Die wirtschaftliche Erholung in großen Industrienationen steht nach Angaben der OECD weiterhin auf wackligen Beinen. Die Organisation rät zu weiterhin niedrigen Zinsen.
In ihrem heute in Paris veröffentlichten Ausblick auf die wirtschaftliche Entwicklung der sieben wichtigsten Industrieländer plus China, hat die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vor steigenden Zinsen und einem Ende der lockeren Geldpolitik gewarnt.
Ende der Rezession in der Eurozone
Demnach soll die Eurozone langsam wieder auf einen Wachstumskurs zurückkehren, wenngleich Deutschland auch hier wohl wieder die Konjunkturlokomotive sein dürfte. Lag die Einschätzung für das Gesamtjahr 2013 hinsichtlich des deutschen Wirtschaftswachstums im Mai noch bei einem Plus von 0,4%, so geht die OECD inzwischen sogar von einem Wachstum in Höhe von 0,7% aus.
Angesichts der immer noch kritischen Lage in den meisten Krisenländern, und den sich immer deutlicher abzeichnenden wirtschaftlichen und finanziellen Problemen in Frankreich und Italien, wirkt die OECD-Prognose dennoch übertrieben positiv. Auch wenn sie sich lediglich auf die Entwicklung in diesem Jahr bezieht.
Schwellenländer und lockere Geldpolitik
Das sich verlangsamende Wachstum in den Schwellenländern sorgt jedoch für Bedenken. So rät die OECD zur Beibehaltung der Politik des lockeren Geldes in den Vereinigten Staaten. Dass damit jedoch die wirtschaftlichen Probleme dieser Länder langfristig verschärft werden (siehe auch hier), wird von den OECD-Ökonomen gekonnt außer Acht gelassen.
Ohne die Umsetzung von Strukturreformen wird das billige Geld der FED über kurz oder lang die Spannungen nur noch weiter verschärfen, und die Schwellenländer – und damit konsequenterweise auch die Weltwirtschaft – in eine deutlich umfangreichere Krise stürzen. Es scheint so, als ob die OECD im Endeffekt auch nur eine weitere hilfswillige Organisation für die Agenden von IWF und WTO ist.
