Aus gegebenem Anlass hat Telepolis noch einmal auf einen Artikel von Burkhard Schröder (Burks) verwiesen… der Artikel ist vom 15.09.2003!
Der bayerische Innenminister Günther Beckstein sieht eine “neue Dimension” rechten Terrors.
Der Alarmruf: “Nazis immer gefährlicher!” wirkt jedoch dann lächerlich, wenn er sich permanent wiederholt. Kulturpessimistische Textbausteine, den Rechtsextremismus betreffend, liest man seit zehn Jahren in den Zeitungen. Schon 1995 titelte die “Zeit” in einem Dossier: “Neonazis gehen in den Untergrund. Nun wollen sie aus der Illegalität den bewaffneten Kampf aufnehmen. Das Netzwerk steht: die Braune-Armee-Fraktion.” Aber wo war das Netzwerk in den letzten acht Jahren? Auch der “Spiegel” bietet mindest einmal im Jahr eine Story, die altbekannte Floskeln neu zusammensetzt: “Die braune Szene rüstet auf” (15.09.2003). “Die Neonazis rüsten zum Angriff.” (11.12.2000)Das Kriterium, eine “rote” von einer “braunen Armee Fraktion” zu unterscheiden, ist der Erfolg. Der Terror hat immer zwei Ziele: Zum einen den Staat und seine Institutionen lächerlich zu machen, ihn in seiner Ohnmacht zu zeigen, der Protagonisten des Terrors Herr zu werden, und zum anderen die “Objekte” auszuwählen, die im medialen Mainstream die höchstmögliche Aufmerksamkeit versprechen. Der braune Terror entsprach immer diesem Schema. Bomben gegen Asylbewerberheime waren Anfang der neunziger Jahre für die rechte Szene attraktiv, weil sie sich erhoffte, einen gesellschaftlichen Mainstream zu bedienen.