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Brilliant Moon: Glimpses of Dilgo Khyentse Rinpoche. Part 2 from Alexander Mescheryakov on Vimeo.
Gibt es eigentlich ausserhalb der Zentradition buddhistische Moenche, die mich beeindruckten? Ja, da ist zum einen Buddhadasa Bhikkhu, dessen Portraet ueber meinem Spiegel im Hotelzimmer steht und hinter dem sich wochenlang meine kleine Zimmerechse versteckt hat, in der Hoffnung auf Mueckenfutter (ich hab ihr schliesslich ein Stueck Mango an die Wand geklebt, an dem sie zehn Minuten leckte). Es ist noch nicht lange her, da gab es hier ein TV-Special mit dem Thema ZEN, und ein betraechtlicher Teil war dem Buddhadasa Bhikkhu gewidmet, was erklaert, dass nicht nur ich seinen Lehren und seinem Leben eine Affinitaet zur Zentradition nachsage. Von den Tibetern haette dies am ehesten fuer Dilgo Khyentse Rinpoche gelten koennen. Ich will damit nicht sagen, dass ich ausserhalb des Zen etwas wesentlich Buddhistisches suchen wuerde, dies war nie der Fall. Ich las ein Buch von ihm und fand seine Biografie erstaunlich. Meines Erachtens ist das Hauptproblem der Zenlehrer in Deutschland jedoch, dass viele von ihnen von verschiedenen buddhistischen Traditionen geleckt haben, so wie meine Echse die Mango kostete. Im Laufe der Zeit haben sie vergessen - zumal nicht wenigen von ihnen ein akademischer Hintergrund fehlt - das fuer sich auseinanderzuklabuestern. Die Mango kann mal ganz lecker sein, wenn die Echse nicht vergisst, dass sie fuer den Muecken- und Ameisenfrass gemacht ist (und eigentlich wollte ich diese mit der Mango nur anlocken). Die Tatsache, dass viele Zenlehrer nicht vom Zen selbst gesaettigt wurden, mag auch darauf hindeuten, dass sie kein authentisches Zen kennen. Waere dies der Fall, zeigten sich auch schnell die Grenzen tibetischer Lehrer auf. Es waere bei aller zugrundeliegender Biografie voellig vermessen, wenn ich mich in den Dunstkreis eines solchen Rinpoche erheben wuerde. Und doch habe ich keinen Zweifel, dass er in diesem Film selbst beweist, wie der tibetische Buddhismus nicht an die Tiefe des Zen heranreicht. Darum ist es vollkommen sinnlos, wenn man authentisches Zen gekostet hat, sich von der tibetischen Schule etwas Wesentliches zu erhoffen.
Irgendwann im Verlauf dieses Videos wird Dilgo gefragt, was der Unterschied zwischen Geld und Erleuchtung sei. Die bloede Frage eines Westlers, koennte man einwerfen. Waehrend dem Dilgo die Frage uebersetzt wird, habe ich sie so beantwortet: Erleuchtung macht frei, Geld nicht. Damit will ich nicht kleinreden, dass Reichtum selbst allerhand Freiheiten erzeugen kann, aber die spirituelle eben nicht. In aller Regel fuehrt Geld nur dann zu einer Handlungsfreiheit, wenn man es loslaesst, ansonsten verursacht es immer wieder besorgtes Gruebeln. Dilgos Antwort lautete: Geld hat ein Ende, die Erleuchtung nicht. Und hier zeigt sich, wie sehr die Tibeter Gefangene ihres Reinkarnationsglaubens sind und wie stark dieser ans Personale gebunden ist. Denn das, was kein Ende hat, ist nicht die Erleuchtung, sondern die Buddhanatur. Die Erleuchtung selbst ist ein Zustand, der an den Geist gebunden ist, dessen Funktionsfaehigkeit, wie wir wissen, endlich ist. Ich hoere die westlichen Anhaenger des tibetischen Buddhismus entgegnen, mit Erleuchtung sei ja gerade das gemeint, was nicht-personal und eigentlich gar nicht als solches sei (weil es den Urzustand darstelle). Doch diese Auffassung laesst sich logischerweise auch auf das ausdehnen, was Geld genannt wird. Nur dann ist die buddhistische Sichtweise auch nicht mehr dualistisch. Es ist darum kein Wunder, dass der Hauptlehrer des Dalai Lama so spricht, schon dessen Ziehsohn aber mit einen Haufen Geld angetroffen wurde. Man kann also tatsaechlich in allen moeglichen Traditionen bewandert sein und alle moeglichen Texte gelesen sowie den kompletten Kanon rezitiert haben, ohne eine angemessene Antwort auf eine einfache Frage zu finden. Es geht hier darum, dass nur auf der materiellen Ebene Geld und Erleuchtung zu unterscheiden sind, der Dilgo das jedoch auf einer spirituellen (dem Ewigkeitscharakter) versuchte. Dies ist nicht richtig. Im Zen haette er weiter an diesem Koan knabbern duerfen.
Brilliant Moon: Glimpses of Dilgo Khyentse Rinpoche. Part 2 from Alexander Mescheryakov on Vimeo.
Gibt es eigentlich ausserhalb der Zentradition buddhistische Moenche, die mich beeindruckten? Ja, da ist zum einen Buddhadasa Bhikkhu, dessen Portraet ueber meinem Spiegel im Hotelzimmer steht und hinter dem sich wochenlang meine kleine Zimmerechse versteckt hat, in der Hoffnung auf Mueckenfutter (ich hab ihr schliesslich ein Stueck Mango an die Wand geklebt, an dem sie zehn Minuten leckte). Es ist noch nicht lange her, da gab es hier ein TV-Special mit dem Thema ZEN, und ein betraechtlicher Teil war dem Buddhadasa Bhikkhu gewidmet, was erklaert, dass nicht nur ich seinen Lehren und seinem Leben eine Affinitaet zur Zentradition nachsage. Von den Tibetern haette dies am ehesten fuer Dilgo Khyentse Rinpoche gelten koennen. Ich will damit nicht sagen, dass ich ausserhalb des Zen etwas wesentlich Buddhistisches suchen wuerde, dies war nie der Fall. Ich las ein Buch von ihm und fand seine Biografie erstaunlich. Meines Erachtens ist das Hauptproblem der Zenlehrer in Deutschland jedoch, dass viele von ihnen von verschiedenen buddhistischen Traditionen geleckt haben, so wie meine Echse die Mango kostete. Im Laufe der Zeit haben sie vergessen - zumal nicht wenigen von ihnen ein akademischer Hintergrund fehlt - das fuer sich auseinanderzuklabuestern. Die Mango kann mal ganz lecker sein, wenn die Echse nicht vergisst, dass sie fuer den Muecken- und Ameisenfrass gemacht ist (und eigentlich wollte ich diese mit der Mango nur anlocken). Die Tatsache, dass viele Zenlehrer nicht vom Zen selbst gesaettigt wurden, mag auch darauf hindeuten, dass sie kein authentisches Zen kennen. Waere dies der Fall, zeigten sich auch schnell die Grenzen tibetischer Lehrer auf. Es waere bei aller zugrundeliegender Biografie voellig vermessen, wenn ich mich in den Dunstkreis eines solchen Rinpoche erheben wuerde. Und doch habe ich keinen Zweifel, dass er in diesem Film selbst beweist, wie der tibetische Buddhismus nicht an die Tiefe des Zen heranreicht. Darum ist es vollkommen sinnlos, wenn man authentisches Zen gekostet hat, sich von der tibetischen Schule etwas Wesentliches zu erhoffen.
Irgendwann im Verlauf dieses Videos wird Dilgo gefragt, was der Unterschied zwischen Geld und Erleuchtung sei. Die bloede Frage eines Westlers, koennte man einwerfen. Waehrend dem Dilgo die Frage uebersetzt wird, habe ich sie so beantwortet: Erleuchtung macht frei, Geld nicht. Damit will ich nicht kleinreden, dass Reichtum selbst allerhand Freiheiten erzeugen kann, aber die spirituelle eben nicht. In aller Regel fuehrt Geld nur dann zu einer Handlungsfreiheit, wenn man es loslaesst, ansonsten verursacht es immer wieder besorgtes Gruebeln. Dilgos Antwort lautete: Geld hat ein Ende, die Erleuchtung nicht. Und hier zeigt sich, wie sehr die Tibeter Gefangene ihres Reinkarnationsglaubens sind und wie stark dieser ans Personale gebunden ist. Denn das, was kein Ende hat, ist nicht die Erleuchtung, sondern die Buddhanatur. Die Erleuchtung selbst ist ein Zustand, der an den Geist gebunden ist, dessen Funktionsfaehigkeit, wie wir wissen, endlich ist. Ich hoere die westlichen Anhaenger des tibetischen Buddhismus entgegnen, mit Erleuchtung sei ja gerade das gemeint, was nicht-personal und eigentlich gar nicht als solches sei (weil es den Urzustand darstelle). Doch diese Auffassung laesst sich logischerweise auch auf das ausdehnen, was Geld genannt wird. Nur dann ist die buddhistische Sichtweise auch nicht mehr dualistisch. Es ist darum kein Wunder, dass der Hauptlehrer des Dalai Lama so spricht, schon dessen Ziehsohn aber mit einen Haufen Geld angetroffen wurde. Man kann also tatsaechlich in allen moeglichen Traditionen bewandert sein und alle moeglichen Texte gelesen sowie den kompletten Kanon rezitiert haben, ohne eine angemessene Antwort auf eine einfache Frage zu finden. Es geht hier darum, dass nur auf der materiellen Ebene Geld und Erleuchtung zu unterscheiden sind, der Dilgo das jedoch auf einer spirituellen (dem Ewigkeitscharakter) versuchte. Dies ist nicht richtig. Im Zen haette er weiter an diesem Koan knabbern duerfen.