Gemeinsam für die Menschen im Iran

Gemeinsam für die Menschen im Iran

27.03.2010Konferenzen Politik & Gesellschaft erstellt von Helmut N. Gabel

Schon bei der IGFM- Pressekonferenz am Freitag, dem 26. März 2010, im Gustav-Stresemann-Institut machten Mina Ahadi, Mahin Moussapour, Dr. Mostafa Azmayesh, Ali Babaei und Prinz Reza Pahlevi vor Vertretern der internationalen Presse deutlich, dass die politischen Verhältnisse im Iran alles andere als einfach sind.

Gemeinsam für die Menschen im Iran

Im Iran herrschen komplizierte Verhältnisse

Der gemeinsame Schluss war jedoch einfach herauszuhören: im Iran herrscht ein Regime, das die Menschenrechte ignoriert und konträre politische Meinungen, alternative Interpretationen von Religion, insbesondere des Islams, oder eine freiheitliche Gesinnung mit unsäglicher Brutalität beantwortet. Am Ende waren sich die Referenten einig darin, dass das Regime mit aller Gewalt versucht das Land unter ein System des Glaubens an den Obersten Führer zu zwingen, deshalb auch religiöse Minderheiten wie die Sunniten, die Baha'i, die Sufi Derwische und die konvertierten Christen innerhalb Irans auszulöschen, weil Sie als Feinde der Einheit der Islamischen Republik bezeichnet werden.

Jeder erzählt sein eigenes Leid und möchte gehört werden


In dem Forum für Menschenrechte im Iran im Rahmen der 38. Jahreshauptversammlung der IGFM am selben Tag, wurde nach den Berichten von Mina Ahadi, Dr. Petra Upphoff, Dr. Sascha Dehghani, Ali Babaei und Dr. Mostafa Azmayesh klar, wie viele betroffene Gruppen es im Iran gibt, die Verfolgungen ausgesetzt sind. Dr. Upphoff deutete die vielen verschiedenen ethnischen Minderheiten im Iran an und lenkte auf die einseitige Interpretation des Islam seitens der herrschenden Geistlichkeit. Dr. Dehghani vertrat die weltweit bekannte Situation der Baha'i und wies auf das aktuelle Gerichtsverfahren gegen sieben führende Baha'i hin. Mina Ahadi gab zu bedenken, dass es im Iran eine vier Klassen Gesellschaft gibt: die muslimischen Männer mit vollen Rechten, die muslimischen Frauen mit halben Rechten, die geduldeten religiösen Minderheiten der monotheistischen Religionen und schließlich alle anderen Weltanschauungen, wie z.B. die Baha'i, die keine Rechte haben. Dr. Azmayesh erntete Beifall als er meinte, es gäbe im Iran nur Minderheiten und eigentlich keine Mehrheit. Seine aus dem persischen übertragenen Anmerkungen bezogen sich größtenteils auf das Wesen herrschender Kleriker, die den Islam zur Sicherung ihrer weltlichen Macht missbrauchen.

Die Rolle des Islams im Iran wird unterschiedlich bewertet 

Während Mina Ahadi den Islam in die Rolle des Schuldigen drängte und schilderte, wie sie dafür auch mit dem Tode bedroht wird und mit Leibwächtern reist, bestand Ali Babaei von United4Iran darauf, dass man in kleinen Schritten vorgehen müsse, um im Iran einen Wechsel herbeizuführen und dazu bräuchte man eben auch alte Mitglieder des Systems wie Moussavi und Karoubi.

Alle waren sich jedoch einig, dass die Menschen im Iran Unterstützung aus dem Westen brauchen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, um letztlich die Belange ihres Landes in einem selbst gewählten System zu regeln.
Bilder von der Jahreshauptversammlung, der Pressekonferenz und der Iran Arbeitsgruppe. Weitere Bilder auf gooya news.

 

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