"Gottes leere Hand" von Marianne Efinger

388 Seiten
ISBN 9783937357409
Bookspot-Verlag
Preis: 19,80€
gebundene Ausgabe
Krankenhaus; damit verbinden die meisten Menschen nichts Gutes. Sie gehen meist nicht gern in ein Krankenhaus, weder als Patient, noch als Besucher. Aber manchmal läßt es sich nicht vermeiden. Manuel Jäger war schon oft im Krankenhaus, zu oft. Und auch nun scheint es unvermeidbar, denn er hatte einen akuten Anfall von Sauerstoffmangel. Manuel weiß, wie es im Krankenhaus zugeht, denn er hat sogenannte Glasknochen, Knochen, die viel zu schnell brechen können. Er weiß schon garnicht mehr, wie oft er wegen eines Knochenbruches operiert werden musste. Und nun muß er ins Marienhospital, weil er seinem besten Freund Lothar versprochen hat, sich vorsichtshalber doch untersuchen zu lassen. Und bis Weihnachten ist er bestimmt wieder zuhause.
Aber sein Aufenthalt steht unter keinem guten Stern, stundenlang steht er im Röntgen, sein Rollstuhl ist ungebremst, und Manuel könnte sich bei dem Versuch, die Bremse anzuziehen, schon das Handgelenk brechen. Auf der Station herrscht Hetik, schlechte Stimmung, das Pflegepersonal ist chronisch überarbeitet, und sein Mitpatient provoziert ihn ständig. Die Ärztin ist oberflächlich, immer nur schnell schnell, der Arzt im Praktikum noch viel zu unsicher. Schwester Dagmar ist mächtig erkältet, und kommt trotzdem zum Dienst, Schwester Marion und Jutta zicken sich nur an, die Schülerinnen kommen zu kurz, Anordnungen werden wegen schlechter Erklärungen nur mangelhaft oder verkehrt ausgeführt. Und mittendrin immer wieder Manuel, dem es jeden Tag schlechter statt besser geht.
Meine Meinung
Ich hatte mich nach einer Leseprobe sehr für das Buch interessiert, da ich ja selbst als Krankenschwester tätig bin. Viele der geschilderten Situationen sind mir also nicht unbekannt. Aber so rechte Lesefreude wollte nicht aufkommen. Die Geschichte von Manuel Jäger ist sehr interessant, darum habe ich weiter gelesen. Aber der Schreibstil von Frau Efinger sagt mir überhaut nicht zu. Ihre Erzählweise ist mir einfach zu nüchtern, zu sachlich. Sie hat sich bemüht, viele fachliche Begrifflichkeiten zu erklären, und es wird auch viel über Kosten und Qualität diskutiert. Nur fand ich diese Passagen einfach zu lang, zu ausführlich, und schlichtweg uninteressant. Wobei sie nebenbei gesagt keineswegs übertrieben hat mit ihrer Darstellung.
Mir fehlte einfach die Herzlichkeit, die dieser Beruf trotz aller Probleme mit sich bringt. Ihr Stil hat mich nicht berührt, ich finde es lieblos und kühl. Natürlich geht es um kranke Menschen, aber auch die sind nicht ohne Emotionen, und es sind viele ernste Situationen beschrieben, das ist wirklich nicht zum Lachen, ganz im Gegenteil. Die Autorin war selbst Krankenschwester, und wenn sie wirklich ihre Erfahrungen in diesem Roman verarbeitet hat, tut es mir leid für sie, dass sich ihr vieles so dargestellt hat, wie es in diesem Buch zu lesen war.
Unterm Strich
Eine Geschichte, die vielleicht das Leben schrieb, aber für mich sehr unlebendig erscheint. Ich hätte lieber mehr über Manuel Jäger erfahren, als über die Kostendeckelung und die Qualitätssicherung im Krankenhaus. Darum nur 3 Sternthaler von mir.

Die Autorin
Marianne Efinger wurde 1958 im süddeutschen Raum geboren. Nach einigen Semestern Sprach- und Literaturwissenschaft sowie Philosophie an der Universität Stuttgart war sie zunächst in der Marketingabteilung eines philosophischen Verlags tätig, dann im Landesverband einer Umweltschutzorganisation. Nach einem Unfall machte sie eine Ausbildung zur Krankenschwester. Die in diesem Beruf gemachten Erfahrungen wurden in „Gottes leere Hand“ literarisch verarbeitet. Seit 2003 lebt Marianne Efinger mit ihrem Mann in der Bretagne.
Quelle: vorablesen.de

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