Gate, Gate, Gate… Ein kleines Lexikon der Trump-Skandale

Gate-Fieber in Washington D.C.

Die Skandale rund um US-Präsidenten Donald Trump brechen mit derart atemberaubenden Tempo aus, dass sie Schwindelgefühle auslösen und viele längst den Überblick verloren haben bei der ständigen “Breaking News”-Orgie auf CNN und MSNBC.

Hier ein kleiner Überblick über die wichtigsten Skandale, die wie eine schwarze Wolke über einem belagerten Weißen Haus hängen (der exzessive Gebrauch von “Gate” ist natürlich satirisch gemeint):

Kremlgate: Der für Trump explosivste Skandal: Das FBI sowie die zwei Geheimdienstausschüsse im “House” und Senat untersuchen die Verbindungen zwischen Trumps ehemaligem Wahlkampfteam mit Russland. Vor allem: Gab es Absprachen zwischen Team Trump und russischen Operateuren, die im Auftrag des Kremls einen Cyber- und Propaganda-Krieg gegen Trumps Wahlkampfgegnerin Hillary Clinton führten. Sollten sich Beweise finden lassen, dass Trump mit Erzfeind Russland in der Schlacht gegen Hillary kooperierte, wäre er sein Amt wohl los: Einen derart krassen Hochverrat hätte es in der 240-Jährigen US-Geschichte noch nicht gegeben. Im Visier der Ermittler sind vor allem vier Schlüsselfiguren: Roger Stone, Carter Page, Paul Manafort und Michael Flynn – alle frühere Wahlkampfhelfer.

Hacker-Gate: Alle US-Geheimdienste halten für erwiesen, dass russische Geheimdienste im Auftrag von Kreml-Chef Wladimir Putin die E-Mails der Demokraten-Partei stahlen und durch “Leaks” im Wahlkampffinale als Waffe gegen Clinton einsetzten. Die Cyberattacke war begleitet von einem bisher einzigartigen Propaganda-Feldzug im Internet: Laut dem “Senate Intelligence Committee” hatten 1000 russische Trolle im Auftrag des Kremls auf Social Media “Fake News” und Lügen über Hillary Clinton verbreitet, um Trump zu helfen. Laut der Website “Buzzfeed” belegten in den letzten Wahlkampfwochen ausschließlich Lügengeschichten die Spitzenplätze bei den Top-Trends.

“Obama hat mich abgehört”-Gate: Anfang März behauptet Trump auf Twitter, Vorgänger Barack Obama habe das Abhören des Trump-Towers befohlen. Weder das FBI, noch das Justizministerium oder Kongress-Ermittler konnten jedoch irgendwelche Beweise dafür finden. Trump aber beharrt weiterhin auf seinen falschen Behauptungen und weigert sich, sich bei Obama, den er als “kranken Typen” beschimpfte, zu entschuldigen. Stattdessen änderte er die Story: Trump habe das indirekte Abhören seines Teams durch Geheimdienste gemeint, so sein Team, als die von Geheimdiensten observierten Ausländern kommunizierten, darunter russische Offizielle.

Nunes-Gate: Der Vorsitzende des “House Intelligence Committee”, Devin Nunes, wurde wegen seiner verzweifelten Versuche, Trump aus der Patsche zu helfen, zum Buhmann in Washington: Eigentlich sollte Nunes in seinem Ausschuss “Kremlgate” untersuchen. Stattdessen ließ er sich von “Informanten” angeblich brisante Infos zustecken, wonach Team-Trump in der Transition-Phase indirekt abgehört worden war – eine übliche und völlig legale Vorgangsweise (siehe auch “Obama hat mich abgehört”-Gate). Später flog auf, dass die Informanten im Weißen Haus hocken.  Nunes enthüllte seine “neuen Erkenntnisse” dann vor der Presse, briefte danach öffentlichkeitswirksam Trump über die “brisanten Akten“, die ihm das Weiße Haus selbst zugesteckt hatte. Trump tönte dann gleich: Wegen der Enthüllungen sei er in Sachen Obama-Beschuldigungen nun “rehabilitiert”. Wie offensichtlich das abgekartete Spiel war, ging aus Kommentaren von Trump & Co hervor: Vor dem Nunes-Stunt hatte Trump angekündigt, es werde bald “neue Infos” geben. Sprecher Sean Spicer sagte dann schelmisch lächelnd: “Schauen wir mal, was die Woche bringt…” Stunden später stand Nunes vor den Kameras…

Flynn-Gate: Der Ex-Sicherheitsberater könnte Trump am gefährlichsten werden: Ex-General Michael Flynn war während des Wahlkampfes, der Übergangsphase und den ersten Wochen im West Wing an Trumps Seite. Sein Anwalt Robert Kelner verhandelt gerade über einen Deal, bei dem Flynn für sein Auspacken Immunität vor jeglicher Strafverfolgung erhalten könnte. “General Flynn hat eine Geschichte zu erzählen”, heizte Kelner das Skandalfieber an in Washington an. Die zentrale Frage: Packt er in Sachen Kremlgate gegen Trump aus? “Flynn weiß, wo die Leichen begraben sind”, so ein Kommentator auf CNN.

Eine imposante Skandalliste für jemanden, das das Trockenlegen der Sümpfe in Washington versprach.


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