Nichts gegen Weihnachten, aber ich bin froh, dass wir es für dieses Jahr hinter uns haben. Unser Tannenbaum sieht ja ganz nett aus, das Essen war wunderbar, jeder hat bekommen, was er sich sehnlichst gewünscht hat und durch den Einzug von fünf Wachteln namens Carla, Elisha, Foirenza, Josefine und Waldemar Leopold – von dem noch keiner weiß, ob er tatsächlich ein Hahn ist – kommt endlich etwas Abwechslung in unser ach so beschauliches Familienleben. Sogar die Weihnachtsgeschichte konnte ich ohne Unterbrüche im Sinne von „Mach mal vorwärts, ich will endlich Geschenke auspacken!“ aus. Ein durchaus gelungenes Fest also.
Zu dumm nur, dass viel kochen, viel essen und viel auspacken auch viel Arbeit mit sich bringen. Nach jedem Gang sieht die Küche wieder aus, als hätte sie seit drei Wochen keinen Lappen mehr gesehen. Mit jedem Geschenk, das ausgepackt wird, steigt die Gefahr eines Zimmerbrandes, weshalb entweder „Meiner“ oder ich die Müllabfuhr übernehmen müssen, währenddem sich die Kinder ins Spiel vertiefen. Und weil Playmobil-Kran, Mikroskop und Siegelwachs noch nicht ganz ohne elterliche Hilfe bedient werden können, bräuchte man mindestens zehn Arme, um überall auf der Stelle helfen zu können. Und auf dem Herd kocht schon das Wasser für den nächsten Gang über…
Ja, Weihnachten war schön und doch bin ich froh, dass es vorbei ist. Denn wenn die Familie Weihnachten feiert, gibt es nur zwei Rollen zu besetzen: Verzauberte, auf Wolke sieben schwebende kleine Menschen und überarbeitete, sich nach mehr Besinnlichkeit sehnende grosse Menschen.