Gekündigt

740661_web_r_k_by_stefan-bayer_pixelio-deDas mit den Kündigungen ist schon eine seltsame Sache. Ich kenne das ja aus beiden Perspektiven. Man hat ja immer Angst gekündigt zu werden und somit in die Perspektivlosigkeit abzurutschen. Huh, mal wieder ein Wortspiel. Ich habe mal in einem Buch über Management gelesen, dass man sich zumindest als Arbeitgeber, an Kündigungen gewöhnen muss. Ich weiß nicht mehr genau wie das Kapitel hieß. Im Nachhinein betrachtet müsste das meiner Meinung nach geheißen haben „Leichter gesagt als getan“, denn wie soll man sich daran gewöhnen? Wenn man vielleicht eine Position hätte, wo man Menschen wie am Fließband kündigt ohne jemals mit ihnen ein Wort gewechselt zu haben, kann ich mir das irgendwie noch vorstellen, aber unter anderen Umständen ist es doch recht schwierig. Jetzt liegt es noch zusätzlich in der Natur des Menschen, meistens jedenfalls, dass er von sich und seinem Handeln vollends überzeugt ist. So sehr, dass es da nicht so viel Platz für Kritik gibt.

Man muss abwägen und vielleicht auch gesunden Egoismus entwickeln. Aber Egoismus beinhaltet auch, dass man davon ausgehen muss, dass es nicht unbedingt alle Außenstehenden nachvollziehen können. Pro und Contra erwägen, wenn es einfach nicht funktioniert aus welchen Gründen auch immer, ist der Sturz ins Ungewisse wirklich so viel schlimmer als eine quälende Gewissheit? Und ich kann aus eigener Erfahrung sagen: es gibt nichts Schlimmeres als die Kombination aus beidem- aus der quälenden Ungewissheit. Man quält sich mit dem Alltag der Arbeit, mit der penetranten Zurechtweisung, mit dem niemals zu erreichendem Maßstab und dann weiß man immer währenddessen nicht, ob das nicht doch gleich im nächsten Moment alles vorbei ist und man hat dann nichts mehr. Und dadurch quält man sich umso mehr, um diesen Moment nicht tatsächlich eintreten zu lassen. Und jeder von uns hatte schon mal solche Phasen, wo einfach gar nichts funktioniert hat oder Tage an denen alles über uns zusammenzufallen drohte.

Seinen Chef dafür zu verachten, beziehungsweise die Schuld an allem bei ihm zu sehen, das ist einfach. Wie gesagt: ein angeborener Instinkt sozusagen. Aber wie geht man damit um, wenn man sich einbildet, diese Urangst in seinem Gegenüber zu sehen. Auf der anderen Seite macht er einen wahnsinnig, macht Fehler, die man nicht nur nicht nachvollziehen kann sondern auf die man gar nicht erst gekommen wäre. Was soll man machen? Man möchte doch schließlich nett sein. Man kennt doch die Situation in der sich Derjenige befindet und man sollte es besser wissen, weil wie ich in meinem Fall einen Blick in beide Gefühlswelten habe.

Und jetzt, eine Pro und Contra Liste würde nicht helfen. Wenn man schon den Ausdruck verwenden muss, dass jemand einen wahnsinnig macht, überwiegt eine Seite. Dann sollte man, vielleicht schon vorher im Idealfall, Sachen ansprechen. Das Problem hierbei ist, wie mir immer wieder auffällt, bevor der Ausdruck „wahnsinnig machen“ von mir verwendet wird, kommt die Phase in der ich das Gefühl habe, dass mein Gegenüber beratungsresistent ist oder, auch nicht zu verachten, die Reaktion auf schon nur angedeutete Kritik füllt die Contraseite. Das führt mich persönlich dann zu einer anderen Problematik, für die es hier vielleicht nicht genug Platz gibt: ob denn mein Gegenüber in mir jemanden sieht, von dem man sich was sagen lassen muss.

Auf der anderen Seite, wie findet man die Balance zwischen Engagement und gesunder Unterwürfigkeit zur Zufriedenheit des Chefs. Fehler passieren. Wie geht man damit um, wenn man vorgeworfen bekommt, dass man Fehler begeht aus Desinteresse. Es kann ja nicht immer alles perfekt sein, das hat die Sache nun mal so an sich. Wo gehobelt wird, fallen nun mal Späne. Inwieweit das aber rechtfertigt, dass man Wasser mit dem man gerade die Wohnung gewischt hat in die Spüle kippt anstatt in die Toilette, das erschließt sich weder der einen noch der anderen meiner Gefühlswelten. Und mit diesem Gefühl versuche ich auch mit meinem Chef mitzufühlen, bis er, wie ich finde, wieder übertreibt und völlig an den Haaren herbeigezogene Forderungen an mich stellt und ich mich mal wieder völlig ungerecht behandelt fühle.

(Foto: Stefan Bayer  / pixelio.de)


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