Gitarre lernen – Tipps, Ratgeber & Anleitung

Gitarre lernen kann jeder, Profis veranschlagen etwa drei Monate dafür. Damit ist die Gitarre das ideale Instrument für Einsteiger und Anfängerinnen. Besonders charmant ist natürlich, dass man für die Gitarre nicht unbedingt Noten lesen muss – Akkorde klingen gut und werden ohne Notensysteme dargestellt.

Welche Gitarre ist für Anfänger geeignet?

Man hört oft, dass die Konzertgitarre das ideale Einsteigerinsturment ist. Warum eigentlich? Die Konzertgitarre ist Purismus. Man kann sich auf die Gitarre konzentrieren, braucht kein Zubehör und hat so schnell Erfolg. Die ersten Akkorde klingen auf der Akustikgitarre schon sehr gut und können schnell umgesetzt werden. Weil die Akustikgitarre mit Nylonsaiten bestückt ist, lässt sie sich gut kontrollieren. Und das ist vor allem für Kinder und Jugendliche am Anfang sehr wichtig.

Westerngitarre und Konzertgitarre

Wahl der Saiten

Und ein dritter Punkt kommt noch hinzu: Stahlsaiten tun weh. Wer noch keine Hornhaut auf den Fingerkuppen hat, leidet. Das ist zwar auch bei den weicheren Nylonsaiten der Konzertgitarre der Fall und lässt sich nicht vermeiden. Die Stahlsaiten der E-Gitarre sind jedoch richtig schmerzhaft. Und hier ist bewusst die Konzertgitarre gegen die E-Gitarre ausgespielt: Die Westerngitarre hat auch Stahlsaiten und ist anfangs entsprechend schmerzhaft.

Für Einsteiger und Einsteigerinnen, die sich nicht lange quälen und schnelle Erfolge sehen wollen, empfiehlt sich deshalb die Konzertgitarre.

Westerngitarre Saiten

Wie kann ich mir das Gitarrenspiel beibringen?

Die ersten Akkorde lernt man vielleicht aus einem alten Liederbuch, und für etwas schrägen Gesang unter Freunden reicht das Selbststudium mit den entsprechenden Lehrwerken aus. Wer jedoch richtig Gitarre spielen lernen will, braucht irgendwann die Rückmeldung durch eine erfahrene Person. Früher oder später wird also Gitarrenunterricht bei Lehrern oder Lehrerinnen unumgänglich sein.

Wie kostenintensiv das wird, hängt von der Lehrkraft ab. Musikschulen in städtischer Trägerschaft sind meist eher kostengünstig gegenüber den Musikschulen in privater Trägerschaft. Einzelunterricht kostet mehr als Gruppenunterricht. Und wer bei Bekannten einfach mal ein paar Tipps bekommen kann, kommt vielleicht sogar kostenlos weg.

Gitarre spielen lernen mit Lehrer

Die schnellsten Fortschritte macht man aber, wenn man dauerhaft Unterricht bei ausgebildeten Lehrkräften für das Instrument nimmt. Denn diese Menschen achten nicht nur genau darauf, ob es „gut klingt“. Sondern sie können auch sofort Rückmeldung geben, wo genau der Fehler liegt. Vom Unterrichtsaufbau in kleinen Lernschritten über gute Ideen zur Verbesserung und viel Expertise hinsichtlich guter Noten stimmt hier einfach alles.

Gitarre lernen per App

Als Einsteiger oder Einsteigerin weiß man aber oft noch nicht so genau, ob sich ein Vertrag mit einer Musikschule lohnt. Wer das Instrument erst einmal kennenlernen will, kann auch per App Gitarre lernen. Die ersten paar Akkorde, einfache Songs zum Mitsingen und viel Hintergrundwissen gibt es auch so. Für die computeraffinen Menschen, die Gitarre spielen lernen wollen, stellen Lehrkräfte und Musiker/-innen zahlreiche Tutorials auf YouTube bereit. Auch damit kann man Gitarre spielen lernen – allerdings dauert das etwas länger als mit einer Lehrkraft, die live und in Farbe vor einem steht.

Gitarre lernen mit YouTube Tutorials

Eine willkommene Abwechslung sind YouTube Tutorials, in denen Profis dich bei deinen ersten Schritten begleiten und genau aufzeigen, worauf du achten musst und wie du am besten einsteigst.  YouTube Tutorials sind nicht automatisch alle gleich gut. Denn die Guides und Tutorials sind sehr unterschiedlich aufgebaut. Bei einigen Videos habe ich das Gefühl, dass da schon eine gewisse Grundkenntnis vorausgesetzt wird, da sie viele Theorien als selbstverständlich betrachten und schneller zum nächsten Schritt übergehen. Und genau da liegen auch teilweise die Schwachstellen. Der YouTuber kann kein Feedback geben, sondern dich lediglich auf deinem Weg begleiten und deine Neugier wecken.

Wie schwer ist es Gitarre spielen zu lernen?

Als typisches Einsteigerinstrument ist Gitarre spielen lernen nicht so schwer. Wer zudem schon etwas Vorbildung mitbringt und Spaß an der Musik hat, tut sich noch leichter. Notenlesen ist kein Muss, hilft aber. Und das gilt auch für die Akustikgitarre: Selbstverständlich kann die Melodie gezupft werden! Dazu sollte man sie allerdings lesen können und gerne üben.

Ob man sich mit dem Gitarre lernen schwertut, hängt aber auch von der Art des Lernens ab. Ein bis zwei Unterrichtseinheiten mit Lehrkraft pro Woche machen die Lernfortschritte schnell spürbar, und mit viel Spaß aus der Interaktion heraus fällt das Lernen auch leichter. Wer per App oder Online-Kurs lernt, hat weniger Rückmeldung. Wie bei jedem anderen Instrument gilt: Je mehr geübt wird, je mehr Rückmeldung es gibt, desto einfacher und schneller zeigen sich Fortschritte.

Besonders wichtig ist bei der Gitarre allerdings die Haltung. Und da merkt man schnell die Unterschiede zwischen Selbststudium und Unterricht mit Lehrkraft: Körper- und Spielhaltung müssen stimmen, damit die Töne gut klingen und das Spiel gut wird.

Haltung der Gitarre

Gitarrenlehrkräfte achten bei der Akustikgitarre wie auch bei der E-Gitarre auf die korrekte Haltung. Man kann zwar stehend spielen. Aber insbesondere am Anfang sollte man aufrecht sitzen. Eine Fußbank hilft. Der Arm der Greifhand muss abgewinkelt sein. Wie stark er abgewinkelt ist, hängt allerdings von den individuellen Proportionen ab – und da hilft wieder nur das direkte Feedback durch eine Lehrkraft.

So eine Haltung wird empfohlen, wenn man beispielsweise Konzertgitarren als Einsteigermodelle auserkoren hat. Es gibt noch die andere Haltung, bei der die Gitarre nicht schräg nach oben gehalten wird, sondern horizontal in die Haltung gelegt wird. Zur Gitarrenhaltung werde ich zu einem späteren Zeitpunkt nochmal ausführlich darauf eingehen.

Musiktheorie

Die Gitarre gilt unter anderem deshalb als Einsteigerinstrument, weil hier vermeintlich keine Theorie benötigt wird. Das ist allerdings Unfug, denn vor allem ein paar Basics machen es sehr viel einfacher, Gitarre zu lernen. Musiktheorie und Harmonielehre muss also sein. Aber was genau muss man für die Gitarre lernen?

Man sollte zumindest in der Lage sein, Tonarten zu erkennen und zu benennen. Denn spätestens dann, wenn man sich als fertiger Gitarrist oder als ausgelernte Gitarristin irgendwann mit anderen Musikern und Musikerinnen unterhält, fehlen sonst die Worte. Und das ist wörtlich zu Verstehen: Tonarten sind die Grundlage der Akkorde. Die Intervalle gehören genauso dazu, denn irgendwann müssen Stücke transponiert werden oder zweistimmige Elemente sollen ausgearbeitet werden.

Akkorde lernen

Wer die Akkordstrukturen kennt, kann sich übrigens auch selbst die Akkordbilder herleiten. Damit fällt das lästige lernen der Griffbilder weg – und das Gitarre lernen macht gleich noch einmal so viel Spaß. Wer Akkordbilder herleiten kann, weiß dann auch, welche Akkorde bei welcher Tonart genau Sinn machen. Und das wiederum ist bei Improvisationen eine große Hilfe. Will man selbst komponieren oder eine Transkription vornehmen, geht es ohne diese Kenntnisse gar nicht.

Tabulaturen kennenlernen

Wer soweit kommen will, muss aber erst einmal die Tabulaturen kennen. Die werden oft kurz Tabs genannt und sparen das Notenlesen am Anfang. Der Aufbau der Tabulaturen ist bei der Gitarre der gleiche wie bei Bass oder Ukulele, sie werden für verschiedene Saiteninstrumente genutzt. Neu sind sie auch nicht, sie existierten schon um das Jahr 1500 herum. Damals wurden die Tabulaturen für Lauten genutzt. Gitarren-Tabs gehören allerdings ins 20. und 21. Jahrhundert. Sie sind für alle, die Gitarre spielen lernen wollen, der erste Kontakt mit Notenschriften. Aber wie sieht der Aufbau der Tabulaturen nun genau aus?

Die Zahlen stehen im Tab für die Bünde. Das ist anders als beim Griffbild, denn da bezeichnen die Zahlen die Finger. Gezählt wird von der Kopfplatte aus den Hals der Gitarre entlang bis zum Körper. Ganz oben ist der 1. Bund, danach folgt der 2. Bund und so weiter. Der Aufbau der Tabulaturen ist ansonsten einfach: Jede der sechs horizontalen Linien stellt eine einzelne Saite der Gitarre dar. Von oben nach unten gelesen handelt es sich also um

– die e-Saite,
– die h-Saite,
– die G-Saite,
– die D-Saite,
– die A-Saite und
– die E-Saite.

Zusätzlich kommen Notationszeichen dazu. Das ist aber schon ein ganzes Stück in die Musiktheorie hineingegriffen und soll jetzt nicht weiter ausgeführt werden. Viel Spaß mit der Akustikgitarre!


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