Fussballabend: Vor dem Spiel

Ach Deutschland. Die Fussballversager hatten mich in ein Dilemma gebracht. Hätten sie brav bis Finale ausgehalten, so wusste man, für wen man die Partei ergreift, natürlich für Deutschland.

Nun aber, wo die Jungs sozusagen weg vom Fenster sind, ist es schwer, sich zu entscheiden. Die beiden Finalisten sind überaus sympathisch. Zu einem ein Urlaubsland, warm und warmherzig, zu anderem ein liberales Land, wie man es sich auf diesem möchtegerne liberalen Kontinent nur zuhauf wünscht. So schwanke ich zwischen Süden und Norden. Denke ich an die fetten Joints, die ich in Blue Bird und Rusland und sonstigen Kenner-Coffeeshops durchgezogen hatte, dann kann ich mir nur die Orangenen als Weltmeister vorstellen. Dann fallen mir aber Monate und Jahre in der milden Hitze der Kanaren ein, all die guten Gedanken, die mir da durch die phantastische Landschaft gegeben wurden, dann erscheint mir nur Spanien als das einzige Land, das der Weltmeisterschaft würdig ist.

Nein, man weiss echt nicht, welchem Land man das Herz schenken soll. Eviva Espaňa, oder die Tulpen aus Amsterdam? das ist hier die schwierige Frage. Dabei wäre alles so überaus einfach, hätten die deutschen Jungs das grosse Finale erreicht.

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