Goldman Sachs: Wetten gegen den Markt und die eigenen Kunden

Wenn es um Profite geht, scheint das Management von Goldman Sachs keine Skrupel zu kennen. Auch dann nicht, wenn dabei die eigenen Kunden übervorteilt werden. Egal, ob es sich vor einigen Jahren um die US-Immobilienblase handelte, oder jetzt eben Gold und US-Staatsanleihen.

Goldman Sachs GoldwetteBild: Wie man in dem Chart deutlich erkennt, macht Goldman Sachs genau das Gegenteil dessen, was sie den Kunden riet. (Grafik: Zero Hedge, klicken um es zu vergrößern)

Hierbei stellt sich die Frage: Wenn eigentlich ohnehin alle Welt weiß, dass die "mächtigste Bank der Welt" kein Problem damit hat, für den eigenen Profit sogar den eigenen Kunden zweifelhafte Empfehlungen zu geben – warum schenkt man dann den Analysen der meistkritisierten Bank der Welt überhaupt noch Beachtung?

Das falsche Spiel mit Gold und Staatsanleihen

Das investigative Portal Zero Hedge berichtet davon, dass die US-Bank Goldman Sachs entgegen der eigenen Empfehlungen handelte. Noch im April tönte aus der Konzernzentrale, dass man das "barbarische Relikt" (Gold) verkaufen, und stattdessen US-Staatsanleihen kaufen solle. Natürlich folgten unzählige Anleger dem Rat. Angefeuert von der Wirtschafts- und Finanzpresse, welche die Empfehlungen der Analysten ohne zu hinterfragen übernahmen.

Hinsichtlich der Empfehlungen der Goldman Sachs Analysten sollte man wohl eher an die ersten vier Buchstaben der Berufsbezeichnung denken. Denn viel mehr als das was da rauskommt, scheinen diese Anal-ysen auch nicht Wert zu sein. Denn während die Anleger dem Ruf der gehorsamen Presse folgten, verkaufte Goldman Sachs fleißig US-Staatsanleihen – und kaufte dafür Gold! Siehe auch die nachfolgende Grafik von Zero Hedge:

So scheffelt man Kohle auf Goldman-Sachs-Art.

Erinnerung an 2010

Schon vor einigen Jahren ermittelte die US-Börsenaufsicht "SEC" gegen Goldman Sachs. Damals ging es um die umstrittenen Geschäfte mit den Ramschpapieren der US-Hypothekenkrise. Goldman Sachs verkaufte Papiere, mit denen die auf die Wertentwicklung von Anleihen gewettet wurde, die durch Ramsch-Hypotheken gedeckt waren. Ein Hedgefonds unter der Führung von John Paulson soll bei der Strukturierung dieses Papiers erst mitgearbeitet und anschließend auf dessen Kollaps – und somit gegen die eigenen Kunden – gewettet haben.

Bestraft für die Vorgänge rund um die amerikanische Immobilienkrise wurde schlussendlich ein einzelner Goldman-Sachs-Banker: Fabrice Tourre, auch bekannt unter dem Spitznamen "Fabolous Fab". Ein Bauernopfer, welches das mächtige Bankhaus bringen musste um die empörten Massen zu beruhigen.

Wer sich ein umfassenderes Bild dieses Bankhauses machen will, welches auch in Rohstoffskandale verwickelt ist, möchte ich die Arte-Doku "Goldman Sachs – Eine Bank regiert die Welt" empfehlen.


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