Getreidefreies Hundefutter – Aber warum eigentlich?

Getreidefreies Hundefutter

© MMNoergaar / sxc.hu

Um zu verstehen, warum getreidefreies Hundefutter wichtig für eine gesunde Ernährung des Hundes ist, sollte man sich zunächst das Verdauungssystem des Hundes genauer ansehen. Wie hinreichend bekannt ist, stammt der Hund vom Wolf ab. Physische Veränderungen des Verdauungstraktes haben nicht stattgefunden, seitdem der Wolf zum Hund wurde.

Das Gebiss

Das Gebiss des Hundes ist nach wie vor das Gebiss eines Raubtieres. Mahlzähne, die das Kauen von Getreide ermöglichen würden, haben weder Wolf noch Hund. Dieser Umstand liefert bereits einen signifikanten Hinweis, warum getreidefreies Hundefutter erforderlich ist.

Die Bauchspeicheldrüse

Ebenso ist die Bauchspeicheldrüse von Hunden nicht darauf eingerichtet, viele Kohlenhydrate aus Getreide zu verdauen. Bei Kohlenhydraten handelt es sich vereinfacht dargestellt um Zucker. Die Verdauung von Zucker erfordert im Körper Insulin, das die Bauchspeicheldrüse produzieren muss. Deswegen ist es sinnvoll, die Bauchspeicheldrüse durch getreidefreies Hundefutter zu entlasten und vor dauerhafter Überforderung zu schützen.

Der Darm

Der Darm des Hundes ist ebenfalls nicht für die Verdauung von Getreide geschaffen, denn dafür ist er viel zu kurz. Getreidefresser haben generell längere Därme. Auch daran ist zu erkennen, dass nur getreidefreies Hundefutter artgerecht sein kann. Der kürzere Darm ermöglicht es dem Hund, auch rohes Fleisch ohne Gefahr für seine Gesundheit verdauen zu können. Infektionen etwa sind nicht zu befürchten, weil die Verweildauer des Darminhaltes sehr kurz bleibt und die Magensäure ihren Anteil bereits geleistet hat, wenn das Futter den Darm erreicht.

Problematisch ist Getreide für den Hundedarm wegen der vergleichsweise größeren Füllmenge. Betrachtet man eine Ration Hundefutter auf Getreidebasis und getreidefreies Hundefutter desselben Brennwerts, zeigt sich ein erheblicher Unterschied im Volumen. Dasselbe gilt für das Endergebnis der Verdauung: Die Kotmenge der Getreidefütterung ist deutlich größer. Kleinere Kotmengen entlasten nicht nur den Darm des Hundes, sondern auch die Umwelt.

Aber der Hund ist doch ein Allesfresser – wieso dann getreidefreies Hundefutter?

Sowohl Wolf als auch Hund sind Allesfresser. Denn sie benötigen tatsächlich Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, die Fleisch nicht liefern kann. Getreide kommt in der natürlichen Ernährung aber nur in einer Form vor: vorverdaut im Magen von Beutetieren. Ein Wolf in freier Wildbahn mag durchaus ein paar Kräuter und Wurzeln aus der Erde oder Beeren von Sträuchern zupfen. Auch Fallobst von Bäumen kann auf seinem Speiseplan stehen, aber er knabbert kein Getreide. Er frisst vielmehr eine Maus oder ein anderes Beutetier, das sich von Getreide ernährt und dessen Magen deswegen eine geringe Getreidemenge enthält. Das macht ihn zum Alles- aber nicht zum Getreidefresser.

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