell am Himmel scheint. Lino schattet die Augen ab und lässt seinen Blick über den Fluss schweifen.