Gelesen: Beutegier und Beuterausch von Jack Ketchum

Zum zweiten und dritten Teil der "Beute"-Reihe von Jack Ketchum werde ich mal wieder einen gemeinsamen Post verfassen.
Die Trilogie baut aufeinander auf, d.h. es ist empfehlenswert, den ersten Band der Reihe (Rezi findet ihr *hier*) gelesen zu haben, sodass man weiß, um was es überhaupt geht. Man könnte die Bücher auch durchaus einzeln lesen, aber es kommen recht häufig Bezüge auf den Vorgänger vor und dafür ist Insiderwissen von Vorteil ;o)
Achtung bitte: diese Bücher sind nichts für schwache Nerven und extrem brutal!
Gelesen: Beutegier und Beuterausch von Jack KetchumEckdaten - Beutegier
eBook, ca. 286 gedruckte Seiten
Heyne Hardcore; e-Ausgabe vom Mai 2009
ISBN: 978-3453675629
Euro (D): 7.99
bei Amazon
Inhalt
Vor elf Jahren wurde Sheriff George Peters Zeuge, wie eine Gruppe verwilderter Kannibalen über Touristen herfiel. Inzwischen ist Peters im Ruhestand, doch als an der Küste von Maine erneut Leichen von Urlaubern entdeckt werden, wird er zu den Ermittlungen hinzugezogen. Die Wilden sind zurück – die Jagd beginnt von Neuem. (amazon.de)
Gelesen: Beutegier und Beuterausch von Jack KetchumEckdaten - Beuterausch
eBook, ca. 288 gedruckte Seiten
Heyne Hardcore; e-Ausgabe vom Dezember 2011
ISBN: 978-3453676152
Euro (D): 7.99
bei Amazon
Inhalt
Sie ist die letzte Überlebende eines Kannibalenstamms, der jahrzehntelang die Ostküste der USA in Angst und Schrecken versetzte. Geschwächt und verwundet gerät sie in die Gewalt des tyrannischen Familienvaters Cleek. Der Sadist Cleek versucht, die wilde Frau zu »zähmen«, wobei er seine Familie als Komplizen missbraucht. Doch er hat den Überlebenswillen seiner Gefangenen unterschätzt. Bevor sein Experiment zu Ende ist, werden alle Unaussprechliches durchleiden müssen.  (amazon.de)
Meine Meinung 
Wer Jack Ketchum kennt, der weiß, dass er uns schonungslos die tiefsten und brutalsten Abgründe der Menschen eröffnet und uns Einblicke ermöglicht, die wir vielleicht doch lieber gar nicht gehabt hätten. Die "Beute"-Reihe ist ein ganz besonderes Beispiel dafür, wie grausam und abstossend manch einer auf dieser Welt sein kann und damit meine ich nicht ausschließlich die Kannibalen, um die es hier hauptsächlich geht!
Im zweiten Teil der Reihe "Beutegier", kehren die Kannibalen nach einer scheinbaren "Pause" wieder auf den Bildschirm der verschlafenen Kleinstadt Dead River zurück und Sheriff Peters sieht sich gezwungen, nocheinmal gegen die mordende Meute anzutreten. Wie gewohnt erwartet uns ein abartiges Schaupsiel der Kannibalen und Ketchum spart nicht mit Einzelheiten - das ist nichts für schwache Mägen! Allerdings hat man nach der Lektüre den bitteren Beigeschmack, dass man das alles schonmal gelesen hat. "Beutegier" ist nämlich fast identisch im Aufbau und im Plot wie sein Vorgänger. Natürlich bleiben der Grusel und der Ekel nicht fern, aber ganz so mitreißend wie Band 1 ist es leider nicht.
Im dritten Teil hingegen blicken wir auf eine ganz andere Handlung. Der etwas zwielichtige Familienvater Chris Cleek findet die letzte Überlebende des Kannibalenstammes und sperrt sie bei sich zuhause in den Keller um sie zu "zivilisieren", das das natürlich nicht unblutig bleibt, ist klar, allerdings ist das Grauenhafte an diesem Buch nicht die Kannibalin, sondern Cleek. Die Familie hütet ein paar dunkle Geheimnisse und die sind richtig, richtig hart - dagegen ist so ein "harmloses" Kannibalenbuch nichts, denn diese Geheimnisse haben fast alle mit Gewalt in der Familie zu tun. Richtig krass wird es dann erst am Ende, zumindest was das Blutige angeht, ekeln und Kopfschütteln begleiten einen aber das ganze Buch über schon, weil man für einen Bastard wie Chris Cleek einfach nichts anderes empfinden kann. Die Kannibalenfrau bleibt im dritten Teil eher Mittel zum Zweck, um schonungslose Einblicke in das ach so heile Familienleben der Cleeks zu bringen. Ketchum zeigt uns mal wieder die Abgründe der menschlichen Seele, das ist eine Kunst, die er perfekt beherrscht!
Nachdem Teil zwei leider nicht viel Neues geboten hat, bringt einen Teil drei fast an die Grenzen des Ertragbaren, was aber nicht zwingend am Grad der Gewalt, sondern am Entsetzen über das liegt, wozu scheinbar "normale" Menschen fähig sind.
Bewertung
Wie immer liefert Jack Ketchum solide und blutige Horrorliteratur mit schonungslosen Einblicken in die Abgründe der menschlichen Seele und der Gesellschaft. 
Für Beutegier gebe ich wegen der leider etwas fehlenden Innovation  
3,5 von 5 Sternen ***²
Für Beuterausch gebe ich wegen dem sehr klein geratenen Umfang  
4 von 5 Sternen ****

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