Gemeinsam für die Rechte der Menschen im Iran

Gemeinsam für die Rechte der Menschen im Iran

26.03.2010Konferenzen Politik & Gesellschaft erstellt von Helmut N. Gabel

In der Summe lauteten die Plädoyers aller Sprecher in der Pressekonferenz, dass die Einforderung der Menschenrechte vom Regime im Iran der richtige Weg sei, um die Bevölkerung zu unterstützen.

Gemeinsam für die Rechte der Menschen im Iran

Azmayesh, Babaei, Zahedi, Reza Pahlevi, Lessenthin, Ahadi, Moussapour

Zu der Pressekonferenz im Gustav-Stresemann-Institut in Bonn hatte die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte anlässlich Ihrer 38. Jahreshauptversammlung aufgerufen. Magnet für die Presse war der Sohn des Schah, Prinz Reza Pahlevi, der aus seinem amerikanischen Exil nach Bonn gekommen war. Die allermeisten Kameras und Fotoapparate waren damit beschäftigt sein Konterfei einzufangen, fast schienen die Menschenrechte im Iran vergessen. Sehr elegant versuchte Reza Pahlevi dann doch die Aufmerksamkeit der Pressevertreter auf die Menschen im Iran zu lenken. Zu Beginn seiner Statements übersetzte er einen Brief aus dem Iran, der die Presse im Westen an die Unbekannten im Iran erinnern sollte, die von dem sie beherrschenden System unterdrückt und drangsaliert werden. 
Mahin Moussapour, Pfarrerin in Deutschland und vom Islam zum Christentum konvertiert ist, schilderte die Angriffe der Behörden im Iran auf Konvertiten. Mehrere Pfarrer sind verschwunden oder getötet worden, Hauskirchen wurden geschlossen. Mina Ahadi vom Komitee gegen Steinigungen betonte ihren jahrzehntelangen Einsatz für Menschen im Iran, die von der Todesstrafe bedroht waren und betonte, dass viele Frauen im Iran für gleiche Rechte wie Männer kämpfen und auch innerhalb der Unruhen gegen das Regime eine entscheidende Rolle spielen. Ali Babaei warb für die grüne Revolution im Iran und einen schrittweisen Übergang zu Reformen mit Hilfe von Mirhosein Mousavi und Mehdi Karoubi. Er sprach für United4Iran, einem weltweiten Netzwerk von Exiliranern, die die grüne Bewegung im Iran unterstützen. Zuletzt betonte Dr. Seyed Mostafa Azmayesh, Mitglied des Internationalen Komitees für die Rechte von Studenten und Derwischen im Iran, dass im Iran kein islamisches Regime an der Macht sei, sondern eine Sekte von Messianikern  (alternative Bezeichnung: Armaggedonisten), die sich die Weltrevolution auf die Fahnen geschrieben haben und ihr wahres Gesicht in dem brutalen Vorgehen gegen die Proteste nach den vermutlich gefälschten Wahlen letztes Jahr gezeigt haben. Er wies auf neuere Aufrufe von Ayatollah Wahied Khorasani und Ayatollah Nuri Hammedani hin. Khorasani forderte die Führer von Armee, Pasdaran und Polizei auf die staatliche Ideologie des Islams entschiedener gegen religiöse Minderheiten zu verteidigen. Insbesondere verlangte er mit den Sunniten, den Bahai, den Christen und den Sufis aufzuräumen, da sie die Einheit des Staates gefährden würden. Hammedani hingegen brachte den Generalstaatsanwalt Abbas Jafar Dolatabadi in einem Gespräch in Qom auf Linie. Er meinte Wirtschaftskorruption sei sehr schlecht, aber ideologische Korruption sei noch viel schädlicher. Azmayesh hält diese Äußerungen für ein Abbild für die Intensivierung der Bemühungen das System des Velayat-e-faghi auf kosten vor allem von toleranten und friedlichen Menschen wie den Christen, den Bahai und den Sufis zu retten. 
Am Schluss der Pressekonferenz konnte man sich nicht des Eindrucks erwehren, dass die Menschenrechte im Iran zu wenig Stoff für eine Berichterstattung hergeben, die Fragen der Journalisten zu der Menschenrechtssituation hielten sich in Grenzen. Wieder ging der Fokus auf den Sohn des Schahs. Einige  Anhänger des Prinzen nutzten die Pressekonferenz, um das Ende des Regimes einzufordern und ihn hochleben zu lassen. Es war ihm sichtlich peinlich, da er vorher betont hatte nicht als Machtprätendent aufzutreten, sondern als Anwalt des iranischen Volkes auf die Verzweiflung und das Leid aufmerksam machen zu wollen. Wer will es hören?

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