Die Schiffbausimulation Full Steam Ahead habe ich mir vor rund drei Wochen auf mein Tablet LG G Pad 8.3 heruntergeladen und habe das Spiel in diese Zeit ausführlich getestet. Als Spieler übernehme ich in der Simulation die Rolle eines Schiffbau-Konstrukteurs, der acht Herausforderungen im Schiffbau meistern muss und dabei von dem legendären Isambard Kingdom Brunel unterstützt wird. Brunel zählte zu seinen Lebzeiten im frühen 19. Jahrhundert zu den Pionieren der industriellen Revolution, baute Dampschiffe, Brücken und Eisenbahnlinien. Die Great Western war sein Meisterwerk und gewann als größtes Dampfschiff der Welt im Jahr 1838 das Blaue Band fürdie schnellste Atlantikfahrt von Europa nach New York.
Der Passagier-Raddampfer lief am 8. April 1838 im englischen Bristol zu seiner Jungfernfahrt mit 24 Passagieren an Bord nach New York aus und erreichte die US-Metropole in einer Rekordzeit von 15 Knoten mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 8,66 Knoten. Auf ihrer ersten Reise gewann sie das Blaue Band und wurde bis 1846 als Transatlanik-Dampfer eingesetzt. Ich als Spieler erfahre in Full Steam Ahead wissenswertes über den Schiffbau und die Geschichte der Dampfschiffe, wenn so will Spielen und Geschichte in einem wie beim PC-Kultspiel „1869 – Hart am Wind“ aus dem Jahr 1994, nur eben auf den Schiffbau statt Handel ausgerichtet.
Benutzeroberfläche und Bedienung
Die Benutzeroberfläche zeigt sich grafisch schön gestaltet, als neuer Spieler wählt man „New Game“ und hat man schon gespielt, geht es mit „Continue Game“ weiter mit dem Schiffbau. Im nächsten Fenster präsentiert sich dann das Menü „Challenges“, dargestellt mit der Blaupause der „S.S. Great Britain“. Im Header kann die Grafik zwischen „Fast“ (Schnell) oder „Pretty“ und die klassische Hintergrundmusik mit „Mute“ ausgeschaltet werden. Die einzelnen Challenges bestehen aus acht Herausforderungen die man als Assistent mit Hilfestellungen von Mr. Brunel oder als Meister ohne seine Unterstützung durchführen kann.
Wir wählen eine Herausforderung und bauen uns ein Schiff
Ich entscheide mich für die beiden Herausforderungen „The Long Haul“ und „Tug o War“, in erster Challenger ist es unsere Aufgabe ein Schiff zu bauen welches eine höchstmögliche Distanz zurücklegen kann. Die zweite Challenge stellt uns vor die Aufgabe, mit einem selbstgebauten Schiff gegen einen Raddampfer anzutreten und gegen ihn zu siegen.
Bei der ersten Aufgabe „Tug o War“ entscheide ich mich für ein Dampfschiff mit zwei Schrauben und drei Dampfmaschinen. Im Rahmen der Konstruktion achte ich auf ein „windschnittiges“ Design und darauf, dass der Rumpf die Dampfmaschinen und Kohlevorräte tragen kann. Das Budget setzt Grenzen, doch mit jeder gewonnenen Herausforderung und gelungenen Schiffsdesign erhalten wir nicht nur das Lob von Mr.Brunel, sondern auch Geld von seinen Investoren. Je mehr Sterne, desto höher fällt die Belohnung aus.
Nach der Zeichnung unseres Dampfschiffs und einem „Okay“ durch das Seeamt wird das Schiff gebaut und können auf „Test Design“ klicken. Der Actionbildschirm zeigt sich einfach gestrickt mit einem „Edit“,“Mute“ und „Tips“ im Header. Das Augenmerk richte ich auf den Maschinentelegrafen, mit dem wir die Geschwindigkeit bestimmen. Mein Schiff ist per Drahtseil mit dem Raddampfer verbunden, sobald das Signalhorn ertönt schalte ich auf „Full“ (Volldampf) und der Dampfer siegt mit 6,5 Sekunden, was meine bisherige Bestzeit ist. Bei der Challenge zerbrach der gegnerische Raddampfer.
In the „Long Haul“ entscheide ich mich für den Bau eines Dampfseglers im „Torpedodesign“ mit einer Dampfmaschine, zwei Segeln, zwei Schiffsschrauben und drei Kohlekesseln. Ich lasse die Segel setzen und die Dampfmaschinen auf Höchstleistung fahren bis ich auf den Hafen heraus bin. Nach 1000 Seemeilen haben wir den Test bestanden, doch ich fahre weiter, stoppe die Motoren und lasse mein Schiff vom Wind treiben. So lange der Wind in unsere Richtung weht fahren wir immer weiter und erst wenn sich die Windrichtung ändert, schalte ich die Maschinen wieder ein. Das Segeln schont den Kohlevorrat, doch je schwächer der Wind weht, desto eher schalte ich die Maschinen ein, je nachdem wie weit ich gesegelt bin, schalte ich auf kleinste, mittlere oder höchste Geschwindigkeit. Als der Wind stoppt fahre ich mit halber Kraft weiter, bis der Kohlevorrat vollständig aufgebraucht ist. Meinen Rekord von 11804 Seemeilen hatte ich mit 10986 Seemeilen knapp verfehlt.
Fazit
Mir gefällt „Full Steam Ahead“ und kann es jedem der Schiffe und die See liebt, wärmstens empfehlen. Neben dem Lerneffekt beim Schiffbau erfährt man auch etwas über die Physik, denn kann das Schiff die Maschinen nicht tragen, so kann es bereits im Hafen leck schlagen und untergehen. Bei der Konstruktion steht einem anfangs nur Holz für den Rumpf aber im Spielverlauf auch Glas, Eisen und Beton zur Auswahl.
Als ein wenig nervig empfinde ich die Hintergrundmusik, die zwar ausgeschaltet aber im Spiel selbst nicht leiser gestellt werden kann. Der Schiffbau ist eingeschränkt, weil man wirklich große Schiffe von den Abmessungen der Titanic noch nicht bauen kann, doch dies wird mit einem der nächsten Updates hoffentlich möglich sein. Der Download der Schiffbausimulation „Full Steam Ahead“ lohnt sich alleine schon wegen dem Spannungsfaktor und der Möglichkeit bei den Schiffkonstruktionen kreativ aktiv zu sein.
Screenshots Full Steam Ahead